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i.n-'cS. • - Biblioteca Digital de Obras Raras e Especiais - USP

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— 62 -<br />

gebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n, welche in ihrer ganzen Tracht mich aufs ge­<br />

naueste an diejenigen erinnerte, die ich selbst unter Herrn Pro­<br />

fessor Brefelds Leitung im Laboratorium zu Münster aus <strong>de</strong>n<br />

Pilacre-Sporen gezogen hatte und in Präparaten aufbewahrte.<br />

Von Tag zu Tag musterte ich meine Kulturen, mit immer wachsen­<br />

<strong>de</strong>r Spannung nach <strong>de</strong>n Conidienträgern suchend, die doch nun<br />

sicher auftreten mussten. Aber sie erschienen nie. Ich habe die<br />

Kulturen jenes brasilischen Pilacre vom 20. Oktober 1890 bis zum<br />

21. Februar 1891 gepflegt, ohne je eine Spur von <strong>de</strong>n charakte­<br />

ristischen Conidienträgern zu fin<strong>de</strong>n, und in diesem negativen Er-<br />

gebniss lag <strong>de</strong>r einzige greifbare Unterschied <strong>de</strong>r brasilischen<br />

Form gegen die Münstersche. Ich habe die Kulturen von Pilacre<br />

in Brasilien mit verschie<strong>de</strong>nem Sporenmaterial im Jahre 1891<br />

wie<strong>de</strong>rholt und auch dann niemals Conidienträger gefun<strong>de</strong>n, welche<br />

an <strong>de</strong>n Münsterschen Kulturen fast ganz regelmässig auftraten.<br />

Jedoch nur „fast". Auch in Münster habe ich Pilacremycelien<br />

auf <strong>de</strong>m Objektträger erzogen, welche ausnahmsweise steril<br />

blieben, während an<strong>de</strong>re, von Sporen <strong>de</strong>sselben Fruchtkörpers<br />

stammend, zur Conidienbildung übergingen. Es dürfte also <strong>de</strong>r<br />

negative Befund bei <strong>de</strong>m brasilischen Pilacre nicht genügen, um<br />

ihn als selbstständige Art zu charakterisiren.<br />

Im Anfang <strong>de</strong>s Juni 1891 beobachtete ich auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s von mir bewohnten Hauses an <strong>de</strong>n ganz trockenen, aus sehr<br />

hartem Holze (Cedrela sp.) geschnittenen Dachsparren truppweise<br />

weisse gestielte Köpfchen, welche sich bei mikroskopischer Unter­<br />

suchung als junge Fruchtkörper <strong>de</strong>sselben, schon im vorigen Jahre<br />

gefun<strong>de</strong>nen Pilacre auswiesen. Es war noch keiner <strong>de</strong>r Frucht­<br />

körper reif, die Köpfchen waren rein weiss. Die Reifung ging<br />

sehr langsam vor sich. Erst im Juli ging die Farbe <strong>de</strong>r Frucht­<br />

körper in grauweiss über und Anfang August sah man die braunen,<br />

im Innern gebil<strong>de</strong>ten Sporen durch die graue Peridie durch­<br />

schimmern. Erst En<strong>de</strong> August wur<strong>de</strong>n wirklich reife Frucht­<br />

körper gefun<strong>de</strong>n. Die Zeit bis zur Reife war also noch länger

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