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Die Psalmen - Der Psalter

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787<br />

PSALM 61,9<br />

Joab zurückkehrte und die Edomiter im Salztal<br />

schlug, zwölftausend Mann.<br />

3<br />

O Gott, du hast uns verworfen, du hast uns<br />

zerstreut,<br />

du bist zornig gewesen. Stelle uns wieder her!<br />

4<br />

Du hast das Land erschüttert und zerspalten;<br />

heile seine Brüche; denn es wankt!<br />

5<br />

Du hast dein Volk Hartes sehen lassen;<br />

du tränktest uns mit Taumelwein.<br />

6<br />

Du hast denen, die dich fürchten, ein Banner<br />

gegeben,<br />

daß sie sich erheben um der Wahrheit willen.<br />

(Sela.)<br />

7<br />

Damit deine Geliebten errettet werden,<br />

hilf durch deine Rechte und erhöre uns!<br />

8<br />

Gott hat gesprochen in seinem Heiligtum:<br />

»Ich will frohlocken! Ich will Sichem verteilen<br />

und das Tal Sukkoth ausmessen;<br />

9<br />

Gilead gehört mir, und Manasse gehört mir,<br />

und Ephraim ist die Festung meines Hauptes,<br />

Juda mein Herrscherstab;<br />

10<br />

Moab ist mein Waschbecken,<br />

auf Edom werfe ich meinen Schuh,<br />

jauchze mir zu, Philisterland!«<br />

11<br />

Wer führt mich in die feste Stadt,<br />

wer geleitet mich nach Edom?<br />

12<br />

Hast du uns, o Gott, nicht verstoßen,<br />

und ziehst nicht aus, o Gott, mit unseren Heeren?<br />

13<br />

Schaffe uns Hilfe in der Drangsal;<br />

3 verworfen 89,39; Stelle<br />

85,5-7; 2Chr 7,14<br />

4 heile Jes 30,26; Jer<br />

30,17; wankt 99,1;<br />

Jes 24,20<br />

5 Hartes 71,20;<br />

Taumelw. 75,9; Jes<br />

51,17<br />

6 Banner 20,6; 2Mo<br />

17,15; Hl 2,4; Wahrheit<br />

45,5; 1Kö 3,6;<br />

1Tim 3,15<br />

7 Rechte 20,7; 108,7;<br />

118,15-16<br />

8 gesproch. 85,9;<br />

Sichem Jos 20,7;<br />

Sukkoth 1Mo 33,17;<br />

Jos 13,27<br />

9 H.-stab 108,9; 1Mo<br />

49,10; Jos 13,24.29<br />

10 vgl. 87,4; 108,10;<br />

2Sam 8,14<br />

12 Gott 44,6-10; verstoßen<br />

V. 3; ziehst 1Kö<br />

8,44-45<br />

13 33,16; 146,3<br />

14 vollbr. 18,30.33;<br />

60,14; 108,14; 2Chr<br />

14,10; zertreten<br />

44,6-9; Röm 16,20<br />

1 s. 4,1<br />

2 5,2-3<br />

3 rufe 38,9; Kla 3,55;<br />

Felsen 27,5<br />

4 46,2; Spr 18,10<br />

5 wohnen 27,4; Flügel<br />

17,8; 36,8; 57,2<br />

Menschenhilfe ist ja nichtig!<br />

14<br />

Mit Gott werden wir Gewaltiges vollbringen,<br />

und er wird unsere Feinde zertreten.<br />

Psalm 61<br />

1<br />

Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel. Von David.<br />

2<br />

Höre, o Gott, mein Schreien,<br />

achte auf mein Gebet!<br />

3<br />

Vom Ende der Erde rufe ich zu dir,<br />

da mein Herz verschmachtet:<br />

Führe du mich auf den Felsen,<br />

der mir zu hoch ist!<br />

4<br />

Denn du bist meine Zuflucht geworden,<br />

ein starker Turm vor dem Feind. (Sela.)<br />

5<br />

Laß mich ewiglich wohnen in deinem Zelt,<br />

mich bergen im Schatten deiner Flügel!<br />

6<br />

Denn du, o Gott, hast auf meine Gelübde gehört,<br />

du hast mir das Erbteil derer gegeben, die deinen<br />

Namen fürchten.<br />

7<br />

Verleihe dem König langes Leben,<br />

daß seine Jahre Geschlechter überdauern!<br />

8<br />

Er bleibe ewiglich vor Gottes Angesicht;<br />

gib, daß Gnade und Treue ihn behüten!<br />

9<br />

So will ich deinem Namen lobsingen allezeit,<br />

um meine Gelübde zu erfüllen Tag für Tag.<br />

6 Gelübde 56,13; Erbteil 16,5-6; Mal 3,15-17<br />

7 21,5; 2Sam 7,16<br />

8 Angesicht 89,5.30; Gnade 40,12; 89,25.34<br />

9 lobsingen 22,26; 59,17; erfüllen 50,14; 56,13<br />

60,2 Joab … schlug, zwölftausend Mann. <strong>Der</strong> Herr belohnte<br />

schon bald ihre Zuversicht in ihn und befähigte die Truppen Israels, die<br />

Edomiter zu schlagen.<br />

60,4 das Land erschüttert. Das Bild eines Erdbebens illustriert,<br />

dass das, was sicher erscheint, manchmal unsicher ist.<br />

60,5 Taumelwein. <strong>Die</strong>se Metapher vergleicht die Wirkung von Wein<br />

mit der Verwirrung, zu der ein überraschendes Ereignis im Leben führt.<br />

60,6 Banner. Gott und seine Wahrheit dienen als Sammelpunkt für<br />

sein perplexes Volk.<br />

60,7 Geliebten. Wahrscheinlich ist damit David gemeint. Möglicherweise<br />

handelt es sich hier um ein Wortspiel, da die hebr. Wurzel für<br />

»David« auch »geliebt« bedeutet.<br />

60,8 Sichem … Sukkoth. Das sind zwei Gebiete auf gegenüberliegenden<br />

Seiten des Jordan, die von Israel besetzt waren. Jakob hatte in<br />

Sukkoth gesiedelt (östlich des Jordan), als er von seinem Aufenthalt bei<br />

Laban zurückkehrte (vgl. 1Mo 33,17).<br />

60,9 Gilead … Juda. Alle diese Orte in Israel mit geografischer<br />

Schlüsselbedeutung gehörten letztlich Gott, dem mehr an ihrem Wohlergehen<br />

lag als irgendjemandem sonst. Festung meines Hauptes.<br />

Ephraim war der wichtigste Verteidigungsstandort im Norden Israels.<br />

Herrscherstab. Juda war der Stamm, der Israel regieren sollte und aus<br />

dem David und seine Nachkommen stammten.<br />

60,10 Moab … Edom … Philisterland. <strong>Die</strong> 3 wichtigsten Feinde<br />

in nordöstlicher, südöstlicher und westlicher Nachbarschaft zu Israel.<br />

Moab ist mein Waschbecken. <strong>Der</strong> Psalmist beschreibt Moab als niedrigen,<br />

verächtlichen Knecht Gottes, der entweder ein Waschbecken für<br />

Gott ist oder ein solches herbeibringt. auf Edom werfe ich meinen<br />

Schuh. Das ist das Bild eines Menschen, der sein Haus betritt und seinem<br />

Knecht seine Schuhe zuwirft. Edom war wie Moab ein Knecht, der<br />

der souveränen Herrschaft Gottes unterstand. jauchze mir zu, Philisterland.<br />

Das ist ein siegreicher Schlachtruf von den Heiden, die anerkennen<br />

müssen, dass hinter Israels Sieg Gottes Macht stand.<br />

60,14 Mit Gott werden wir Gewaltiges vollbringen. <strong>Die</strong> Nation<br />

lernte aufs Neue die Wahrheit, dass nur Gott Sieg geben kann.<br />

61,1-98 <strong>Die</strong>sen Psalm hat David möglicherweise geschrieben, als sein<br />

Sohn Absalom ihn zeitweilig vom Thron Israels vertrieben hatte (2Sam<br />

15-18). <strong>Der</strong> Psalm enthält viele Metaphern und Hinweise auf Gottes<br />

Bündnisse mit Israel. David reagiert wieder einmal in geistlicher Weise auf<br />

überwältigende und unterdrückende Entwicklungen in seinem Leben.<br />

I. <strong>Der</strong> Hilferuf (61,2.3)<br />

II. <strong>Die</strong> Zuversicht in Gott (61,4-8)<br />

III. <strong>Die</strong> Verpflichtung zur Treue (61,9)<br />

61,3 Vom Ende der Erde. Davids Abwesenheit von seiner Heimat<br />

vermittelt ihm gemischte Gefühle der Entmutigung und Erschöpfung.<br />

<strong>Der</strong> Ausdruck verweist auch auf Gefühle der Entfremdung von Gott.<br />

mein Herz verschmachtet. Davids Hoffnung und Mut versagten. Felsen,<br />

der mir zu hoch ist. In dieser bildhaften Beschreibung einer Zuflucht<br />

drückt David aus, dass er keinen Wert auf persönliche Autonomie<br />

legt und dass er auf seinen Gott vertraut.<br />

61,4 starker Turm. Eines von 4 Wortbildern in V. 4.5 für Sicherheit;<br />

der »starke Turm« festigte die Stadtmauern und diente als Ort der Verteidigung<br />

und Zuflucht.<br />

61,6 Erbteil. Das bezieht sich auf die Wohltaten der Teilhabe an einem<br />

Bund mit Gott, einschließlich des Lebens im Gelobten Land (vgl.<br />

5Mo 28-30).<br />

61,7 Verleihe dem König langes Leben. Im unmittelbaren Zusammenhang<br />

betet David für sich selbst in seinem Streit mit Absalom.<br />

Darüber hinaus ist dies ein Gebet für die Fortdauer der von Gott aufgerichteten<br />

Monarchie. Da ihm klar war, dass einer seiner Nachkommen<br />

der Messias sein sollte, unterscheidet David manchmal nicht zwischen<br />

sich selbst und der messianischen Dynastie.<br />

61,8 ewiglich. <strong>Der</strong> davidische Bund garantierte auf Grundlage von<br />

Gottes barmherzigem und treuem Handeln mit David und der Nation,<br />

dass Davids Nachkommen für immer auf dem Thron Israels herrschen<br />

werden (vgl. 2Sam 7; Ps 40,11; 89,4.33-37).<br />

61,9 meine Gelübde zu erfüllen Tag für Tag. Als regelmäßiges<br />

Ausdrucksmittel des Dankes für Gebetserhörungen versprach der Psalmist<br />

täglichen Gehorsam gegenüber seinem Herrn (vgl. Ps 56,12).

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