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Familienplanung bei Migrantinnen in Graz - Wissen ... - Public Health

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6. 6. 1. Die Konsequenzen e<strong>in</strong>er ungeplanten Schwangerschaft<br />

E<strong>in</strong>e ungewollte/ungeplante Schwangerschaft br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Reihe von Konsequenzen, sowohl für<br />

Eltern als auch für K<strong>in</strong>der, mit sich. Für Mütter kann e<strong>in</strong>e Folge von ungeplanter<br />

Schwangerschaft e<strong>in</strong> höheres Risiko für Depressionen und körperliche Schäden se<strong>in</strong> und kann<br />

auch die Beziehung mit ihrem Partner <strong>in</strong> Gefahr br<strong>in</strong>gen. Zusätzlich können auch f<strong>in</strong>anzielle<br />

Probleme <strong>in</strong> der Familie und Probleme <strong>bei</strong>m Erreichen von Bildungs- und Karrierezielen<br />

auftreten (Brown, 1995).<br />

Es kann <strong>bei</strong> ungeplanten Schwangerschaften vorkommen, dass die Mutter vor Feststellung e<strong>in</strong>er<br />

Schwangerschaft Alkohol tr<strong>in</strong>kt, raucht oder Drogen konsumiert oder Medikamente e<strong>in</strong>nimmt.<br />

Diese können sich negativ auf die Gesundheit des Babys (z.B. mehr Risiko für low-birth-weight<br />

<strong>in</strong>fants, weniger Stillen) auswirken. E<strong>in</strong> höheres Risiko für Säugl<strong>in</strong>gssterblichkeit im ersten Jahr<br />

der Geburt und nicht ausreichende Ressourcen für die gesunde Entwicklung s<strong>in</strong>d andere<br />

Konsequenzen von ungeplanter Schwangerschaft (Brown, 1995). Nach Studien <strong>in</strong> Europa, die<br />

<strong>in</strong> der Mitte der 1960er Jahre begannen, hat die Verweigerung der Abtreibung negative<br />

Auswirkungen auf die psychosoziale Entwicklung von K<strong>in</strong>dern, zum Beispiel auf ihre<br />

Schulbildung, die soziale Anpassung und Beschäftigung oder drückt sich <strong>in</strong> Alkohol- und<br />

Drogenkonsum und Krim<strong>in</strong>alität aus (Santelli et al., 2003). Die Daten aus dem National Survey<br />

of Family Growth zeigen, dass die Morbiditäten und Mortalitäten <strong>bei</strong> e<strong>in</strong>er legalen Abtreibung<br />

weniger hoch als <strong>bei</strong> der Geburt e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des s<strong>in</strong>d (Trussell & Vaughan, 1999, zit. <strong>in</strong> Santelli et<br />

al., 2003).<br />

6. 6. 2. Die Konsequenzen e<strong>in</strong>es Schwangerschaftsabbruchs<br />

Viele ungewollte Schwangerschaften werden durch e<strong>in</strong>e illegale Abtreibung beendet. Laut<br />

WHO geschieht der illegale bzw. unsichere Schwangerschaftsabbruch oft durch Personen ohne<br />

ausreichende mediz<strong>in</strong>ische Kenntnisse (WHO, 2010b). Dies kann zu schlimmen<br />

Komplikationen mit bleibenden gesundheitlichen Schäden, wie erhöhter Muttersterblichkeit,<br />

Blutung, Sepsis und Infertilität führen (Grimes et al., 2006). E<strong>in</strong>ige Studien weisen auf e<strong>in</strong><br />

erhöhtes Risiko für Placenta Previa, Frühgeburt und Depression sowie emotionale Probleme<br />

(wie Schuldgefühl) verbunden mit e<strong>in</strong>er Abtreibung h<strong>in</strong> (Thorp et al., 2002). Die<br />

Risikofaktoren, die zu dieser Belastung führen, s<strong>in</strong>d: religiöse Bedenken gegenüber<br />

Schwangerschaftsabbrüchen, moralischer, psychischer oder politischer Druck, soziale Isolation<br />

und fehlende Unterstützung, Zwang zur Abtreibung, fehlende Übere<strong>in</strong>stimmung <strong>in</strong> der<br />

Partnerschaft oder drohende Trennung (Knopf et al., 2009).<br />

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