Familienplanung bei Migrantinnen in Graz - Wissen ... - Public Health
Familienplanung bei Migrantinnen in Graz - Wissen ... - Public Health
Familienplanung bei Migrantinnen in Graz - Wissen ... - Public Health
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
7. 2. 3. 3. Probleme <strong>bei</strong> der Feldar<strong>bei</strong>t<br />
Bei der Feldar<strong>bei</strong>t ergaben sich viele, zum Teil auch unerwartete Schwierigkeiten, so dass sich<br />
die Erhebung der Daten über viele Monate h<strong>in</strong>zog. Die Befragung, die an unterschiedlichen<br />
Orten stattfand, brachte unterschiedliche Probleme mit sich. Zum Beispiel wurden die<br />
Fragebögen <strong>in</strong> Deutschkursen verteilt mit der Bitte diese nach e<strong>in</strong>er Woche wieder<br />
mitzubr<strong>in</strong>gen. Die Rücklaufquote war jedoch zunächst äußerst ger<strong>in</strong>g. Manche Frauen hatten<br />
e<strong>in</strong>fach vergessen, den Fragebogen mit nach Hause zu nehmen oder ihn zuhause auszufüllen.<br />
Andere Frauen hatten ihn zwar ausgefüllt aber vergessen, andere hatten zu wenig Zeit für die<br />
Beantwortung „so vieler“ Fragen. Manche hatten auch ihre Me<strong>in</strong>ung über e<strong>in</strong>e Teilnahme<br />
geändert, da ihre Ehemänner wissen wollten, wozu die Daten dienen, bevor sie ihren Frauen die<br />
Rückgabe erlauben wollten.<br />
E<strong>in</strong> großes Problem <strong>bei</strong> der direkten Ansprache von Frauen lag dar<strong>in</strong>, dass die notwendige<br />
Vertauensbasis nicht vorhanden war. Viele wußten nicht, was e<strong>in</strong>e Studie ist oder hatten<br />
negative Erfahrungen mit dem Ausfüllen von Formularen gemacht oder hatten e<strong>in</strong>fach Angst<br />
den Fragebogen auszufüllen. Viele wollten deshalb zuerst mit ihren Männern sprechen und e<strong>in</strong>e<br />
Erlaubnis e<strong>in</strong>holen. In vielen Fällen erlaubten die Ehemänner die Teilnahme nicht, speziell <strong>bei</strong><br />
Frauen aus Afghanistan.<br />
Es bedurfte vieler E<strong>in</strong>zelgespräche und e<strong>in</strong>er unermüdlichen Aufklärungsar<strong>bei</strong>t. Viele Frauen<br />
zeigten sich jedoch auch sehr <strong>in</strong>teressiert und wollten mehr Informationen im Bezug auf<br />
<strong>Familienplanung</strong> bzw. hatten e<strong>in</strong> erhöhtes Mitteilungsbedürfnis bezüglich ihrer<br />
Migrationsgeschichte und ihrer Familiensituation.<br />
Besonders wichtig war es, die Fragebögen immer sofort nach der Fertigstellung zu überprüfen,<br />
Unklarheiten vor Ort mit den Frauen abzuklären, fehlende Antworten zu ergänzen und dadurch<br />
die Validität der Befragung zu verbessern.<br />
7. 2. 3. 4. Rücklaufquote<br />
Der erste Term<strong>in</strong> für die Rückgabe von Fragebögen war der 30. Oktober 2010, dieser wurde<br />
aber bis Ende November 2010 verlängert. Insgesamt wurden 270 Fragebögen ausgeteilt, von<br />
denen 160 korrekt ausgefüllt wurden. Die Rücklaufquote betrug somit 60 Prozent.<br />
40