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PSALM 16,4<br />
752<br />
sie sind die Edlen, an denen ich all mein<br />
Wohlgefallen habe.<br />
4<br />
Zahlreich werden die Schmerzen derer sein, die<br />
einem anderen [Gott] nacheilen;<br />
an ihren Trankopfern von Blut will ich mich nicht<br />
beteiligen,<br />
noch ihre Namen auf meine Lippen nehmen!<br />
5<br />
<strong>Der</strong> HERR ist mein Erbteil und das [Teil] meines<br />
Bechers;<br />
du sicherst mir mein Los.<br />
6<br />
<strong>Die</strong> Meßschnüre sind mir in einer lieblichen<br />
Gegend gefallen,<br />
ja, mir wurde ein schönes Erbe zuteil.<br />
7<br />
Ich lobe den HERRN, der mir Rat gegeben hat;<br />
auch in der Nacht mahnt mich mein Inneres.<br />
8<br />
Ich habe den HERRN allezeit vor Augen;<br />
weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht.<br />
9<br />
Darum freut sich mein Herz, und meine Seele<br />
frohlockt;<br />
auch mein Fleisch wird sicher ruhen,<br />
10<br />
denn du wirst meine Seele nicht dem<br />
Totenreich preisgeben<br />
und wirst nicht zulassen, daß dein Getreuer die<br />
Verwesung sieht.<br />
11<br />
Du wirst mir den Weg des Lebens zeigen;<br />
vor deinem Angesicht sind Freuden in Fülle,<br />
liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich!<br />
Psalm 17<br />
1<br />
Ein Gebet Davids.<br />
Höre, o HERR, die gerechte Sache!<br />
Vernimm meine Klage,<br />
achte auf mein Gebet, das nicht von falschen<br />
Lippen kommt!<br />
2<br />
Von dir gehe das Urteil über mich aus;<br />
deine Augen werden auf die Redlichkeit schauen!<br />
4 Trankopf. Jer 7,18;<br />
19,13; 32,29; Namen<br />
2Mo 23,13<br />
5 Erbteil Kla 3,24 vgl.<br />
Hi 22,25; Los 37,4-5<br />
6 119,111; 135,12;<br />
Eph 1,18; 1Pt 1,3-4<br />
7 gegeben 32,8; 73,24;<br />
Nacht 42,9; 77,3; Jes<br />
62,6<br />
8 123,2; 1Chr 16,11;<br />
Joh 8,29<br />
9 Seele 103,1-2.22; Lk<br />
1,47; Fleisch 1Th 4,13<br />
10 Apg 2,25-27; 2,30-<br />
31; 13,35-37<br />
11 Weg Mt 7,14; Joh<br />
14,6; Freuden 1Chr<br />
16,27; Jes 35,10; Joh<br />
15,11; 16,24; Jud 24<br />
1 54,4; 86,1; 143,1;<br />
1Joh 3,21<br />
2 7,9<br />
3 Herz 15,2; 18,21-25;<br />
26,2; 139,23; Spr<br />
17,3<br />
4 Wort 119,9.11; Wegen<br />
1,1; Spr 2,10-15;<br />
Mt 7,13<br />
5 18,37; Röm 4,12; 1Pt<br />
2,21<br />
6 3,5; 116,1-2; 120,1<br />
7 31,20-22; 46,2;<br />
59,17; 91,2-4<br />
8 Augapfel 5Mo 32,10;<br />
Sach 2,12; Flügel<br />
36,8; 61,5; 63,8;<br />
90,1<br />
9 9,14; 11,2-3; 109,1-3<br />
10 12,4-5; 73,8-14<br />
11 22,13 vgl. 1Sam<br />
23,26; Offb 20,9<br />
12 10,9; 57,5 vgl. 1Pt<br />
5,8<br />
3<br />
Du hast mein Herz geprüft,<br />
mich in der Nacht durchforscht;<br />
du hast mich geläutert, und du hast nichts<br />
gefunden,<br />
worin ich mich vergangen hätte mit meinen<br />
Gedanken oder mit meinem Mund.<br />
4<br />
Beim Treiben der Menschen habe ich mich<br />
nach dem Wort deiner Lippen<br />
gehütet vor den Wegen des Gewalttätigen.<br />
5<br />
Senke meine Tritte ein in deine Fußstapfen,<br />
damit mein Gang nicht wankend sei!<br />
6<br />
Ich rufe zu dir, denn du, Gott, wirst mich<br />
erhören;<br />
neige dein Ohr zu mir, höre meine Rede!<br />
7<br />
Erweise deine wunderbare Gnade, du Retter<br />
derer,<br />
die vor den Widersachern Zuflucht suchen bei<br />
deiner Rechten!<br />
8<br />
Behüte mich wie den Augapfel im Auge,<br />
beschirme mich unter dem Schatten deiner Flügel<br />
9<br />
vor den Gottlosen, die mir Gewalt antun wollen,<br />
vor meinen Todfeinden, die mich umringen!<br />
10<br />
Ihr fettes [Herz] verschließen sie;<br />
mit ihrem Mund reden sie übermütig.<br />
11<br />
Auf Schritt und Tritt umringen sie uns jetzt;<br />
sie haben es darauf abgesehen, uns zu Boden zu<br />
strecken.<br />
12<br />
Sie gleichen dem Löwen, der zerreißen will,<br />
dem Junglöwen, der lauert im Versteck.<br />
13<br />
Steh auf, o HERR, komm ihm zuvor, demütige ihn!<br />
Errette meine Seele von dem Gottlosen durch<br />
dein Schwert,<br />
14<br />
von den Leuten durch deine Hand, o HERR,<br />
13 Steh 3,8; 21,14; Errette 18,18.49; 35,17; 50,15; Schwert<br />
7,12-13; Jes 66,16; Offb 19,15<br />
14 73,12; Lk 16,19-31<br />
42,2; Ps 140,13; Hes 16,59). es gibt für mich nichts Gutes außer dir.<br />
D.h. »mein Wohlergehen hängt völlig von dir ab«.<br />
16,4 Er will nichts zu tun haben mit falschen Göttern oder den Völkern,<br />
die nach ihnen trachten.<br />
16,5.6 <strong>Die</strong>se Zeilen beschreiben den Segen Gottes mit atl. Metaphern.<br />
16,9 meine Seele. Wörtl. »meine Ehre«. Von V. 7 an bezeichnet der<br />
Psalmist sein innerstes Wesen zunächst als »meine Nieren« (so wörtl. für<br />
»mein Inneres«), dann als »mein Herz« und hier als »meine Ehre«; als<br />
nächstes als »mein Fleisch« und »meine Seele«. <strong>Die</strong> anthropologischen<br />
Begriffe repräsentieren die ganze Person, und deshalb versteht man<br />
»meine Ehre« am besten als Bezug darauf, dass der Mensch im Bild<br />
Gottes erschaffen wurde, d.h. seine Intelligenz und seine Fähigkeit zu<br />
sprechen.<br />
16,10 <strong>Die</strong>se Worte drücken die Zuversicht des geringeren David aus,<br />
wurden aber messianisch auf die Auferstehung des größeren David angewendet<br />
(den Herrn Jesus Christus), und zwar sowohl von Petrus (Apg<br />
2,25-28) als auch von Paulus (Apg 13,35).<br />
17,1-15 <strong>Die</strong>ses »Gebet« Davids sprudelt förmlich von Bitten; je nach<br />
Übersetzung bestimmter hebr. Verbformen sind es etwa 17 an der Zahl.<br />
Es bestehen viele literarische Parallelen zu Ps 16. Obgleich der Psalm<br />
Anzeichen für eine Mischform enthält, ist er im Grunde genommen ein<br />
Gebet um Schutz. David verwendet gerne Begriffe und Ausdrücke aus<br />
der Exoduserzählung (vgl. 2Mo 15; 5Mo 32). In ihren Versen ist eine logische<br />
chiastische Entwicklung zu beobachten, wobei der Fokus vom<br />
Psalmisten (V. 1-8) zu seinen Feinden (V. 9-12) wechselt, in V. 13.14 auf<br />
seine Feinde gerichtet bleibt, und dann zu David zurückkehrt (V. 15).<br />
Oder wenn man die Entwicklung aus anderem Blickwinkel betrachtet,<br />
tritt David am göttlichen Gerichtshof mit 3 Gruppen von Bitten um Gerechtigkeit<br />
auf.<br />
I. Bitten um Antwort und Anerkennung (17,1-5)<br />
II. Bitten um Rettung und Hilfe (17,6-12)<br />
A. Er trägt seine Bitte um Rettung vor (17,6-8)<br />
B. Er dokumentiert seine Hilfsbedürftigkeit (17,9-12)<br />
III. Bitten um Vergeltung und Ruhe (17,13-15)<br />
A. Er spricht im Voraus von der Vergeltung an ihnen (17,13.14)<br />
B. Er ist sich seiner eigenen Ruhe gewiss (17,15)<br />
17,1 Das ist der erste Psalm, der einfach mit »ein Gebet« überschrieben<br />
ist (vgl. Ps 86; 90; 102; 142).<br />
17,1.2 <strong>Die</strong> einleitenden Ausdrücke stammen aus dem Gerichtshof<br />
und David steht vor dem höchsten Richter, um seinen Fall vorzutragen.<br />
17,3-5 Seine grundlegende Integrität (V. 3.4) war, ist und wird abhängig<br />
sein von der Gnade Gottes (V. 5).<br />
17,8 den Augapfel im Auge. Mit diesem Ausdruck ist die Pupille<br />
des menschlichen Auges gemeint. So wie ein Menschen sein lebenswichtiges<br />
Sinnesorgan schützt, so schützt Gott sein Volk.<br />
17,10 Ihr fettes [Herz] verschließen sie. Wörtl. »Ihr Fett verschließen<br />
sie«. Das war im AT eine übliche Beschreibung für Unempfänglichkeit<br />
(vgl. 5Mo 32,15; Hi 15,27; Ps 73,7; Jer 5,28).<br />
17,13 Göttliche Kampfsprache.<br />
17,14.15 <strong>Die</strong> allgemeine Gnade Gottes wird von denen übersehen,<br />
die mit zeitlichen Gütern zufrieden sind (V. 14), aber David rückt in V. 15