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Die Psalmen - Der Psalter

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PSALM 82,6<br />

804<br />

sondern wandeln in der Finsternis;<br />

es wanken alle Grundfesten der Erde!<br />

6<br />

»Ich habe gesagt: Ihr seid Götter<br />

und allesamt Söhne des Höchsten;<br />

7<br />

dennoch sollt ihr sterben wie ein Mensch<br />

und fallen wie einer der Fürsten!«<br />

8<br />

Mache dich auf, o Gott, richte die Erde;<br />

denn du bist Erbherr über alle Völker!<br />

Psalm 83<br />

1<br />

Ein Psalmlied; von Asaph.<br />

2<br />

Bleibe nicht ruhig, o Gott,<br />

schweige nicht und sei nicht still, o Gott!<br />

3<br />

Denn siehe, deine Feinde toben,<br />

und die dich hassen, erheben das Haupt.<br />

4<br />

Sie machen listige Anschläge gegen dein Volk,<br />

verabreden sich gegen deine Schutzbefohlenen.<br />

5<br />

Sie sprechen: »Kommt, wir wollen sie vertilgen,<br />

daß sie kein Volk mehr seien,<br />

daß an den Namen Israel nicht mehr gedacht<br />

werde!«<br />

6<br />

Ja, sie haben einen einmütigen Beschluß gefaßt,<br />

sie haben einen Bund gegen dich geschlossen:<br />

7<br />

die Zelte Edoms und die Ismaeliter,<br />

Moab und die Hagariter,<br />

8<br />

Gebal und Ammon und Amalek,<br />

das Philisterland samt den Bewohnern von Tyrus.<br />

6 95,3; 97,7; Apg<br />

17,28; 2Kor 6,18<br />

7 Hes 28,9-10<br />

8 Mache 76,9-10; Erbherr<br />

2,8; Offb 11,15<br />

1 Asaph s. 73,1<br />

2 50,3; 109,1<br />

3 74,23; Jes 37,28-29<br />

4 vgl. Apg 13,10; Eph<br />

6,11-12<br />

5 Est 3,6; Jer 11,19<br />

6 2,2; Jes 7,5-6<br />

7 Moab 2Chr 20,1;<br />

Hagariter 1Chr 5,10<br />

8 Amalek 2Mo 17,8<br />

9 Lots 1Mo 19,37-38<br />

10 Midian Ri 7,25; Jabin<br />

Ri 4,23-24<br />

11 Endor Jos 17,11;<br />

Dünger Jer 8,2<br />

12 Oreb Ri 7,25; Sebach<br />

Ri 8,21<br />

13 2Chr 20,11; Hes 36,2-<br />

3<br />

14 Hi 21,18; Jes 17,13<br />

15 Jes 10,17; Hes 21,3<br />

16 Hi 27,21; Jer 23,19;<br />

30,23<br />

17 Schande 6,11; 109,29;<br />

fragen 24,6; Jes 26,9<br />

18 35,4.26<br />

19 Herr Jes 44,6; Höchste<br />

1Mo 14,18-19;<br />

Dan 4,21; 7,18<br />

9<br />

Auch Assur hat sich ihnen angeschlossen<br />

und ist den Söhnen Lots ein Beistand geworden.<br />

(Sela.)<br />

10<br />

Mach es mit ihnen wie mit Midian, wie mit<br />

Sisera,<br />

wie mit Jabin am Bach Kison,<br />

11<br />

die vertilgt wurden in Endor,<br />

zu Dünger wurden fürs Ackerfeld!<br />

12<br />

Mache ihre Edlen wie Oreb und Seb,<br />

wie Sebach und Zalmunna alle ihre Fürsten,<br />

13<br />

sie, die sagen: »Wir wollen für uns in Besitz<br />

nehmen<br />

die Wohnungen Gottes!«<br />

14<br />

Mein Gott, laß sie sein wie ein Blätterwirbel,<br />

mache sie wie Stoppeln vor dem Wind!<br />

15<br />

Wie ein Feuer, das den Wald verbrennt,<br />

und wie eine Flamme, welche die Berge versengt,<br />

16<br />

so verfolge sie mit deinem Ungewitter<br />

und schrecke sie mit deinem Sturmwind!<br />

17<br />

Bedecke ihr Angesicht mit Schande,<br />

daß sie nach deinem Namen fragen, o HERR!<br />

18<br />

Laß sie beschämt und erschreckt werden für<br />

immer,<br />

laß sie schamrot werden und umkommen,<br />

19<br />

damit sie erkennen, daß du, dessen Name HERR<br />

ist,<br />

allein der Höchste bist über die ganze Erde!<br />

wegen sozialem Unrecht an, was gegen das mosaische Gesetz verstößt<br />

(z.B. 5Mo 24).<br />

82,5 Finsternis. Sie symbolisiert sowohl intellektuelle Unwissenheit<br />

als auch Unmoral. es wanken alle Grundfesten der Erde. Wenn<br />

Führer ungerecht regieren, wird die von Gott aufgerichtete moralische<br />

Ordnung, die Grundlage menschlicher Existenz, unterminiert.<br />

82,6 Ich habe gesagt. Könige und Richter werden letztlich aufgrund<br />

des Beschlusses Gottes eingesetzt (Ps 2,6). Zur Stabilisierung des<br />

Universums verleiht Gott tatsächlich menschlichen Führern seine Autorität<br />

(vgl. Röm 13,1-7). Doch kann Gott seine Autorität auch widerrufen<br />

(V. 7). Ihr seid Götter. Jesus zitierte diese Schriftstelle in Joh 10,34 und<br />

bestätigte damit die Auslegung, dass es sich bei diesen »Göttern« um<br />

Menschen handelt. Mit einem Wortspiel erklärt er: Wenn sogar menschliche<br />

Führer als »Götter« bezeichnet werden können, kann der Messias<br />

gewiss »Gott« genannt werden. Söhne des Höchsten. Von Gott geschaffen<br />

zu einem geadelten Leben.<br />

82,7 sterben wie ein Mensch. Anstatt im Bild Gottes geschaffen<br />

zu sein, waren sie sterblich und sollten sterben wie normale Menschen.<br />

fallen wie einer der Fürsten. <strong>Die</strong> ungerechten Führer sollten nicht<br />

mehr immun sein gegen den gewaltsamen Tod, der oft mit Tyrannei<br />

einherging.<br />

82,8 du bist Erbherr über alle Völker. <strong>Der</strong> Psalmist blickt im Gebet<br />

in die Zukunft voraus, wenn Gott in einer durch Sünde verfluchten<br />

Welt sein Reich aufrichten und die Ordnung sowie vollkommene Gerechtigkeit<br />

aufrichten wird (vgl. Ps 96; 97; Jes 11,1-5).<br />

83,1-19 <strong>Die</strong>ser Psalm ist eine nationale Wehklage mit Gebeten und<br />

Verwünschungen. Man studiert ihn am besten mithilfe einer Landkarte,<br />

da mehrere verschiedenen nationale Feinde Israels angeführt werden. 2.<br />

Chronik 20,1-30 berichtet möglicherweise vom konkreten historischen<br />

Ereignis, das diesen Psalm veranlasst hat, wenngleich einige Bibelausleger<br />

glauben, dass die erwähnten Nationen nur symbolisch für alle Feinde<br />

Israels stehen. <strong>Der</strong> Psalmist bittet Gott, Israel vor seinen Feinden zu retten,<br />

wie er es in der Vergangenheit bereits so oft getan hatte.<br />

I. Eine Bitte um Hilfe (83,2)<br />

II. Ein Protest gegen Israels Feinde (83,3-9)<br />

III. Eine Bitte um Gottes Gericht (83,10-19)<br />

83,3 deine Feinde. In diesem ganzen Psalm werden die feindseligen<br />

Nationen als Gottes Feinde beschrieben.<br />

83,5 vertilgen. Unter dem Einfluss Satans verwarfen diese feindlichen<br />

Nationen Gottes Verheißung, die Nation Israel für immer zu bewahren<br />

(vgl. 1Mo 17,7.8; Ps 89,34-37).<br />

83,7 Edoms … Hagariter. <strong>Die</strong>se Liste von Nationen repräsentiert<br />

die Feinde, die Israel im Lauf der Geschichte hatte. Edom stammte von<br />

Esau ab und lebte südöstlich von Israel. <strong>Die</strong> Ismaeliter waren Nachkommen<br />

Abrahams und Hagars und lebten als Beduinenstämme. <strong>Die</strong> Moabiter<br />

stammten von Lot ab (vgl. V. 9) und waren ein Stammesvolk, das<br />

östlich vom Jordan angesiedelt war (vgl. Ri 11,17.18; Jes 15.16). <strong>Die</strong><br />

Hagariter waren ein Nomadenstamm, der östlich vom Jordan lebte (1Chr<br />

5,10.19.20).<br />

83,8 Gebal … Tyrus. Gebal war wahrscheinlich ein Volk südlich<br />

vom Toten Meer in der Nähe von Petra in Edom. <strong>Die</strong> Nation Ammon<br />

stammte von Lot ab und war östlich vom Jordan angesiedelt. <strong>Die</strong> Amalekiter<br />

waren Nomaden, die südöstlich vom Jordan lebten und von Esau<br />

abstammten (vgl. 1Mo 36,12.16; 2Mo 17,8-13; 4Mo 24,20; Ri 6,3;<br />

1Sam 15,1-8). Das Philisterland lag südwestlich von Israel (Ri 14-16).<br />

Tyrus befand sich nordwestlich von Israel (vgl. Hes 27).<br />

83,9 Assur. <strong>Die</strong>se Nation dominierte im 8. Jhdt. v.Chr. und führt die<br />

10 Nordstämme Israels im Jahre 722 v.Chr. in die Gefangenschaft. Assur<br />

erreichte seine militärischen Ziele mithilfe von kleineren Nationen wie<br />

Moab und Edom (den Kindern Lots; vgl. 1Mo 19,36-38).<br />

83,10 Midian … Jabin. <strong>Der</strong> Psalmist erinnerte Gott an berühmte<br />

frühere Siege. Gideon hatte die Midianiter geschlagen (Ri 7,19-25). Barak<br />

und Debora hatten Jabin und seinen Heerführer Sisera in der Nähe<br />

des Baches Kischon besiegt (Ri 4.5).<br />

83,12 Oreb … Zalmunna. <strong>Die</strong>se Männer waren Midianiter-Fürsten,<br />

als Midian von Gideon geschlagen wurde (vgl. Ri 6-8).<br />

83,14-16 In seinem Gebet um die Vernichtung der Feinde Israels<br />

verwendet der Psalmist mehrere dramatische Vergleiche.<br />

83,19 erkennen, dass du … der Höchste bist. <strong>Der</strong> Zweck der<br />

Wünsche des Psalmisten an die feindlichen Nationen ist weder persönlicher<br />

noch nationaler, sondern geistlicher Natur: <strong>Die</strong> Nationen sollen<br />

Gott erkennen und verherrlichen. dessen Name HERR ist. <strong>Die</strong> heidni-

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