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PSALM 13,1<br />
Psalm 13<br />
1<br />
Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids.<br />
2<br />
Wie lange, o HERR, willst du mich ganz<br />
vergessen?<br />
Wie lange verbirgst du dein Angesicht vor mir?<br />
3<br />
Wie lange soll ich Sorgen hegen in meiner Seele,<br />
Kummer in meinem Herzen tragen Tag für Tag?<br />
Wie lange soll mein Feind sich über mich<br />
erheben?<br />
4<br />
Schau her und erhöre mich, o HERR, mein Gott!<br />
Erleuchte meine Augen, daß ich nicht in den<br />
Todesschlaf versinke,<br />
5<br />
daß mein Feind nicht sagen kann, er habe mich<br />
überwältigt,<br />
und meine Widersacher nicht frohlocken, weil<br />
ich wanke!<br />
6<br />
Ich aber vertraue auf deine Gnade;<br />
mein Herz soll frohlocken in deinem Heil.<br />
Ich will dem HERRN singen, weil er mir wohlgetan<br />
hat!<br />
Psalm 14<br />
1<br />
Dem Vorsänger. Von David.<br />
<strong>Der</strong> Narr spricht in seinem Herzen:<br />
»Es gibt keinen Gott!«<br />
Sie handeln verderblich, und abscheulich ist ihr<br />
Tun;<br />
da ist keiner, der Gutes tut.<br />
2<br />
<strong>Der</strong> HERR schaut vom Himmel<br />
auf die Menschenkinder,<br />
750<br />
2 lange 6,4; 77,8.10;<br />
94,3; Kla 5,20;<br />
verbirgst 10,1; 44,25<br />
3 42,10-11; 88,10; Hi<br />
7,17-18<br />
4 Schau 11,4; 80,15;<br />
84,10; Erleuchte<br />
19,9; 119,18; Eph<br />
1,18; 5,14; T.-schlaf<br />
Jer 51,57<br />
5 25,2; 38,17<br />
6 vertraue 2,12; 37,4;<br />
Jes 26,4; 2Tim 1,12;<br />
Heil 9,15; Jes 25,9;<br />
33,2; Lk 2,29-32;<br />
singen 59,17; 2Mo<br />
15,1; Kol 3,16<br />
1 Narr 53,3; 1Sam<br />
25,25; Spr 12,16;<br />
Jer 10,14; Gott Hebr<br />
11,6; Jak 2,19; keiner<br />
V. 3; 53,2.4; Pred<br />
7,20; Jer 5,1<br />
2 schaut s. 11,4; M.-<br />
kinder 8,5; 36,8; Jer<br />
32,19; Verständig.<br />
5Mo 29,3; 2Chr<br />
30,22; Spr 28,7<br />
3 Pred 7,29; Jes 53,6;<br />
Tit 3,3<br />
4 Einsicht Jes 1,3; Hos<br />
4,1-2.6; verschling.<br />
Am 8,4; rufen Hi<br />
21,15; Jes 64,6; 65,1;<br />
Jer 10,25<br />
5 vgl. 53,6<br />
6 3,3-4<br />
um zu sehen, ob es einen Verständigen gibt,<br />
einen, der nach Gott fragt.<br />
3<br />
Sie sind alle abgewichen,<br />
allesamt verdorben;<br />
es gibt keinen, der Gutes tut,<br />
auch nicht einen einzigen!<br />
4<br />
Haben denn die Übeltäter keine Einsicht,<br />
die mein Volk verschlingen, als äßen sie Brot?<br />
Den HERRN rufen sie nicht an.<br />
5<br />
Dann erschrecken sie furchtbar,<br />
weil Gott bei dem Geschlecht der Gerechten ist!<br />
6<br />
Wollt ihr das Vorhaben des Elenden zuschanden<br />
machen,<br />
obwohl der HERR seine Zuflucht ist?<br />
7<br />
Ach, daß aus Zion die Rettung für Israel käme!<br />
Wenn der HERR das Geschick seines Volkes<br />
wendet,<br />
wird Jakob sich freuen und Israel fröhlich sein!<br />
Psalm 15<br />
1<br />
Ein Psalm Davids.<br />
HERR, wer darf weilen in deinem Zelt?<br />
Wer darf wohnen auf deinem heiligen Berg?<br />
2<br />
Wer in Unschuld wandelt und Gerechtigkeit übt<br />
und die Wahrheit redet von Herzen;<br />
7 Zion 20,2-3; 48,2-3; Ob 17-21; freuen 53,7; 100; Jes 35,10;<br />
61,10<br />
1 24,3 vgl. 27,4-5; 84,2.5<br />
2 Unschuld 26,6; Spr 11,3; Mt 5,8; 1Joh 1,7; Gerechtigk. Jes<br />
33,15; Apg 10,35; 1Joh 2,29; Wahrheit Spr 12,22; Sach 8,16<br />
II. Auf »Meeresspiegel«: Ausdruck von Sehnsucht (13,4.5)<br />
III. Auf dem »Berggipfel«: der erhabene Ausdruck von Freude (13,6.7)<br />
13,2.3 <strong>Die</strong>se Zeilen wiederholen das vertraute Dreieck, das aus dem<br />
Psalmisten, Gott, und seinen Feinden besteht. <strong>Die</strong>se Dreierbeziehung<br />
verursacht Verwunderung und Schmerz. Angesichts der scheinbaren<br />
Abwesenheit Gottes (V. 1) scheint David auf seine eigenen Mittel angewiesen<br />
zu sein, die unzureichend sind, um mit seinen real existierenden<br />
Feinden umzugehen (V. 2).<br />
13,5b-6b frohlocken … frohlocken. Mit der Verwendung desselben<br />
Verbs stellt David die Freude seiner Feinde bewusst im Gegensatz zu<br />
seiner eigenen Zuversicht, dass Gott ihn rettet.<br />
14,1-7 Psalm 14 ist ein Weisheitsgedicht, das fast identisch ist mit Ps<br />
53 und tiefgründige Betrachtungen über die Verdorbenheit des Menschen<br />
enthält. Davids repräsentativer Wunsch nach Errettung (V. 7) ist<br />
der Refrain auf seine zwei vorherigen Klagen über die Verdorbenheit.<br />
I. <strong>Die</strong> Klagen über die Verdorbenheit (14,1-6)<br />
A. <strong>Die</strong> erste Klage: In Form eines Rundgesangs behandelt sie die<br />
Allgemeingültigkeit der Verdorbenheit (14,1-3)<br />
B. <strong>Die</strong> zweite Klage: In Form einer Ballade behandelt sie die<br />
Sinnlosigkeit der Verdorbenheit (14,4-6)<br />
II. <strong>Der</strong> Freudengesang über die Errettung (14,7)<br />
A. <strong>Der</strong> Wunsch nach Errettung (14,7a)<br />
B. <strong>Die</strong> Anbetung für die Errettung (14,7b-c)<br />
14,1 <strong>Der</strong> Narr. In der Bibel hat dieser Begriff eher moralische als<br />
intellektuelle Bedeutung (Jes 32,6).<br />
14,1-3 Aufgrund der Begriffe »alle« und »keiner« in diesen Zeilen<br />
sind die Anklagen universal anwendbar. Es überrascht nicht, dass Paulus<br />
diese Anklageschrift in Röm 3,10-12 zitiert. Es besteht auch eine allgemeine<br />
schriftgemäße Verbindung zwischen Handeln und Denken.<br />
14,4-6 <strong>Der</strong> Wechsel von den Aussagen über die Gottlosen in der<br />
dritten Person (V. 4.5) zur zweiten Person (V. 6a) intensiviert diese Konfrontation<br />
mit göttlichem Gericht.<br />
14,7 Zion. <strong>Der</strong> Ort auf der Erde, wo es Gott gefallen hat, seine Gegenwart,<br />
seinen Schutz und seine Macht zu offenbaren (vgl. Ps 3,4;<br />
20,2; 128,5; 132,13; 134,3).<br />
15,1-5 Während es in Ps 14 hauptsächlich um den Weg des Gottlosen<br />
geht, konzentriert sich Ps 15 auf den Weg des Gerechten (vgl. Ps 1).<br />
<strong>Der</strong> errettete Sünder wird mit Anzeichen für ethische Integrität beschrieben.<br />
<strong>Die</strong>se Merkmale werden abwechselnd in Dreiergruppen von positiven<br />
und negativen Beschreibungen präsentiert. <strong>Der</strong> ganze Psalm<br />
entfaltet sich mittels eines Konstrukts aus Fragen und Antworten und<br />
kann tatsächlich als eine ultimative Fragen- und Antwortenkonferenz<br />
betrachtet werden. Mit seinem Fokus auf moralischer Verantwortlichkeit<br />
bietet der Psalm eine Reihe von Antworten auf die Frage, was wohlannehmbare<br />
Anbetung ist.<br />
I. Eine zweiteilige Frage (15,1)<br />
II. Eine zwölfteilige Antwort (15,2-5b)<br />
A. Drei positiv ausgedrückte ethische Merkmale (15,2)<br />
1. Sein Lebensstil zeigt Lauterkeit<br />
2. Sein Handeln zeigt Gerechtigkeit<br />
3. Sein Reden zeigt Verlässlichkeit<br />
B. Drei negativ ausgedrückte ethische Merkmale (15,3)<br />
1. Er überrumpelt niemanden mit seiner Zunge<br />
2. Er tut seinen Mitmenschen nichts zuleide<br />
3. Er bringt keine Schande über seine Familie und Freunde<br />
C. Drei positiv ausgedrückte ethische Merkmale (15,4a-c)<br />
1. Er sieht den Verworfenen als verächtlich an<br />
2. Er ehrt das Volk Gottes<br />
3. Er steht zu seiner Verantwortung<br />
D. Drei negativ ausgedrückte ethische Merkmale (15,4d-5b)<br />
1. Er ist nicht wankelmütig<br />
2. Er ist nicht habgierig<br />
3. Er ist unkäuflich<br />
III. Eine einteilige Garantie (15,5c)