Familienplanung bei Migrantinnen in Graz - Wissen ... - Public Health
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mediz<strong>in</strong>ische Kontrolle (Pille, Spirale, Dreimonatsspritze, etc.) oder dauerhafte Methode (z.B.<br />
Sterilisation) (Schneider, 1989, S. 133).<br />
Durch die Entwicklung sicherer Verhütungsmethoden sche<strong>in</strong>t das K<strong>in</strong>derkriegen planbar, aber<br />
wie zahlreiche Untersuchungen zeigen, f<strong>in</strong>den viele Paare ke<strong>in</strong>e passende Methode. Für die<br />
Wahl e<strong>in</strong>er Methode s<strong>in</strong>d sehr unterschiedliche Parameter entscheidend. Hierzu gehören unter<br />
anderem neben der grundsätzlichen Übere<strong>in</strong>stimmung der E<strong>in</strong>stellungen <strong>bei</strong>der Partner die<br />
vorangehende Erfahrung mit e<strong>in</strong>er Methode, die Verlässlichkeit sowie Bequemlichkeit e<strong>in</strong>er<br />
Methode, Erfahrungen von FreundInnen mit dieser Methode, E<strong>in</strong>fluss auf Sexualität und<br />
Nebenwirkungen, Religion sowie Kosten und Erreichbarkeit (Schneider, 1989, S. 133 u.134).<br />
Anwendungsraten und –verhalten bezüglich der Verhütungsmethoden s<strong>in</strong>d von Land zu Land<br />
unterschiedlich. Die DSW-Daten (Deutsche Stiftung Weltbevölkerung) im Jahr 2010 (DSW-<br />
Datenreport 2010) zeigen folgende Anwendungsraten von Verhütungsmitteln weltweit nach<br />
Regionen:<br />
Die Verhütungspraxis <strong>in</strong> entwickelten Regionen ist noch immer höher als <strong>in</strong> weniger<br />
entwickelten Regionen. In Europa wenden 70 Prozent (von 62% <strong>in</strong> Süd- bis 81% <strong>in</strong><br />
Nordeuropa) der Frauen irgende<strong>in</strong>e Form der <strong>Familienplanung</strong> an und 56 Prozent (46% <strong>in</strong> Südund<br />
75% <strong>in</strong> Nordeuropa) wenden moderne Methoden (hormonale Methoden, Spirale, Kondom,<br />
vag<strong>in</strong>ale Barrieremethoden oder Sterilisation) zur <strong>Familienplanung</strong> an. In Österreich verhüten<br />
57 Prozent der verheirateten Frauen mit irgende<strong>in</strong>er Methode und 41 Prozent der verheirateten<br />
Österreicher<strong>in</strong>nen wenden e<strong>in</strong>e moderne Methode an.<br />
In Asien nutzen 66 Prozent (84% <strong>in</strong> Ostasien und 52% <strong>in</strong> Westasien) der Frauen Kontrazeptiva.<br />
Davon verwenden 60 Prozent moderne Verhütungsmethoden. Afrika hat die niedrigste<br />
Anwendungsrate (29%) und unterscheidet sich stark <strong>in</strong> den verschiedenen Teilen (von 14% <strong>in</strong><br />
Westafrika bis zu 59% im südlichen Afrika). 23 Prozent der Frauen wenden e<strong>in</strong>e moderne<br />
Methode zur <strong>Familienplanung</strong> an.<br />
Laut der Weltgesundheitsbehörde (WHO) wenden 120 Millionen Paare weltweit ke<strong>in</strong>e<br />
Verhütungsmittel an. 300 Millionen Paare s<strong>in</strong>d unzufrieden mit den Methoden, die sie<br />
anwenden. Aber die Anwendung e<strong>in</strong>er Methode bedeutet nicht immer e<strong>in</strong>e sichere Verhütung.<br />
Bis zu 27 Millionen ungewollte Schwangerschaften entstehen jährlich, obwohl die betroffenen<br />
Paare verhüten (Thoß, 2005).<br />
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