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Die Psalmen - Der Psalter

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PSALM 7,4<br />

746<br />

4<br />

HERR, mein Gott, habe ich solches getan,<br />

ist Unrecht an meinen Händen,<br />

5<br />

habe ich dem, der mit mir im Frieden war, mit<br />

Bösem vergolten<br />

und nicht vielmehr den errettet, der mich nun<br />

ohne Ursache bedrängt,<br />

6<br />

so verfolge der Feind meine Seele und ergreife sie<br />

und trete mein Leben zu Boden<br />

und lege meine Ehre in den Staub! (Sela.)<br />

7<br />

Steh auf, o HERR, in deinem Zorn;<br />

erhebe dich gegen den Übermut meiner Feinde!<br />

Wache auf um meinetwillen,<br />

und schreite zu dem Gericht, das du befohlen hast!<br />

8<br />

<strong>Die</strong> Versammlung der Völker umgebe dich,<br />

und über ihr kehre zur Höhe zurück!<br />

9<br />

<strong>Der</strong> HERR wird die Völker richten.<br />

Schaffe mir Recht, o HERR, nach meiner<br />

Gerechtigkeit<br />

und nach meiner Lauterkeit!<br />

10<br />

Laß doch die Bosheit der Gottlosen ein Ende<br />

nehmen<br />

und stärke den Gerechten,<br />

denn du prüfst die Herzen und Nieren,<br />

du gerechter Gott!<br />

11<br />

Mein Schild ist bei Gott,<br />

der den von Herzen Aufrichtigen hilft.<br />

12<br />

Gott ist ein gerechter Richter<br />

und ein Gott, der täglich zürnt.<br />

13<br />

Wenn man nicht umkehrt,<br />

so schärft er sein Schwert,<br />

hält seinen Bogen gespannt und zielt<br />

14<br />

und richtet auf jenen tödliche Geschosse;<br />

seine Pfeile steckt er in Brand.<br />

15<br />

Siehe, da hat einer Böses im Sinn;<br />

er ist schwanger mit Unheil,<br />

doch er wird Trug gebären!<br />

5 1Sam 24,18 vgl. Röm<br />

12,20-21<br />

6 Ehre 4,3<br />

7 Steh 10,12; 94,1-2;<br />

4Mo 10,35; Wache<br />

35,23-24; Jes 51,9<br />

8 Versamm. 82,1; Höhe<br />

47,6-10<br />

9 richten 9,9; Apg<br />

17,31; Lauterkeit<br />

18,21; 26,1; 1Kö 8,32<br />

10 Ende 10,15; Gerechten<br />

34,16; 37,17; 1Pt<br />

3,12; prüfst Jer 11,20;<br />

Hebr 4,12; Offb 2,23;<br />

Gott V. 18; 11,7; Jes<br />

45,21<br />

11 Schild s. 3,4; Aufrichtig.<br />

2,7; 16,13; Spr<br />

28,18.20<br />

12 Richter V. 9; 94,2;<br />

1Mo 18,25; Jes<br />

33,22; Hebr 12,23;<br />

Jak 5,9; zürnt Röm<br />

1,18<br />

13 5Mo 32,41; Hes<br />

18,30; Lk 13,3-5<br />

14 5Mo 32,23<br />

15 64,6-7; Jes 59,4-6; Hi<br />

4,8<br />

16 9,16-17; Spr 26,27;<br />

Est 7,10<br />

17 1Kö 2,31-33; Est<br />

9,25; Gal 6,7<br />

18 danken 35,18; 92,2;<br />

lobsingen 47,7-8;<br />

65,2; 68,5; 146,1-2<br />

1 81,1; 84,1<br />

2 Name 148,13; Ri<br />

13,18; Neh 9,5; Hoheit<br />

vgl. 148,13; Jes<br />

60,1; Hebr 1,3<br />

3 Mund Mt 21,16; Lk<br />

10,21; 1Kor 1,27;<br />

Schweigen 107,42<br />

16<br />

Er hat eine Grube gegraben und ausgehöhlt<br />

– und ist in die Grube gefallen, die er gemacht hat.<br />

17<br />

Das Unheil, das er angerichtet hat, kehrt auf<br />

sein eigenes Haupt zurück,<br />

und die Gewalttat, die er begangen hat, fällt auf<br />

seinen Scheitel.<br />

18<br />

Ich will dem HERRN danken für seine<br />

Gerechtigkeit,<br />

und dem Namen des HERRN, des Höchsten, will<br />

ich lobsingen.<br />

Psalm 8<br />

1<br />

Dem Vorsänger. Auf der Gittit. Ein Psalm Davids.<br />

2<br />

HERR, unser Herrscher,<br />

wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde,<br />

der du deine Hoheit über die Himmel gesetzt hast!<br />

3<br />

Aus dem Mund von Kindern und Säuglingen<br />

hast du ein Lob bereitet<br />

um deiner Bedränger willen,<br />

um den Feind und den Rachgierigen zum<br />

Schweigen zu bringen.<br />

4<br />

Wenn ich deinen Himmel betrachte, das Werk<br />

deiner Finger,<br />

den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:<br />

5<br />

Was ist der Mensch, daß du an ihn gedenkst,<br />

und der Sohn des Menschen, daß du auf ihn<br />

achtest?<br />

6<br />

Du hast ihn ein wenig niedriger gemacht als die<br />

Engel;<br />

aber mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn<br />

gekrönt.<br />

4 Himmel 19,2; Jes 40,22; Werk 33,6; 102,26; Mond 136,7.9;<br />

148,3; 5Mo 4,19<br />

5 Mensch 1Mo 2,7; Jes 2,22; Mt 10,29; Hebr 2,6; 1Tim 2,4;<br />

Sohn d. M. Dan 7,13; Lk 19,10; Joh 3,13-14<br />

6 Phil 2,7-11; Hebr 2,7-9; 1Pt 1,20-21<br />

7,4-6 Solche Selbstverfluchungen sind aussagekräftige Unschuldsbeteuerungen<br />

(jedoch keine Behauptungen der Sündlosigkeit) im Kontext<br />

falscher Beschuldigungen (vgl. die Kühnheit Hiobs in 31,5ff.).<br />

7,7 Steh auf. <strong>Der</strong> Schlachtruf von 4Mo 10,35 kehrt hier wieder (vgl.<br />

Ps 9,19; 10,12; 17,13; 44,26; 102,13).<br />

7,9 meiner Gerechtigkeit … meiner Lauterkeit. Damit wird<br />

nicht Sündlosigkeit behauptet, sondern Unschuld hinsichtlich dieser<br />

Anklage.<br />

7,10 prüfst die Herzen und Nieren, du gerechter Gott. <strong>Der</strong><br />

gerechte Richter hat vollkommene Einsichten (vgl. wie Gott in Jer 17,10<br />

Herz und Sinn prüft; vgl. auch Apg 1,24; 15,8).<br />

7,12-14 Eine weitere Kombination der Themen von Gott als Kämpfer<br />

und als Richter.<br />

7,15-17 In den <strong>Psalmen</strong> taucht oft das Prinzip genauer Vergeltung<br />

auf (vgl. die Maxime von Spr 26,27 und das Urteil von Hab 2,15-18).<br />

8,1-9 Anfang und Ende dieses Psalms weisen darauf hin, dass er eigentlich<br />

ein Loblied ist. Doch ein beträchtlicher Teil weist ihn als sogenannten<br />

Naturpsalm aus, d.h. als einen Psalm über die Schöpfung.<br />

Außerdem gilt ein Hauptaugenmerk der Würde des Menschen. Durch<br />

dieses Ausdrucksmittel wird das wichtige Thema adamitischer Theologie<br />

angesprochen, sodass dieser Psalm letztlich zur wichtigen Verbindung<br />

passt zwischen dem »Einen«, dem letzten Adam, d.h. Christus, und den<br />

»Vielen« (vgl. Hebr 2,6-8). Vom Aufbau her gesehen ist der vor Lobpreis<br />

strotzende Anfang und das ebensolche Ende von Ps 8 angetrieben von<br />

Davids Betrachtung zweier völlig gegensätzlicher Paare.<br />

I. Einleitender Lobpreis (8,2)<br />

II. Zwei völlig gegensätzliche Paare (8,3-9)<br />

A. Zwischen der Natur von »Säuglingen« und Untreuen (8,3)<br />

B. Zwischen passiver allgemeiner Offenbarung und aktiver<br />

besonderer Offenbarung (8,4-9)<br />

III. Abschließender Lobpreis (8,10)<br />

8,1 In diesem Titel wird ein weiteres Instrument erwähnt, wahrscheinlich<br />

eine gitarrenähnliche Harfe, die mit der philistäischen Stadt<br />

Gat in Verbindung gebracht wird.<br />

8,2 dein Name. <strong>Der</strong> Name Gottes bezieht sich auf die offenbarte<br />

Person Gottes, die alle seine Eigenschaften umfasst.<br />

8,3 <strong>Die</strong> einleitende Ironie mit den Säuglingen liefert den Ausgangspunkt<br />

für den Gegensatz zwischen den von Gott Abhängigen und den<br />

törichten Selbstzufriedenen.<br />

8,4 deinen Himmel betrachte, das Werk deiner Finger. <strong>Die</strong><br />

Himmel wurden von Gott erschaffen (Ps 33,6.9; 102,25; 136,5). <strong>Der</strong><br />

Anthropomorphismus »deine Finger« miniaturisiert die Größe des Universums<br />

in der Gegenwart des Schöpfers.<br />

8,5-7 <strong>Die</strong>se Verse werden im NT in 1Kor 15,27.28; Eph 1,22 und<br />

Hebr 2,5-10 zitiert.<br />

8,5 Was ist der Mensch. Wenn angesichts des göttlichen Schöpfers<br />

das ganze Universum winzig ist, wie viel bedeutungsloser ist dann noch<br />

die Menschheit! Sogar das Wort für »Mensch« in V. 5 spielt auf seine<br />

Schwäche an (vgl. Ps 9,19.20; 90,3a; 103,15, etc.). der Sohn des<br />

Menschen. <strong>Die</strong>ser Ausdruck betrachtet den Menschen als unbedeutend<br />

und vergänglich (z.B. Ps 90,3b). Doch das aramäische Gegenstück zu<br />

diesem Begriff findet sich in Dan 7,13 und wird dort mit eindeutig mes-

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