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841<br />
PSALM 128,4<br />
Psalm 126<br />
1<br />
Ein Wallfahrtslied.<br />
Als der HERR die Gefangenen Zions zurückbrachte,<br />
da waren wir wie Träumende.<br />
2<br />
Da war unser Mund voll Lachen<br />
und unsere Zunge voll Jubel;<br />
da sagte man unter den Heiden:<br />
»<strong>Der</strong> HERR hat Großes an ihnen getan!«<br />
3<br />
<strong>Der</strong> HERR hat Großes an uns getan,<br />
wir sind fröhlich geworden.<br />
4<br />
HERR, bringe unsere Gefangenen zurück<br />
wie die Bäche im Südland!<br />
5<br />
<strong>Die</strong> mit Tränen säen,<br />
werden mit Freuden ernten.<br />
6<br />
Wer weinend hingeht<br />
und trägt den Samen zur Aussaat,<br />
der kommt gewiß mit Freuden zurück<br />
und bringt seine Garben.<br />
Psalm 127<br />
1<br />
Ein Wallfahrtslied. Von Salomo.<br />
Wenn der HERR nicht das Haus baut,<br />
dann arbeiten umsonst, die daran bauen;<br />
wenn der HERR nicht die Stadt behütet,<br />
dann wacht der Wächter umsonst.<br />
2<br />
Es ist umsonst, daß ihr früh aufsteht und spät<br />
aufbleibt<br />
1 Herr 85,2; Esr 1,2-3;<br />
Träumende Lk 24,11;<br />
Apg 12,9.15<br />
2 Jubel 53,7; Hi 8,21;<br />
Jes 35,10; Heiden Hes<br />
36,36; Großes vgl. Mk<br />
7,37<br />
3 Esr 3,11; Lk 1,49<br />
4 Jes 41,18; Jer 29,14<br />
5 Jer 31,9-13; Mt 5,4;<br />
Joh 16,21-22; Apg<br />
20,19.31 vgl. Hebr 5,7<br />
6 30,6; Esr 6,16.22; Jes<br />
61,3; Apg 16,23-25;<br />
2Kor 2,4<br />
1 Salomo 72,1; 2Sam<br />
12,24-25; 1Kö 4,29-<br />
34; baut 5Mo 8,17-18;<br />
1Kö 6,11-12; 2Chr<br />
7,11; 1Kor 3,6-7; behütet<br />
121,3-5; wacht<br />
Jer 31,28<br />
2 Spr 10,22; Pred 2,26<br />
vgl. Mk 4,26-29;<br />
Schlaf 1Kö 19,5-8;<br />
Pred 5,11 vgl. Mk 6,31<br />
3 113,9; 1Mo 4,1-2;<br />
5Mo 28,11; Rt 4,13-15<br />
4 Spr 17,6; 23,24<br />
5 Widersa. 1Mo 49,24-25<br />
1 112,1; 119,1; Spr<br />
16,7; Pred 8,12<br />
und sauer erworbenes Brot eßt;<br />
solches gibt er seinem Geliebten im Schlaf!<br />
3<br />
Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN,<br />
die Leibesfrucht ist eine Belohnung.<br />
4<br />
Wie Pfeile in der Hand eines Helden,<br />
so sind die Söhne der Jugend.<br />
5<br />
Wohl dem Mann,<br />
der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat!<br />
Sie werden nicht zuschanden,<br />
wenn sie mit den Widersachern reden im Tor.<br />
Psalm 128<br />
1<br />
Ein Wallfahrtslied.<br />
Wohl jedem, der den HERRN fürchtet,<br />
der in seinen Wegen wandelt!<br />
2<br />
Du wirst dich nähren von der Arbeit deiner<br />
Hände;<br />
wohl dir, du hast es gut!<br />
3<br />
Deine Frau ist wie ein fruchtbarer Weinstock<br />
im Innern deines Hauses;<br />
deine Kinder wie junge Ölbäume<br />
rings um deinen Tisch.<br />
4<br />
Siehe, so wird der Mann gesegnet,<br />
der den HERRN fürchtet!<br />
2 Arbeit 90,17; 5Mo 2,7; 2Chr 15,7; Pred 3,12-13; gut 1,3;<br />
5Mo 28,8; Jes 3,10<br />
3 Frau vgl. Ri 5,7; Rt 4,13-14; Spr 12,4; 31,10; Ölbäume 52,10<br />
4 gesegnet 5Mo 7,13; Jer 17,7<br />
126,1-6 S. Anm. zu Ps 120,1-7. Autor und Anlass sind in diesem<br />
Psalm nicht genannt. V. 1 weist jedoch auf eine Zeit der Rückkehr aus der<br />
Gefangenschaft hin. Das bezieht sich höchstwahrscheinlich auf die babylonische<br />
Gefangenschaft, von der es drei verschiedene Heimkehrphasen<br />
gab: 1.) unter Serubbabel in Esr 1-6 (ca. 538 v.Chr.); 2.) unter Esra in<br />
Esr 7-10 (ca. 458 v.Chr.) und 3.) unter Nehemia in Neh 1.2 (ca. 445<br />
v.Chr.). Anlass dieses Psalms könnte die 1. Heimkehr sein, nachdem das<br />
Fundament des zweiten Tempels gelegt worden war (vgl. Esr 3,8-10),<br />
oder die 2. Heimkehr, als das Laubhüttenfest wieder eingeführt worden<br />
war (vgl. Neh 8,13-14). <strong>Die</strong>ser Psalm gleicht Ps 85, der über Israels Rückkehr<br />
aus Ägypten jubelt, steht aber im Gegensatz zu Ps 137, der die<br />
Leiden der babylonischen Gefangenschaft beklagt.<br />
I. Das Zeugnis der Wiederherstellung (126,1-3)<br />
II. Das Gebet um Reichtümer (126,4)<br />
III. <strong>Die</strong> Weisheit der Gerechtigkeit (126,5.6)<br />
126,1 wie Träumende. <strong>Die</strong> reale, aber so unerwartete Erfahrung<br />
der Befreiung, erschien mehr wie ein Traum und nicht als Realität.<br />
126,2.3 <strong>Der</strong> HERR hat … getan. Das wurde zuerst von den umgebenden<br />
Nationen (V. 2) und dann vom heimkehrenden Überrest anerkannt<br />
(V. 3).<br />
126,4 bringe … zurück. Ein Gebet um Wiederherstellung des<br />
größtmöglichen Glücks der Nation. Bäche im Südland. Das bezieht<br />
sich auf die trockene Region südlich von Beerscheba (die Wüste Negev),<br />
die im Sommer völlig trocken ist, deren Bäche sich durch den Frühlingsregen<br />
jedoch schnell füllen. <strong>Der</strong> Psalmist betet, dass Israels Glück in<br />
gleicher Weise schnell kommt und sich vom Nichts zur Fülle wandelt.<br />
126,5.6 säen … ernten. Dadurch, dass die Nation Tränen der Buße<br />
über ihre Sünde säte, trug sie die Ernte einer freudigen Rückkehr ins<br />
Land Israel davon.<br />
127,1-5 S. Anm. zu Ps 120,1-7. Autor ist Salomo (vgl. Pred 12,10),<br />
der Anlass ist jedoch unbekannt. <strong>Die</strong> Hauptbotschaft, dass Gott der<br />
Mittelpunkt und souveräne Herrscher des Lebens ist, klingt sehr wie einige<br />
Abschnitte des Predigers Salomos (vgl. Pred 2,24.25; 5,18-20;<br />
7,13.14; 9,1). <strong>Die</strong> <strong>Psalmen</strong> 112 und 128 entfalten ebenfalls eine kräftige<br />
Botschaft über die Familie.<br />
I. Gottes Souveränität im Alltagsleben (127,1.2)<br />
II. Gottes Souveränität im Familienleben (127,3-5)<br />
127,1.2 Gottes Souveränität wird in 3 Bereichen gesehen: 1.) im Bau<br />
eines Hauses, 2.) im Beschützen einer Stadt und 3.) im Verdienen des Lebensunterhalts.<br />
In allen 3 Fällen sind Gottes souveräne Absichten viel<br />
entscheidender für das Ergebnis als die Bemühungen des Menschen. Andernfalls<br />
sind die Mühen des Menschen vergeblich (vgl. Pred 1,2; 12,8).<br />
127,2 sauer erworbenes Brot. Nahrung, die mit qualvoller Arbeit<br />
verdient wurde.<br />
127,3-5 Dasselbe Prinzip der Souveränität Gottes gilt für das Aufziehen<br />
einer Familie.<br />
127,3 Gabe … Belohnung. Kinder sind ein Segen vom Herrn. Unterschwellig<br />
spielt das an auf Gottes Verheißung an Abraham, dessen<br />
Nachkommen Gott so zahlreich machen wollte wie die Sterne des Himmels<br />
und der Staub der Erde (1Mo 15,5; 13,16).<br />
127,4.5 So wie Pfeile für einen Krieger unverzichtbar sind, um im<br />
Kampf erfolgreich zu sein, so sind Kinder von unschätzbarem Wert, um<br />
Vater und Mutter in Kriegs- oder Notzeiten zu schützen. Je mehr solche<br />
Beschützer vorhanden sind, desto besser.<br />
128,1-6 S. Anm. zu Ps 120,1-7. Autor und Anlass sind unbekannt. In<br />
den <strong>Psalmen</strong> 112 und 127 geht es ebenfalls um das Thema Familie.<br />
I. <strong>Die</strong> Grundelemente der Furcht des Herrn (128,1.4)<br />
II. <strong>Der</strong> Segen der Furcht des Herrn (128,2.3, 5.6)<br />
A. In der Gegenwart (128,2.3)<br />
B. In der Zukunft (128,5.6)<br />
128,1 der den HERRN fürchtet. S. Anm. zu Spr 1,7 und 9,10. Psalm<br />
112,1-6 behandelt ebenfalls dieses Thema. Eine gute Definition findet<br />
sich in der parallelen Zeile: »der in seinen Wegen wandelt«. Väter (Ps<br />
128,1.4), Mütter (Spr 31,30) und Kinder (Ps 34,11) sollen den Herrn<br />
fürchten. <strong>Die</strong>ser Psalm war womöglich die Grundlage für Jesu Gleichnis<br />
von den zwei Menschen, die ein Haus bauten (vgl. Mt 7,24-27).<br />
128,2.3 Vier Segnungen werden aufgezählt: 1.) Fürsorge, 2.) Gedeihen,<br />
3.) fruchtbare Ehepartner und 4.) erfolgreiche Nachkommen.<br />
128,3 Ölbäume. Aus der Hauptwurzel eines Ölbaums wachsen<br />
Schösslinge und tragen zur Vermehrung bei.