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Die Psalmen - Der Psalter

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741<br />

PSALM 1,5<br />

Psalm 1<br />

Erstes Buch<br />

(Psalm 1 – 41)<br />

1<br />

Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der<br />

Gottlosen,<br />

noch tritt auf den Weg der Sünder,<br />

noch sitzt, wo die Spötter sitzen,<br />

2<br />

sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN<br />

und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht.<br />

1 Wohl dem 119,1-<br />

2; 5Mo 32-33;<br />

6,24; Mt 5,3; Offb<br />

1,3; Gottlosen Spr<br />

4,14.19; Weg Spr<br />

1,10.15; Spötter Jer<br />

15,17; 2Pt 3,3<br />

2 Lust Jer 15,17;<br />

nachsinnt 119,97.99<br />

3<br />

<strong>Der</strong> ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen,<br />

der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,<br />

und seine Blätter verwelken nicht,<br />

und alles, was er tut, gerät wohl.<br />

4<br />

Nicht so die Gottlosen,<br />

sondern sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.<br />

5<br />

Darum werden die Gottlosen nicht bestehen im<br />

Gericht,<br />

3 Baum Jer 17,8; Wasserbä. 110,7; Jes 58,11 vgl. Jes 40,31;<br />

Frucht Joh 15,5.8.16; gerät Jos 1,8; 2Tim 3,17<br />

4 Gottlosen Mal 3,18; Spreu Jes 17,13; Mt 3,12<br />

1,1-6 <strong>Die</strong>ser Weisheitspsalm dient als Einleitung für den gesamten <strong>Psalter</strong>.<br />

Sein Thema ist so umfassend wie die ganze Bibel, denn hier geht es<br />

um Menschen, Wege und ewige Schicksale (für eine bedeutende Parallele<br />

s. Jer 17,5-8). In zwei kontrastierenden Zyklen ordnet Ps 1 alle Menschen<br />

ihren jeweiligen geistlichen Kategorien zu:<br />

I. <strong>Die</strong> Beobachtung zeigt, dass sich alle Menschen sittlich in zwei<br />

Gruppen einteilen lassen (1,1-4)<br />

A. Ein Bild der Gottesfürchtigen (1,1-3)<br />

B. Ein Bild der Gottlosen (1,4)<br />

II. <strong>Die</strong> Konsequenzen zeigen, dass sich alle Menschen juristisch in<br />

zwei Gruppen einteilen lassen (1,5.6)<br />

A. Das Versagen der Gottlosen (1,5)<br />

B. <strong>Die</strong> Früchte der Lebensstile (1,6)<br />

1. <strong>Die</strong> Anerkennung der Gottesfürchtigen (1,6a)<br />

2. Das Verderben der Gottlosen (1,6b)<br />

1,1 Wohl dem. Aus Sicht des Einzelnen ist das die tief verwurzelte<br />

Freude an Gott; aus Sicht der Gemeinschaft der Gläubigen bezieht sich<br />

das auf die Gnade der Erlösung (vgl. die Segnungen und Flüche von 5Mo<br />

27,11 – 28,6). nicht wandelt … noch tritt … noch sitzt. <strong>Der</strong> »Glückselige«<br />

(vgl. Mt 5,3-11) wird zunächst als jemand beschrieben, der Verbindungen<br />

wie diese meidet, die Beispiele sind für die verderbliche Kraft<br />

der Sünde.<br />

1,2 seine Lust … am Gesetz. Nun wechselt die Perspektive zu einer<br />

positiven Beschreibung; der geistlich glückselige Mensch ist davon charakterisiert,<br />

dass er beständig über Gottes Wort nachsinnt und es verinnerlicht,<br />

was ihm sittliche Wegweisung gibt und Gehorsam verleiht.<br />

1,3 wie ein Baum. Da in Israel ein sehr trockenes Klima herrschte,<br />

war im AT ein saftiger Baum ein passendes Symbol für Segen. gepflanzt.<br />

Wörtl. »verpflanzt«. Bäume pflanzen sich weder selbst, noch<br />

verpflanzen Sünder sich selbst ins Reich Gottes. <strong>Die</strong> Errettung ist ein<br />

Wunderwerk der Gnade (vgl. Jes 61,3; Mt 15,13). Doch besteht die<br />

echte Verantwortung, die reichhaltigen Ressourcen Gottes auf sich anzuwenden<br />

(vgl. Jer 17,8), was letztlich zur Fruchtbarkeit führen wird.<br />

1,4 Nicht so die Gottlosen. Ein abrupter Kontrast, »ganz anders<br />

die Gottlosen …«. Spreu. Ein im AT häufig verwendetes Bild aus der<br />

Erntezeit, das etwas Substanzloses, Wertloses beschreibt, das nur weggeworfen<br />

werden kann.<br />

1,5 Darum … nicht bestehen. »Darum« leitet die starke Schlussfolgerung<br />

ein, dass der Gottlose beim Gericht Gottes nicht bestehen<br />

kann.<br />

1,6 der HERR kennt. Hier geht es um weit mehr als Wissen; der Herr<br />

»weiß« alles. In diesem Zusammenhang bezieht sich das auf die persönliche<br />

Beziehung Gottes zu den Gerechten, den Seinen (im Gegensatz zu Mt<br />

7,23; vgl. 2Tim 2,19). der Weg der. <strong>Die</strong> Wiederholung dieses Ausdrucks<br />

knüpft an das Bild des »Weges« an, das für diesen Psalm so charakteristisch<br />

ist. <strong>Der</strong> Ausdruck bezeichnet den gesamten Verlauf des Lebens, d.h.<br />

die Lebensweise. <strong>Die</strong>se zwei unterschiedlichen Wege führen hier letztlich<br />

zum Leben oder zum Tod, so wie in 5Mo 30,19; Jer 21,8; vgl. Mt 7,13.14.<br />

Gattungen von <strong>Psalmen</strong><br />

Gattung <strong>Psalmen</strong> Art der Anbetung<br />

Individuelle und kollektive<br />

Klage<br />

3-7; 12; 13; 22; 25-28; 35; 38-40; 42-44; 51; 54-<br />

57; 59-61; 63; 64; 69-71; 74; 79; 80; 83; 85; 86;<br />

88; 90; 102; 109; 120; 123; 130; 140-143<br />

Danksagung 8; 18; 19; 29; 30; 32-34; 36; 40; 41; 66; 103-106;<br />

111; 113; 116; 117; 124; 129; 135; 136; 138;<br />

139; 146-148; 150<br />

Drücken aus, dass Gottes Errettung<br />

gebraucht wird.<br />

Machen der Segnungen Gottes bewusst<br />

und drücken Dank aus.<br />

Thronbesteigung 47; 93; 96-99 Beschreiben Gottes souveräne<br />

Herrschaft.<br />

Pilgerschaft 43; 46; 48; 76; 84; 87; 120-134 Bewirken eine Stimmung der<br />

Anbetung.<br />

Königspsalmen 2; 18; 20; 21; 45; 72; 89; 101; 110; 132; 144 Beschreiben Christus als den<br />

souveränen Herrscher.<br />

Weisheitspsalmen 1; 37; 119 Unterrichten über den Willen Gottes.<br />

Fluchpsalmen 7; 35; 40; 55; 58; 59; 69; 79; 109; 137; 139; 144 Rufen Gottes Zorn und Gericht über<br />

seine Feinde herab.

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