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813<br />
PSALM 94,23<br />
auch der Erdkreis steht fest und wird nicht<br />
wanken.<br />
2<br />
Dein Thron steht fest von Anbeginn;<br />
von Ewigkeit her bist du!<br />
3<br />
<strong>Die</strong> Wasserströme brausen, o HERR,<br />
die Wasserströme brausen stark,<br />
die Wasserströme schwellen mächtig an;<br />
4<br />
doch mächtiger als das Brausen großer Wasser,<br />
mächtiger als die Meereswogen<br />
ist der HERR in der Höhe!<br />
5<br />
Deine Zeugnisse sind sehr zuverlässig;<br />
deinem Haus geziemt Heiligkeit,<br />
o HERR, für alle Zeiten.<br />
Psalm 94<br />
1<br />
Du Gott der Rache, o HERR,<br />
du Gott der Rache, leuchte hervor!<br />
2<br />
Erhebe dich, du Richter der Erde,<br />
gib den Hochmütigen ihren Lohn!<br />
3<br />
Wie lange sollen die Gottlosen, o HERR,<br />
wie lange sollen die Gottlosen frohlocken?<br />
4<br />
Sie halten viele und freche Reden;<br />
stolz überheben sich alle Übeltäter.<br />
5<br />
Dein Volk, o HERR, zertreten sie<br />
und unterdrücken dein Erbteil.<br />
6<br />
Witwen und Fremdlinge erwürgen sie<br />
und ermorden Waisen;<br />
7<br />
und dann sagen sie: »<strong>Der</strong> HERR sieht es nicht,<br />
und der Gott Jakobs achtet nicht darauf!«<br />
8<br />
Nehmt doch Verstand an, ihr Unvernünftigen<br />
unter dem Volk!<br />
Ihr Toren, wann wollt ihr einsichtig werden?<br />
9<br />
<strong>Der</strong> das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht<br />
hören?<br />
<strong>Der</strong> das Auge gebildet hat, sollte der nicht sehen?<br />
10<br />
<strong>Der</strong> die Völker züchtigt, sollte der nicht strafen,<br />
er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?<br />
1 regiert 9,8; 22,29;<br />
Majestät 104,1; 1Chr<br />
29,11; Jud 25; Macht<br />
65,7; Erdkreis 96,10<br />
2 90,2; 145,13<br />
3 Jes 8,7; 17,12<br />
4 65,8 vgl. Mt 8,26<br />
5 Zeugnis. 119,129;<br />
3Mo 26,46; Offb 1,2;<br />
Heiligkeit 3Mo 10,3;<br />
Hebr 12,14; Offb<br />
21,27<br />
1 Rache 5Mo 32,35; Jer<br />
51,56; Hebr 10,30-<br />
31; leuchte 80,2<br />
2 Richter 82,8; Hochmüt.<br />
Hi 40,11; Jes<br />
2,12<br />
3 Hi 20,5; Jes 10,12-14;<br />
Jer 12,1<br />
4 1Sam 2,3; 2Chr 32,15<br />
5 Am 5,12; Mi 3,2-3;<br />
Dan 7,25; 8,23<br />
6 Jes 10,1-2; Hes 22,7<br />
7 Hes 9,9<br />
8 Spr 1,22<br />
9 2Mo 4,11; Spr 20,12<br />
10 züchtigt Hes 39,21;<br />
Erkenntnis Spr 1,4;<br />
Hos 6,6<br />
11 44,22; Joh 2,24-25<br />
12 züchtigst Hi 5,17;<br />
Hebr 12,11; belehrst<br />
119,71<br />
13 Ruhe Jes 26,20;<br />
32,18; 2Pt 2,9<br />
14 1Sam 12,22; Röm<br />
11,1-2<br />
15 Gerecht. 7,12; 9,8-9;<br />
58,12<br />
16 vgl. 2Kö 9,32; Jes 63,5<br />
18 37,23-24<br />
19 42,7-12; Kla 3,21-25<br />
20 Spr 28,9; Jes 5,18<br />
21 rotten vgl. Mt 27,1;<br />
unschuldig. 94,21;<br />
2Mo 23,7; 2Kö 21,16<br />
11<br />
<strong>Der</strong> HERR erkennt die Gedanken der Menschen,<br />
daß sie nichtig sind.<br />
12<br />
Wohl dem Mann, den du, HERR, züchtigst,<br />
und den du aus deinem Gesetz belehrst,<br />
13<br />
um ihm Ruhe zu geben vor den Tagen des<br />
Unglücks,<br />
bis dem Gottlosen die Grube gegraben wird.<br />
14<br />
Denn der HERR wird sein Volk nicht verstoßen<br />
und sein Erbteil nicht verlassen;<br />
15<br />
denn zur Gerechtigkeit kehrt das Gericht<br />
zurück,<br />
und alle von Herzen Aufrichtigen werden ihm<br />
folgen!<br />
16<br />
Wer steht mir bei gegen die Bösen,<br />
wer tritt für mich ein gegen die Übeltäter?<br />
17<br />
Wäre der HERR nicht meine Hilfe gewesen<br />
– wenig fehlte, und meine Seele hätte in der<br />
Totenstille gewohnt!<br />
18<br />
So oft ich aber sprach: »Mein Fuß ist wankend<br />
geworden!«,<br />
hat deine Gnade, o HERR, mich gestützt.<br />
19<br />
Bei den vielen Sorgen in meinem Herzen<br />
erquickten deine Tröstungen meine Seele.<br />
20<br />
Sollte der Thron des Verderbens mit dir<br />
Gemeinschaft haben,<br />
der Unheil schafft durch Gesetz?<br />
21<br />
Sie rotten sich zusammen gegen die Seele des<br />
Gerechten<br />
und verurteilen unschuldiges Blut.<br />
22<br />
Aber der HERR ist meine sichere Burg<br />
geworden,<br />
mein Gott der Fels, bei dem ich Zuflucht<br />
gefunden habe.<br />
23<br />
Und er läßt ihr Unrecht auf sie selber<br />
zurückfallen,<br />
22 90,1; 91,2<br />
23 Unrecht Spr 5,22; vertilgen 37,38; 145,20<br />
A. Seine Herrschaft über die Erde (93,1.2)<br />
B. Seine Herrschaft über das Meer (93,3.4)<br />
II. <strong>Die</strong> entscheidende Offenbarung des Herrn (93,5)<br />
93,1 <strong>Der</strong> HERR regiert. Ein Ausruf der allumfassenden Herrschaft<br />
des Herrn über die Erde seit der Schöpfung an (V. 2; vgl. Ps 103,19;<br />
145,13) und auf ewig.<br />
93,3.4 Das Meer mit all seiner Gewalt ist nichts im Vergleich zur<br />
Macht Gottes. <strong>Die</strong> doppelte und dreifache Wiederholung von Ausdrücken<br />
in diesem Psalm (V. 1.3.4) ist ein poetisches Mittel zur Erzeugung<br />
literarischer Ausdruckskraft und Betonung.<br />
93,5 Zeugnisse sind sehr zuverlässig. So fest wie Gottes Herrschaft<br />
über die Erde, so zuverlässig ist seine Offenbarung durch die Bibel<br />
(vgl. Ps 19,7).<br />
94,1-23 Das dringende Anliegen des Psalmisten in diesem Psalm ist,<br />
dass die Gerechten unterdrückt werden, die Gottlosen Erfolg haben und<br />
man den Eindruck hat, als kümmere Gott sich nicht darum. <strong>Der</strong> Psalmist<br />
bittet deshalb Gott, die Gottlosen zu bestrafen (vgl. Ps 73.82).<br />
I. <strong>Die</strong> Anrede Gottes (94,1.2)<br />
II. <strong>Die</strong> Überheblichkeit der Gottlosen (94,3-7)<br />
III. <strong>Die</strong> Ermahnung der Törichten (94,8-11)<br />
IV. <strong>Die</strong> Gewissheit der Gerechten (94,12-15)<br />
V. <strong>Die</strong> Fürsprache Gottes (94,16-23)<br />
94,1 Gott der Rache. Rache und Vergeltung von Gott ist kein unbeherrschter<br />
Zornausbruch, sondern die gerechte Heimzahlung durch<br />
den ewigen Richter für Übertretungen seines Gesetzes. leuchte hervor.<br />
Offenbare dich; möglicherweise bittet der Psalmist sogar um eine direkte<br />
Gottesoffenbarung (vgl. Ps 50,2; 80,1).<br />
94,7 <strong>Der</strong> HERR sieht es nicht. Das ist eine unabhängige und atheistische<br />
Haltung (s. Anm. zu Ps 59,7).<br />
94,11 Gedanken der Menschen … nichtig. Bei den gottlosen<br />
Plänen des menschlichen Denkens kommt nichts heraus (vgl. Ps 92,5;<br />
1Kor 3,20).<br />
94,12 Wohl. D.h. »gesegnet« und bedeutet, infolge der Unterweisung<br />
durch Gott weise und gedeihlich zu leben (vgl. Ps 84,5.12).<br />
94,14 wird sein Volk nicht verstoßen. Gott kümmert sich unablässig<br />
um sein Volk Israel, was er durch einen Bund aufgrund seiner<br />
dauerhaften Liebe festgelegt hat (1Mo 15; Jer 12,15; Mi 7,18). <strong>Die</strong>se<br />
wichtige Wahrheit dient als lehrmäßige Grundlage für die <strong>Psalmen</strong> 93-<br />
100 und sollte die Nation in schweren Zeiten ermutigen. Paulus erwähnt<br />
diesen Vers in Röm 11,1 und bestätigt damit das künftige Heil Israels.<br />
94,17 Seele … in der Totenstille gewohnt. »Totenstille« ist hier<br />
ein anderer Ausdruck für Scheol, das Totenreich (vgl. Ps 31,17).<br />
94,18 deine Gnade. S. Anm. zu Ps 85,7.<br />
94,20 Thron des Verderbens. Damit ist ein verdorbener Richter<br />
oder Herrscher gemeint. Unheil schafft durch Gesetz. Verdorbene<br />
Richter und Herrscher handeln entgegen der göttlichen Moralordnung<br />
des Universums, indem sie das Gesetz für Gottlosigkeiten missbrauchen<br />
anstatt zum Guten.