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Die Psalmen - Der Psalter

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793<br />

PSALM 69,32<br />

sind zahlreicher als die Haare auf meinem Haupt;<br />

die mich verderben wollen, sind mächtig,<br />

die ohne Grund mir feind sind;<br />

was ich nicht geraubt habe,<br />

das soll ich erstatten!<br />

6<br />

O Gott, du kennst meine Torheit,<br />

und meine Verschuldungen sind dir nicht<br />

verborgen.<br />

7<br />

Laß nicht zuschanden werden an mir, die auf<br />

dich hoffen,<br />

o du Herrscher, HERR der Heerscharen;<br />

laß nicht meinetwegen beschämt werden, die<br />

dich suchen,<br />

du Gott Israels!<br />

8<br />

Denn um deinetwillen trage ich Schmach,<br />

und Schande bedeckt mein Angesicht.<br />

9<br />

Entfremdet bin ich meinen Brüdern<br />

und ein Fremder geworden den Söhnen meiner<br />

Mutter.<br />

10<br />

Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt,<br />

und die Schmähungen derer, die dich schmähen,<br />

sind auf mich gefallen.<br />

11<br />

Als meine Seele fastete und weinte,<br />

wurde ich deshalb beschimpft,<br />

12<br />

und als ich mich mit Sacktuch kleidete,<br />

haben sie mich zum Sprichwort gemacht.<br />

13<br />

<strong>Die</strong> im Tor sitzen, schwatzen von mir,<br />

und die Zecher singen von mir beim<br />

Saitenspiel.<br />

14<br />

Ich aber bete zu dir,<br />

o HERR, zur angenehmen Zeit;<br />

o Gott, nach deiner großen Gnade<br />

erhöre mich mit deiner treuen Hilfe!<br />

15<br />

Reiße mich aus dem Schlamm, daß ich nicht<br />

versinke!<br />

Laß mich Rettung finden vor denen, die mich<br />

hassen, und aus den Wassertiefen,<br />

16<br />

daß mich die Wasserflut nicht überströmt<br />

und mich die Tiefe nicht verschlingt,<br />

noch die Grube sich über mir schließt!<br />

17<br />

Erhöre mich, HERR,<br />

denn deine Gnade ist freundlich;<br />

wende dich zu mir<br />

nach deiner großen Barmherzigkeit<br />

5 hassen 35,11.19;<br />

38,20; 1Pt 2,20<br />

6 vgl. V. 20; 51,6<br />

7 V. 33<br />

8 Schmach 89,51-52;<br />

Jer 15,15; Angesicht<br />

Jes 50,6; Mt 26,67<br />

9 Hi 19,13; Joh 7,5<br />

10 Eifer 119,139; Joh<br />

2,17; Schmäh. 89,51-<br />

52<br />

11 109,24-25<br />

12 Sacktuch 35,13;<br />

Sprichwort Jer 20,7<br />

13 Hi 30,9; Kla 3,63<br />

14 bete 109,4; Jon 2,8;<br />

angenehm. Jes 49,8;<br />

2Kor 6,2; Gnade<br />

57,11; 85,8; Hilfe<br />

40,14; 121,1-2<br />

15 V. 1-2<br />

16 Jes 43,1-2<br />

17 Gnade 57,2.11; wende<br />

25,16; 119,132<br />

18 verbirg 27,9; erhöre<br />

22,20<br />

19 Nahe s. 73,28; Kla<br />

3,57; Feinde 13,5;<br />

25,2<br />

20 Schmach Jes 53,3;<br />

Hebr 12,2; Widersacher<br />

Sach 3,1; Offb<br />

12,10<br />

21 Herz 38,9; Tröster Hi<br />

6,14; Pred 4,1; Kla<br />

1,16 vgl. Mt 26,40<br />

22 Joh 19,29<br />

23 Fallstrick Jes 8,14-15;<br />

Am 6,1; Röm 11,8-10<br />

24 Augen 2Kö 6,18; Jes<br />

29,9-10; 2Kor 4,3-4;<br />

Lenden Dan 5,6; Röm<br />

11,10<br />

25 Kla 3,66; Lk 21,22;<br />

1Th 2,16<br />

26 4Mo 16,26-35; Hi<br />

18,15; Mt 23,38; Apg<br />

1,20<br />

27 Jes 53,4-7; Sach 13,7<br />

28 Schuld 34,22;<br />

109,14; 1Sam 25,39;<br />

Mt 23,31-35; Gerechtigk.<br />

24,5; Hes<br />

18,4.24<br />

29 Tilge 2Mo 32,32 vgl.<br />

Offb 3,5; eingeschr.<br />

Offb 17,8; 20,15<br />

18<br />

und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem<br />

Knecht,<br />

denn ich bin in Not;<br />

erhöre mich eilends!<br />

19<br />

Nahe dich meiner Seele, erlöse sie;<br />

um meiner Feinde willen befreie mich!<br />

20<br />

Du weißt um meine Schmach,<br />

um meine Schande und Beschimpfung;<br />

meine Widersacher sind alle vor dir.<br />

21<br />

<strong>Die</strong> Schmach hat mein Herz gebrochen,<br />

und ich bin elend;<br />

ich wartete auf Mitleid, aber da war keines,<br />

und auf Tröster, aber ich fand sie nicht.<br />

22<br />

Und sie gaben mir Galle zur Speise<br />

und Essig zu trinken in meinem Durst.<br />

23<br />

Ihr Tisch vor ihnen soll zur Schlinge werden<br />

und zum Fallstrick den Sorglosen!<br />

24<br />

Ihre Augen sollen finster werden, daß sie nicht<br />

mehr sehen,<br />

und ihre Lenden sollen allezeit wanken.<br />

25<br />

Gieße deinen Grimm über sie aus,<br />

und die Glut deines Zorns erfasse sie;<br />

26<br />

ihre Wohnstätte soll verwüstet werden,<br />

und in ihren Zelten wohne niemand mehr!<br />

27<br />

Denn sie verfolgen den, welchen du<br />

geschlagen hast,<br />

und haben sich unterhalten über die Schmerzen<br />

deiner Verwundeten.<br />

28<br />

Füge Schuld zu ihrer Schuld,<br />

und laß sie nicht zu deiner Gerechtigkeit<br />

gelangen!<br />

29<br />

Tilge sie aus dem Buch des Lebens;<br />

sie sollen nicht eingeschrieben sein mit den<br />

Gerechten!<br />

30<br />

Ich aber bin elend und voller Schmerzen;<br />

deine Rettung, o Gott, berge mich in der Höhe!<br />

31<br />

Ich will den Namen Gottes loben mit einem Lied<br />

und ihn erheben mit Dank.<br />

32<br />

Das wird dem HERRN angenehmer sein als ein<br />

Stier,<br />

30 vgl. 40,18<br />

31 7,18<br />

32 50,13-14<br />

69,5 mich ohne Ursache hassen. Zitiert in Joh 15,25.<br />

69,7 zuschanden werden. <strong>Der</strong> Psalmist befürchtet, dass seine<br />

trostlose Situation ein Stolperstein für andere Gläubige sein könnte.<br />

69,9 Entfremdet … Söhnen meiner Mutter. Sogar seine Familie<br />

lehnte ihn ab (vgl. Mt 12,46-50; Joh 7,3-5).<br />

69,10 hat mich verzehrt. <strong>Der</strong> Psalmist hat Hass und Feindseligkeit auf<br />

sich gezogen, weil er unbeugsam beteuerte, dass das Verhalten des Volkes<br />

nur äußerliche Hingabe an Gott ausdrückte. Wenn Gott verunehrt wurde,<br />

schmerzte ihn das stets, denn er liebte Gott so sehr. Jesus nahm diese<br />

Haltung für sich in Anspruch, was aus Joh 2,17; Röm 15,3 hervorgeht.<br />

69,12 Sacktuch. Als David Sacktuch trug, ein Symbol der Trauer,<br />

brachte ihm das noch mehr Spott ein.<br />

69,13 im Tor sitzen. <strong>Die</strong> Obersten der Gesellschaft, die im Stadttor<br />

saßen, waren üblicherweise Führungspersonen. Sogar dort redeten die<br />

Führer der Stadt schlecht über den Psalmisten. die Zecher singen. <strong>Der</strong><br />

Abschaum der Gesellschaft, die Trinker, verspotteten David mit ihren<br />

derben Liedern.<br />

69,16 die Grube sich über mir schließt. <strong>Die</strong> »Grube« war ein<br />

anderes Wort für den Scheol, das Totenreich. <strong>Der</strong> Psalmist spürte, dass<br />

ihm der Tod bevorstand.<br />

69,22 Galle … Essig. Galle war ein giftiges Kraut. Hier dient sie als<br />

Metapher für Verrat. Freunde, die den Psalmisten eigentlich hätten beistehen<br />

sollen, wandten sich gegen ihn. Galle in Essig wurde Christus am<br />

Kreuz angeboten (Mt 27,34).<br />

69,23 Tisch … zur Schlinge. Eine Schlinge war eine Vogelfalle. <strong>Der</strong><br />

Psalmist betet, dass die Verschwörungen der Gottlosen gegen ihn fehlschlagen<br />

und stattdessen sie selbst umbringen.<br />

69,23.24 Zitiert in Röm 11,9.10.<br />

69,26 Zitiert in Apg 1,20 bezüglich Judas.<br />

69,27 welchen du geschlagen hast. <strong>Die</strong> Feinde des Psalmisten<br />

machten sich über ihn lustig und behaupteten, er leide unter Gottes<br />

Züchtigung. In der messianischen Anwendung gehörte das Leiden des<br />

Messias seit ewiger Vergangenheit zu Gottes Ratschluss (vgl. Jes 53,10).<br />

69,32 angenehmer sein als ein Stier, als ein Jungstier. S. Ps

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