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Die Psalmen - Der Psalter

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PSALM 1,6<br />

742<br />

noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.<br />

6<br />

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten;<br />

aber der Weg der Gottlosen führt ins Verderben.<br />

Psalm 2<br />

1<br />

Warum toben die Heiden<br />

und ersinnen die Völker Nichtiges?<br />

2<br />

<strong>Die</strong> Könige der Erde lehnen sich auf,<br />

und die Fürsten verabreden sich<br />

gegen den HERRN und gegen seinen Gesalbten:<br />

3<br />

»Laßt uns ihre Bande zerreißen<br />

und ihre Fesseln von uns werfen!«<br />

4<br />

<strong>Der</strong> im Himmel thront, lacht;<br />

der Herr spottet über sie.<br />

5<br />

Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn<br />

und sie schrecken mit seinem Grimm:<br />

6<br />

»Ich habe meinen König eingesetzt<br />

auf Zion, meinem heiligen Berg!« –<br />

7<br />

Ich will den Ratschluß des HERRN verkünden;<br />

er hat zu mir gesagt:<br />

»Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.<br />

8<br />

Erbitte von mir, so will ich dir die Heidenvölker<br />

zum Erbe geben<br />

und die Enden der Erde zu deinem Eigentum.<br />

5 Gericht Joel 2,11;<br />

Röm 2,5; 2Pt 2,9<br />

6 kennt Joh 10,14;<br />

1Kor 8,3; 2Tim 2,19;<br />

Gottlosen 1Sam 2,9;<br />

Hi 31,3; Mt 7,13<br />

1 Heiden Apg 4,25-27;<br />

Röm 11,11<br />

2 Gesalbten 45,7-8;<br />

Hab 3,13; Joh 1,41<br />

3 Lk 19,14 vgl. Mt<br />

21,38-39<br />

4 thront 11,4; 47,8-9;<br />

spottet 59,9<br />

5 reden Joel 3,16;<br />

Grimm Zeph 1,15; Mt<br />

22,7<br />

6 König 1Tim 6,15;<br />

Berg Hebr 12,22;<br />

Offb 14,1<br />

7 Sohn Mt 3,17; Lk<br />

1,32; Hebr 1,5<br />

8 Jes 49,6; Dan 7,14<br />

9 Dan 2,44; Offb 2,27<br />

10 Richter Jes 40,23<br />

11 Furcht Hebr 11,7;<br />

12,28; 1Pt 1,17<br />

9<br />

Du sollst sie mit eisernem Zepter zerschmettern,<br />

wie Töpfergeschirr sie zerschmeißen!«<br />

10<br />

So nehmt nun Verstand an, ihr Könige,<br />

und laßt euch warnen, ihr Richter der Erde!<br />

11<br />

<strong>Die</strong>nt dem HERRN mit Furcht<br />

und frohlockt mit Zittern.<br />

12<br />

Küßt den Sohn, damit er nicht zornig wird<br />

und ihr nicht umkommt auf dem Weg;<br />

denn wie leicht kann sein Zorn entbrennen!<br />

Wohl allen, die sich bergen bei ihm!<br />

Psalm 3<br />

1<br />

Ein Psalm Davids, als er vor seinem Sohn<br />

Absalom floh.<br />

2<br />

Ach HERR, wie zahlreich sind meine Feinde!<br />

Viele erheben sich gegen mich;<br />

3<br />

viele sagen von meiner Seele:<br />

»Sie hat keine Hilfe bei Gott.« (Sela.)<br />

12 Küßt Joh 5,23; Zorn Lk 19,27; Offb 6,17; 14,10.19; bergen<br />

Spr 16,20; Joh 6,37<br />

1 2Sam 15,14<br />

2 18,1; 2Sam 17,11-14 vgl. Mt 10,21<br />

3 2Sam 16,7-8 vgl. Mt 27,43<br />

führt ins Verderben. Eines Tages wird der Weg des Gottlosen im Verderben<br />

enden; eine neue Ordnung kommt, und das wird eine gerechte<br />

Ordnung sein. Deshalb beginnt Ps 1 mit dem glückseligen Menschen und<br />

endet mit denen, die »verderben« (vgl. Ps 9,5, 6; 112,10).<br />

2,1-12 Manchmal wird behauptet, Ps 2 bilde gemeinsam mit Ps 1 die<br />

Einleitung des <strong>Psalter</strong>s (vgl. »wohl dem« bzw. »wohl allen« in 1,1 und<br />

2,12). Außerdem erklärt Ps 1 anscheinend die verschiedenen »Wege« der<br />

Einzelnen, während Ps 2 dies anschließend auf die Nationen anwendet.<br />

<strong>Die</strong>ser Psalm wird normalerweise »königlich« genannt und hat eine lange<br />

Geschichte messianischer Interpretation. Obgleich er keinen Titel hat,<br />

trägt er anscheinend die Handschrift Davids. Er bewegt sich fließend<br />

vom kleineren David über die davidische Dynastie hin zum großen David<br />

– Jesus Christus. Psalm 2 wirft seinen poetischen Lichtstrahl fortschreitend<br />

auf 4 lebhafte Szenen der gegen Gott rebellierenden Menschheit:<br />

I. Szene 1: Menschliche Rebellion (2,1-3)<br />

II. Szene 2: Gottes Reaktion (2,4-6)<br />

III. Szene 3: Gottes Herrschaft (2,7-9)<br />

IV. Szene 4: Menschliche Verantwortung (2,10-12)<br />

2,1 ersinnen … Nichtiges. Das ist die Ironie der Verdorbenheit des<br />

Menschen – er ersinnt, plant und konspiriert Nichtigkeiten (vgl. Ps 38,12;<br />

Spr 24,2; Jes 59,3.13).<br />

2,2 gegen … gegen. <strong>Die</strong> Nation und Völker richten unter ihren<br />

Königen und Herrschern (V. 1) ihre Feindseligkeit gegen den Herrn und<br />

seinen Gesalbten. Mit diesem geweihten und beauftragten vermittelnden<br />

Repräsentanten Gottes ist im nahen Sinne David und im letztendlichen<br />

Sinne der Messias, d.h. Christus, gemeint (vgl. Apg 4,25.26).<br />

2,3 ihre Bande … ihre Fesseln. <strong>Die</strong> meuternde Menschheit versteht<br />

nicht, dass dies Gottes Bande der Liebe sind (Hos 11,4) und sieht<br />

sie stattdessen als fesselndes Joch an (Jer 5,5).<br />

2,5 Dann. Nachdem Gott sie mit dem Lachen göttlicher Geringschätzung<br />

verspottet hat, spricht und handelt Gott gemäß seines vollkommenen<br />

ausgewogenen Zorns.<br />

2,6 Ich habe … eingesetzt. Ihre armselige Provokation (V. 3) wird<br />

von dieser vollmächtigen Ankündigung beantwortet. Sie ist bereits so<br />

gut wie ausgeführt: Gottes König wird auf dem höchsten Berg Jerusalems<br />

auf dem Thron sitzen.<br />

2,7 Ich will den Ratschluss des HERRN verkünden. <strong>Der</strong> eingesetzte<br />

Mittler zitiert nun die Inthronisationsordnung, die der Herr zuvor<br />

verfügt hat. Du bist mein Sohn. Das erinnert an 2Sam 7,8-16 als<br />

Grundlage für den davidischen König. Es ist auch der einzige Hinweis im<br />

AT auf die Vater-Sohn-Beziehung in der Dreieinigkeit. <strong>Die</strong>se Beziehung<br />

wurde in der ewigen Vergangenheit geplant und in der Fleischwerdung<br />

verwirklicht und bildet somit einen wichtigen Bestandteil des NT. heute<br />

habe ich dich gezeugt. Das drückt die Vorrechte der Beziehung aus<br />

mit ihrer prophetischen Anwendung auf den Sohn – den Messias. <strong>Die</strong>ser<br />

Vers wird im NT in Bezug auf die Geburt Jesu (Hebr 1,5.6) und auf seine<br />

Auferstehung (Apg 13,33.34) als letztendliche Erfüllung zitiert.<br />

2,9 Du sollst. <strong>Die</strong> erhabene Souveränität des »Königs der Könige«<br />

wird in ihrer unterjochender Macht beschrieben. Das »Zepter« ist im<br />

Hebräischen dasselbe Wort wie der »Hirtenstab«. Im Denken des antiken<br />

Orients verschmolzen der <strong>Die</strong>nst von Hirten und von Königen oft zu einem<br />

Gesamtkonzept (vgl. Mi 7,14).<br />

2,10-12 <strong>Der</strong> Tonfall dieser Verse überrascht. Statt sofortigen Gerichts<br />

bieten der Herr und sein Gesalbter in ihrer Gnade eine Gelegenheit zur<br />

Buße. Fünf Gebote legen der rebellierenden Menschheit Verantwortung<br />

auf.<br />

2,12 Küsst den Sohn. <strong>Die</strong>se Handlung symbolisiert Ergebenheit<br />

und Unterwerfung (vgl. 1Sam 10,1; 1Kö 19,18). Das Wort für »Sohn« ist<br />

hier nicht das hebräische Wort für »Sohn«, das in V. 7 verwendet wurde,<br />

sondern vielmehr dessen aramäische Entsprechung (vgl. Dan 7,13). <strong>Die</strong>ser<br />

Ausdruck ist besonders passend für diese Gebote, die sich an die<br />

»Nationen« richten (V. 1). umkommt auf dem Weg. <strong>Die</strong>se Worte<br />

greifen das Hauptanliegen von Ps 1 auf.<br />

3,1-8 <strong>Die</strong>ser Psalm vermischt Klage mit Zuversicht. Insgesamt entwickelt<br />

er sich zu einer Vorlage für Lobpreis, Frieden und Gebet inmitten<br />

von Belastungen. Im Laufe der Entfaltung durch 3 zusammenhängende<br />

historische Phänomene teilt David sein theologisches »Geheimnis« mit,<br />

wie er auch angesichts von Widrigkeiten Gewissheit haben konnte.<br />

I. <strong>Die</strong> Notlage des Psalmisten (3,1.2)<br />

II. <strong>Der</strong> Frieden des Psalmisten (3,3-6)<br />

III. Das Gebet des Psalmisten (3,7.8)<br />

3,1 <strong>Der</strong> erste von 73 <strong>Psalmen</strong>, die im Titel David zugeschrieben werden.<br />

Weitere Hinweise verbinden ihn mit der Geschichte Absaloms<br />

(2Sam 15-18), obwohl viele seiner Merkmale eher Verfolgung im Allgemeinen<br />

beschreiben.<br />

3,2.3 zahlreich … viele … viele. <strong>Der</strong> Psalmist stimmt den Psalm<br />

wegen seiner vielfältigen Mühsale in Moll an.<br />

3,3.4 keine Hilfe … Aber du … ein Schild um mich. Zwischen der

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