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Familienplanung bei Migrantinnen in Graz - Wissen ... - Public Health

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entsprechende, angepasste Handlungsweisen daraus abzuleiten. Transkulturell kompetente<br />

Fachpersonen reflektieren eigene lebensweltliche Prägungen und Vorurteile, haben die<br />

Fähigkeit, die Perspektive anderer zu erfassen und zu deuten, und vermeiden<br />

Kulturalisierungen und Stereotypisierungen von bestimmten Zielgruppen“ (Domenig, 2007, S.<br />

174, zit. <strong>in</strong> Adam & Stüb, 2009). Durch e<strong>in</strong>e transkulturelle Öffnung wird Vertrauen gefördert<br />

und die Kommunikation zwischen PatientInnen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund und Fachpersonal<br />

erleichtert und letztendlich e<strong>in</strong>e bessere und effektivere Behandlung durchgeführt (Adam &<br />

Stüb, 2009).<br />

4. 3. Kulturelle Aspekte<br />

"Kultur ist e<strong>in</strong> für uns alle geltender H<strong>in</strong>tergrund von etablierten und über Generationen<br />

überlieferten Sichtweisen, Werten, Ansichten und Haltungen, welche e<strong>in</strong>erseits unser ganzes<br />

Denken, Fühlen und Handeln bee<strong>in</strong>flussen, die wir andererseits aber <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividueller, wie auch<br />

kollektiver Weise übernehmen, modifizieren und weiterentwickeln und zwar <strong>in</strong> Abhängigkeit von<br />

unserer Teilhabe an unterschiedlichen Kontexten". Da Gesundheitsvorstellungen untrennbar mit<br />

der jeweiligen Kultur verbunden s<strong>in</strong>d, werden sowohl die Interpretation und die Präsentation<br />

von Symptomen als auch die Akzeptanz von Behandlung und Therapie kulturell bee<strong>in</strong>flusst<br />

(Radice von Wogau et al., 2004, S. 80). Jedoch gibt die gleiche Nationalität ke<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis<br />

über die Lebensweise der MigrantInnen. Gleiche Nationalität bedeutet nicht gleiche ethnische,<br />

religiöse und soziale Zugehörigkeit sowie gleiche Gründe für Migration oder gleicher Status im<br />

Aufnahmeland (Österreich) (Berry, 1997, zit. <strong>in</strong> Pammer, 2009). Diese Vielfalt ist natürlich<br />

auch im Gesundheitswesen präsent.<br />

4. 4. Migration und Gender<br />

Das Wort "Geschlecht" wird als Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er Genus-Gruppe als Frau oder Mann<br />

def<strong>in</strong>iert. Gender bezeichnet das soziale Geschlecht bzw. den kulturspezifischen Unterschied<br />

zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit (Han, 2003, S. 9).<br />

Determ<strong>in</strong>anten von Genderunterschieden im Gesundheitsbereich umfassen biologische Faktoren<br />

(wie genetische und hormonale Faktoren), psychische Faktoren (wie Genderbilder und Identität,<br />

chronische Stressoren), gesundheitsrelevante Verhaltensfaktoren (wie Rauchen,<br />

Alkoholkonsum, Ernährung und Bewegung) und soziale Faktoren (wie soziale Unterstützung,<br />

sozioökonomischer Status) (Lahelma et al., 1999; Denton et al., 2004; Rieker & Bird, 2005).<br />

E<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen Gesundheit und sozioökonomischen Faktoren wie E<strong>in</strong>kommen,<br />

Vollzeitbeschäftigung, Ar<strong>bei</strong>t <strong>in</strong> Haushalt und Familie und soziale Unterstützungen ist <strong>bei</strong><br />

Frauen stärker als <strong>bei</strong> Männern (Emslie et al., 1999).<br />

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