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PSALM 4,4<br />
744<br />
Wie habt ihr das Nichtige so lieb und die Lüge so<br />
gern! (Sela.)<br />
4<br />
Erkennt doch, daß der HERR den Getreuen für<br />
sich erwählt hat!<br />
<strong>Der</strong> HERR wird hören, wenn ich zu ihm rufe.<br />
5<br />
Erzittert und sündigt nicht!<br />
Denkt nach in eurem Herzen auf eurem Lager<br />
und seid still! (Sela.)<br />
6<br />
Bringt Opfer der Gerechtigkeit<br />
und vertraut auf den HERRN!<br />
7<br />
Viele sagen: Wer wird uns Gutes sehen lassen?<br />
O HERR, erhebe über uns das Licht deines<br />
Angesichts!<br />
8<br />
Du hast mir Freude in mein Herz gegeben,<br />
die größer ist als ihre, wenn sie Korn und Most in<br />
Fülle haben.<br />
9<br />
Ich werde mich in Frieden niederlegen und<br />
schlafen;<br />
denn du allein, HERR, läßt mich sicher wohnen.<br />
Psalm 5<br />
1<br />
Dem Vorsänger. Mit Flötenspiel. Ein Psalm<br />
Davids.<br />
2<br />
Vernimm, o HERR, meine Worte;<br />
achte auf mein Seufzen!<br />
3<br />
Höre auf die Stimme meines Schreiens,<br />
mein König und mein Gott;<br />
denn zu dir will ich beten!<br />
4<br />
HERR, in der Frühe wirst du meine Stimme hören;<br />
4 erwählt 2Sam 6,21;<br />
Joh 15,16; hören V. 2;<br />
22,25<br />
5 sündigt Spr 16,6; still<br />
Hi 40,4-5<br />
6 Opfer 51,21; 5Mo<br />
33,19 vgl. 2Sam 15,12;<br />
Spr 21,27; vertraut<br />
37,3-5; Dan 6,24<br />
7 Gutes 103,2; Pred 6,3;<br />
erhebe 67,2; 80,4;<br />
4Mo 6,24-26<br />
8 5,12; 16,11<br />
9 niederleg. s. 3,6; sicher<br />
121,4-8; Spr 18,10<br />
2 Vernimm 140,7; 141,1;<br />
1Pt 3,12; 1Joh 5,14-15<br />
3 Schreiens 2Mo 2,23;<br />
22,22; Kla 3,56; König<br />
s. 44,5; beten 17,6;<br />
109,4<br />
4 Frühe 55,17-18; Dan<br />
6,11; Ausschau 123,1-<br />
2 vgl. Hab 2,1<br />
5 Gesetzlos. 11,7; Hab<br />
1,13; wohnen 15,1;<br />
61,5; 84,5<br />
6 Prahler 94,2-4; haßt<br />
11,5; 45,8; Offb 2,6<br />
7 Spr 6,16-19; 19,5.9;<br />
Offb 21,8.27<br />
8 23,6; 27,4; 96,8; 2Sam<br />
15,25<br />
9 leite 25,4-5; 139,23-24;<br />
Feinde 17,9; 23,5; 64,2;<br />
ebne 42,16 vgl. Jes 26,7<br />
10 12,3; Spr 1,10-15; Mt<br />
12,34<br />
in der Frühe werde ich dir zu Befehl sein und<br />
Ausschau halten.<br />
5<br />
Denn du bist nicht ein Gott, dem<br />
Gesetzlosigkeit gefällt;<br />
wer böse ist, darf nicht bei dir wohnen.<br />
6<br />
<strong>Die</strong> Prahler bestehen nicht vor deinen Augen;<br />
du haßt alle Übeltäter.<br />
7<br />
Du vertilgst die Lügner;<br />
den Blutgierigen und Falschen<br />
verabscheut der HERR.<br />
8<br />
Ich aber darf durch deine große Gnade<br />
eingehen in dein Haus;<br />
ich will anbeten, zu deinem heiligen Tempel<br />
gewandt,<br />
in Ehrfurcht vor dir.<br />
9<br />
HERR, leite mich in deiner Gerechtigkeit<br />
um meiner Feinde willen;<br />
ebne deinen Weg vor mir!<br />
10<br />
Denn in ihrem Mund ist nichts Zuverlässiges;<br />
ihr Inneres ist [voll] Bosheit,<br />
ihr Rachen ein offenes Grab,<br />
mit ihren Zungen heucheln sie.<br />
11<br />
Sprich sie schuldig, o Gott,<br />
laß sie fallen durch ihre Anschläge!<br />
Verstoße sie um ihrer vielen Übertretungen willen,<br />
denn sie haben sich gegen dich empört!<br />
11 fallen 7,16; Spr 26,27; Pred 10,8; empört 2,2-3 vgl. Apg 4,24-<br />
28; Hi 15,25<br />
12 vertrau. 2,12; 37,3-5; 40,5; beschirmen 32,7; Esr 8,22-23;<br />
Namen 7,18; 103,1-2; 113,1-3<br />
»gottesfürchtig, fromm« bringt am besten zum Ausdruck, dass jemand<br />
von Gottes Gnade gesegnet ist.<br />
4,5 Erzittert und sündigt nicht! In diesem Zusammenhang bedeutet<br />
diese Ermahnung, aus Furcht vor dem Herrn zu erzittern, sodass<br />
man nicht sündigt (vgl. Jes 32,10, 11; Hab 3,16).<br />
4,6 vertraut. <strong>Die</strong>ser Befehl stammt von der wichtigsten atl. Wortfamilie<br />
für Glaubensentschlossenheit.<br />
4,7-9 <strong>Die</strong> spottenden Skeptiker werden dadurch zum Schweigen<br />
gebracht, dass der Psalmist bezeugt, dass er aufgrund Gottes persönlichen<br />
Segens ruht.<br />
4,9 sicher wohnen. Das Wort »sicher« leitet ein Wortspiel ein, das<br />
auf den Begriff »vertrauen« in V. 6 zurückgeht. David zeigt inmitten seiner<br />
Krise völliges Vertrauen auf Gott.<br />
5,1-13 Psalm 5 ist eigentlich eine Klage mit Elementen einer Unschuldserklärung<br />
und zuversichtlichem Gebet um Schutz. David stand in<br />
der Gegenwart des Herrn, als er seine Feinde vor seinem Gott aufzählte.<br />
Seine Gebete haben zwei Hauptanliegen: »Hilf mir und strafe sie!« Daher<br />
gliedern sich Davids Gebete um Gottes Eingreifen und seine Verwünschungen<br />
in zwei Kontrastzyklen, in welchen die Feinde Gottes von den<br />
Kindern Gottes unterschieden werden.<br />
I. Zyklus 1: Theologischer Kontrast zwischen Vergeltung und Versöhnung<br />
(5,1-8)<br />
A. David betet um Gottes Eingreifen (5,2-4)<br />
B. David erklärt sein Gebet um Gottes Eingreifen (5,5-9)<br />
II. Zyklus 2: Praktischer Kontrast zwischen dem Widerspenstigen<br />
und dem Anbeter (5,10-13)<br />
A. Davids betet sein Verwünschungsgebet (5,11a-c)<br />
B. David erklärt sein Verwünschungsgebet (5,10.11d-13)<br />
5,1 Während sich die Anweisungen für den Vorsänger in Ps 4 auf<br />
eine Begleitung durch Saiteninstrumente beziehen, soll Ps 5 beim gemeinschaftlichen<br />
Gottesdienst von einer Flöte begleitet werden (vgl.<br />
1Sam 10,5; 1Kö 1,40; Jes 30,29).<br />
5,2 Vernimm. <strong>Die</strong>se Aufforderung stammt von dem Wort für »Ohr«<br />
und hat seinen Platz neben der parallelen Bitte, dass Gott seine Aufmerksamkeit<br />
auf den Bittenden und seine Leiden richten möge (Ps 17,1;<br />
55,1.2).<br />
5,3 mein König und mein Gott. David war vielleicht der gesalbte<br />
theokratische König auf Erden, aber ihm war völlig klar, dass der letztendliche<br />
König von ganz Israel und der ganzen Erde Gott ist (zu Gottes<br />
bedingtes Gewähren eines vermittelnden Königtums s. 1Sam 8,19ff.).<br />
5,4 in der Frühe … in der Frühe. Aufgrund dieser Ausdrücke<br />
wurde dieser Psalm von vielen als Morgenpsalm bezeichnet (vgl. Ps 3;<br />
5,3).<br />
5,5-7 nicht … nicht … nicht … hasst … vertilgst … verabscheut.<br />
Auf diese 3 negativ ausgedrückten Beschreibungen folgen 3 ohne Umschweife<br />
ausgedrückte Bekräftigungen. Das offenbart Gottes vollkommenen<br />
Gerechtigkeitsmaßstab sowohl im Prinzip als auch in der Praxis.<br />
5,8 <strong>Der</strong> Psalmist unterscheidet sich deutlich von seinen Feinden. Sie<br />
sind hochmütig; er ist demütig.<br />
5,9.10 Nach dem »Fuß«-Problem des Menschen, beschreibt David<br />
nun das »Mund«-Problem und wendet es insbesondere auf seine böse<br />
redenden Feinde. <strong>Die</strong> Sprüche zielen besonders darauf ab, die Tödlichkeit<br />
der geistlichen »Fuß- und Mundkrankheit« aufzuzeigen, d.h. des<br />
Wandels und des Redens. Paulus zitiert diese Aussagen von Ps 5,9 in<br />
seiner Liste in Röm 3,13, die 14 schreckliche Merkmale der verdorbenen<br />
Menschheit umfasst.<br />
5,9 leite mich … ebne deinen Weg. Jünger sollen auf Gottes<br />
Wegen wandeln und seinen Anweisungen für ihr Leben gehorchen, aber<br />
sie sind völlig von seiner Gnade abhängig, um verantwortlich Fortschritte<br />
erzielen zu können (vgl. Ps 119,1-5.26.27.30.32.33).<br />
5,11-13 David betet dafür, dass die Gottlosen so enden mögen, wie<br />
es Gottes offenbartem Gerechtigkeitsmaßstab entspricht (5Mo 25,1).<br />
<strong>Die</strong>jenigen hingegen, die durch die Gnade des Herrn als gerecht angesehen<br />
werden, nötigt er, sich an seinen Segnungen zu freuen.