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803<br />
PSALM 82,5<br />
20<br />
O HERR, Gott der Heerscharen, stelle uns wieder<br />
her!<br />
Laß dein Angesicht leuchten, so werden wir<br />
gerettet!<br />
Psalm 81<br />
1<br />
Dem Vorsänger. Auf der Gittit. Von Asaph.<br />
2<br />
Singt fröhlich Gott, der unsere Stärke ist,<br />
jauchzt dem Gott Jakobs!<br />
3<br />
Stimmt ein Lied an und nehmt das Tamburin<br />
zur Hand,<br />
die liebliche Laute samt der Harfe!<br />
4<br />
Stoßt am Neumond in das Horn,<br />
am Vollmond, zum Tag unseres Festes!<br />
5<br />
Denn das ist eine Satzung für Israel,<br />
es ist eine Verordnung des Gottes Jakobs.<br />
6<br />
Er setzte es ein als Zeugnis für Joseph,<br />
als er auszog gegen das Land Ägypten.<br />
– Eine Sprache, die ich nicht kannte, höre ich:<br />
7<br />
»Ich habe die Last von seiner Schulter<br />
genommen,<br />
seine Hände sind den Tragkorb los geworden.<br />
8<br />
Als du mich anriefst in der Not,<br />
da brachte ich dir Rettung;<br />
ich antwortete dir im Donnergewölk<br />
und prüfte dich am Haderwasser. (Sela.)<br />
9<br />
Höre, mein Volk, ich will dich ermahnen;<br />
Israel, wenn du mir doch Gehör schenken wolltest!<br />
10<br />
Kein anderer Gott soll bei dir sein,<br />
und einen fremden Gott bete nicht an!<br />
11<br />
Ich bin der HERR, dein Gott,<br />
der dich heraufgeführt hat aus dem Land<br />
Ägypten.<br />
Tue deinen Mund weit auf, so will ich ihn füllen!<br />
20 Angesi. V. 4.8; 31,17;<br />
44,4<br />
1 Gittit 8,1; Asaph s.<br />
73,1<br />
2 Stärke 46,2; 59,18;<br />
jauchzt 66,1; Gott<br />
46,7<br />
3 33,2-3<br />
4 3Mo 23,24; 4Mo<br />
10,10<br />
5 Gottes V. 2; 1Mo<br />
32,28-30<br />
6 Ägypten 2Mo 13,8;<br />
Sprache 114,1 vgl.<br />
2Mo 3,19-20<br />
7 2Mo 6,6; 5Mo 5,6<br />
8 anriefst 2Mo 2,23-25;<br />
Donnerg. 2Mo 19,16;<br />
Haderwas. 2Mo 17,7<br />
9 50,7; 2Mo 15,26;<br />
5Mo 5,29; Jes 55,3<br />
10 5Mo 5,7; 18,13-14<br />
11 heraufg. 5Mo 32,12;<br />
füllen Joh 7,37; Eph<br />
3,20<br />
12 5Mo 9,7; Jer 7,24;<br />
Hos 9,17; Hebr 3,7-10<br />
13 dahin Spr 1,30-31;<br />
Apg 7,42; Röm<br />
1,24.26.28<br />
14 5Mo 5,29; Jes 48,18<br />
15 3Mo 26,7-8<br />
16 66,3<br />
17 147,14; 5Mo 32,13<br />
1 Asaphs s. 73,1; 2Chr<br />
19,6<br />
2 richten 58,2; Mi 3,1.9;<br />
ansehen 3Mo 19,15;<br />
5Mo 1,17; Spr 18,5<br />
3 10,14; Jes 1,17; Jer<br />
22,3; Sach 7,9-10<br />
12<br />
Aber mein Volk hat meiner Stimme nicht<br />
gehorcht,<br />
und Israel war mir nicht zu Willen.<br />
13<br />
Da gab ich sie dahin in die Verstocktheit ihres<br />
Herzens,<br />
daß sie wandelten nach ihrem eigenen Rat.<br />
14<br />
O daß doch mein Volk mir gehorsam wäre,<br />
und Israel in meinen Wegen wandelte!<br />
15<br />
Wie bald wollte ich ihre Feinde demütigen<br />
und meine Hand wenden gegen ihre Widersacher!<br />
16<br />
<strong>Die</strong> den HERRN hassen, müßten sich ihm<br />
schmeichelnd unterwerfen;<br />
ihre Zeit aber würde ewiglich währen!<br />
17<br />
Und Er würde sie mit dem besten Weizen<br />
speisen;<br />
ja, mit Honig aus dem Felsen würde ich dich<br />
sättigen!«<br />
Psalm 82<br />
1<br />
Ein Psalm Asaphs.<br />
Gott steht in der Gottesversammlung,<br />
inmitten der Mächtigen richtet er:<br />
2<br />
»Wie lange wollt ihr ungerecht richten<br />
und die Person des Gottlosen ansehen? (Sela.)<br />
3<br />
Schafft Recht dem Geringen und der Waise,<br />
den Elenden und Armen laßt Gerechtigkeit<br />
widerfahren!<br />
4<br />
Befreit den Geringen und Bedürftigen,<br />
errettet ihn aus der Hand der Gottlosen!«<br />
5<br />
Aber sie wollen nichts erkennen und nichts<br />
verstehen,<br />
4 Hi 29,12; Spr 24,11<br />
5 verstehen Jer 8,8-9; Finsternis Spr 4,19; Grundfesten 11,3; Jes<br />
24,18<br />
81,1-17 <strong>Die</strong>ser Psalm sollte bei einem der Feste Israels verwendet<br />
werden, und zwar höchstwahrscheinlich beim Laubhüttenfest. Nach<br />
dem Aufruf zur Anbetung (V. 2-6) präsentiert der Psalm eine Botschaft<br />
von Gott in der ersten Person (V. 7-17). <strong>Die</strong>ser Ausspruch fordert Israel<br />
auf, ihm »gehorsam« zu sein (V. 14), sodass er den Segen des Bundes auf<br />
das Volk ausgießen könne.<br />
I. Aufruf zur freudigen Anbetung (81,2-6)<br />
II. Aufruf zum gottesfürchtigen Gehorsam (81,7-17)<br />
81,1 Auf der Gittit. S. Anm. zu Ps 8,1.<br />
81,3 Laute. Ein Musikinstrument mit langem, schmalen Steg ähnlich<br />
einer Gitarre.<br />
81,4 Neumond … Vollmond. Im siebten Monat des israelitischen<br />
Jahres (Tischri; Sept./Okt.) gipfelte der Festkalender mit einer Reihe von<br />
Festen. <strong>Der</strong> Monat begann mit dem Posaunenhall, dann kam der Große<br />
Versöhnungstag am 10. des Monats, und schließlich folgte das Laubhüttenfest<br />
am 15. Tag, wenn Vollmond war. Beim Laubhüttenfest wurde<br />
Gott für seine Fürsorge bei der Wüstenwanderung gepriesen und außerdem<br />
deutete das Fest das künftige Reich an (Mt 17,1-4).<br />
81,6 Sprache, die ich nicht kannte. Entweder hörte der Psalmist<br />
eine Botschaft, deren Bedeutung er nicht verstand – in diesem Fall wird<br />
diese Botschaft in den folgenden Versen als Orakel präsentiert – oder der<br />
Psalmist meint damit die ägyptisches Sprache, die die Juden nicht verstanden.<br />
81,7 Hände sind den Tragkorb los geworden. <strong>Die</strong> Israeliten waren<br />
in Ägypten gezwungen, Ziegel und Lehm in Körben zu tragen.<br />
81,8 Donnergewölk. Damit ist wahrscheinlich Gottes Gegenwart<br />
auf dem Berg Sinai bei der Gesetzgebung gemeint (vgl. 2Mo 19,16ff.;<br />
20,18ff.). Haderwasser. Oder »Wasser von Meriba«, was »Streit« oder<br />
»Hader« bedeutet. So wurden die Orte genannt, wo Israel Gott versuchte<br />
(vgl. 2Mo 17,1-7; 4Mo 20,1-13; Ps 95,8; 106,32).<br />
81,15 bald wollte ich ihre Feinde demütigen. Eine der im mosaischen<br />
Bund an Israel verheißenen Segnungen war Sieg über die Feinde<br />
des Volkes (vgl. 4Mo 33,52-56; 5Mo 6,16-19; 7,16-24).<br />
81,17 Honig aus dem Felsen. <strong>Die</strong>ser Ausdruck wurde zum ersten<br />
Mal von Moses in seinem Loblied verwendet (5Mo 32,13). Obwohl man<br />
Honig manchmal in Felsspalten findet, soll mit diesem Bild wahrscheinlich<br />
der Wert der Nahrung ausgedrückt werden, die Gott an kargen Orten<br />
geliefert hat.<br />
82,1-8 In diesem Psalm geht es wie in Ps 2 und 58 um die Ungerechtigkeit<br />
der Tyrannei. <strong>Der</strong> Psalmist beschreibt, wie Gott die Ungerechtigkeiten<br />
der irdischen Führungspersonen verurteilt, denen er Autorität<br />
anvertraut hat und in deren Versammlung er steht. Zuletzt betet der<br />
Psalmist (V. 8), dass Gott selbst den Verlauf der Dinge in dieser Welt in<br />
seine Hand nimmt.<br />
I. <strong>Die</strong> Versammlung der Weltenführer vor Gott (82,1)<br />
II. <strong>Die</strong> Beurteilung der Weltenführer von Gott (82,2-7)<br />
III. <strong>Die</strong> Ersetzung der Weltenführer durch Gott (82,8)<br />
82,1 Gottesversammlung. <strong>Der</strong> Psalm beginnt mit der Szene, dass<br />
Gott die Führer der Welt einberufen hat. inmitten der Mächtigen.<br />
Oder »Götter«. Manche meinen, in diesem Psalm ginge es um Dämonen<br />
oder heidnische Götter. <strong>Die</strong> beste Interpretation ist jedoch, diese »Götter«<br />
als menschliche Führungspersonen zu betrachten, wie z.B. Richter,<br />
Könige, Regenten, Gesetzgeber und Präsidenten (vgl. 2Mo 22,7.8.27;<br />
Ri 5,8.9). Gott, der große Richter, ist der Vorgesetzte dieser niedrigeren<br />
Richter.<br />
82,2-4 ungerecht richten. Gott klagt die menschlichen Richter