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Die Psalmen - Der Psalter

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747<br />

PSALM 9,19<br />

7<br />

Du hast ihn zum Herrscher über die Werke<br />

deiner Hände gemacht;<br />

alles hast du unter seine Füße gelegt:<br />

8<br />

Schafe und Rinder allesamt,<br />

dazu auch die Tiere des Feldes;<br />

9<br />

die Vögel des Himmels und die Fische im Meer,<br />

alles, was die Pfade der Meere durchzieht.<br />

10<br />

HERR, unser Herrscher,<br />

wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!<br />

Psalm 9<br />

1<br />

Dem Vorsänger. Auf Muth-Labben. Ein Psalm<br />

Davids.<br />

2<br />

Ich will den HERRN loben von ganzem Herzen,<br />

ich will alle deine Wunder erzählen.<br />

3<br />

Ich will mich freuen und frohlocken in dir,<br />

ich will deinem Namen lobsingen, du Höchster!<br />

4<br />

Als meine Feinde zurückwichen,<br />

da strauchelten sie und kamen um vor deinem<br />

Angesicht.<br />

5<br />

Denn du hast mein Recht und meine Sache<br />

geführt,<br />

du sitzt auf dem Thron als ein gerechter Richter!<br />

6<br />

Du hast die Heiden gescholten,<br />

den Gesetzlosen umgebracht,<br />

ihren Namen ausgelöscht auf immer und ewig.<br />

7<br />

<strong>Der</strong> Feind – er ist völlig und für immer<br />

zertrümmert,<br />

und die Städte hast du zerstört;<br />

ihr Andenken ist dahin.<br />

8<br />

Aber der HERR thront auf ewig;<br />

er hat seinen Thron aufgestellt zum Gericht.<br />

9<br />

Und er wird den Erdkreis richten in<br />

Gerechtigkeit<br />

und den Völkern das Urteil sprechen, wie es recht<br />

ist.<br />

7 1Mo 1,26-28; 1Kor<br />

15,27<br />

8 1Mo 1,26; 2,19<br />

9 148,10; Hi 38,39-41;<br />

40,15-24<br />

10 V. 2; 104,24; 5Mo<br />

33,26<br />

2 loben 16,7; 34,2;<br />

111,1; erzählen V.<br />

12.15; 73,28; Lk<br />

24,35; Apg 2,11; 9,27<br />

3 freuen 5,12; 35,9;<br />

Phil 4,4; Namen<br />

8,2.10; 29,2; 96,2.8;<br />

Höchster 92,2; 1Mo<br />

14,18<br />

4 2Sam 5,20<br />

5 7,9.12; 35,23; 89,15;<br />

Hi 19,29<br />

6 gescholten 94,10;<br />

Gesetzlosen 37,1-2;<br />

ausgelöscht 34,17;<br />

Spr 13,9 vgl. Offb 3,5<br />

7 Feind 37,20 vgl. 1Kor<br />

15,25; zertrümm. 2Th<br />

1,9<br />

8 s. V. 5; 10,16<br />

9 7,9; 96,13; Apg 17,31<br />

10 11,1; 37,39-40; 91,1-<br />

2; Jes 25,4<br />

11 Namen s. V. 3; Spr<br />

18,10; Joh 17,6;<br />

suchten 34,5.11;<br />

2Tim 1,12<br />

12 Lobsingt 7,18; 47,7-<br />

8; 138,1; Zion 2,6;<br />

48,2-4; verkündigt V.<br />

2; 111,6; Mk 16,15<br />

13 Blutsch. 1Mo 4,8-10;<br />

Mt 23,35; vergißt V.<br />

19; 12,6; 2Chr 24,22<br />

14 gnädig 6,3; 25,16;<br />

Lk 18,13; unterdr.<br />

25,18-19; 2Mo 3,7;<br />

Todes 56,14<br />

10<br />

Und der HERR wird eine Zuflucht sein dem<br />

Unterdrückten,<br />

eine Zuflucht in Zeiten der Not.<br />

11<br />

Darum vertrauen auf dich, die deinen Namen<br />

kennen;<br />

denn du hast nicht verlassen, die dich, HERR,<br />

suchten!<br />

12<br />

Lobsingt dem HERRN, der in Zion wohnt,<br />

verkündigt seine Taten unter den Völkern!<br />

13<br />

Denn er forscht nach der Blutschuld und denkt<br />

daran;<br />

er vergißt das Schreien der Elenden nicht.<br />

14<br />

HERR, sei mir gnädig!<br />

Sieh, wie ich unterdrückt werde von denen, die<br />

mich hassen!<br />

Befreie mich aus den Toren des Todes,<br />

15<br />

damit ich all deinen Ruhm erzähle<br />

in den Toren der Tochter Zion,<br />

damit ich jauchze über dein Heil!<br />

16<br />

<strong>Die</strong> Heidenvölker sind versunken in der Grube,<br />

die sie gegraben haben;<br />

ihr Fuß hat sich gefangen in dem Netz, das sie<br />

heimlich stellten.<br />

17<br />

<strong>Der</strong> HERR hat sich zu erkennen gegeben, hat<br />

Gericht gehalten;<br />

der Gottlose ist verstrickt in dem Werk seiner<br />

Hände! (Saitenspiel – Sela.)<br />

18<br />

<strong>Die</strong> Gottlosen müssen ins Totenreich<br />

hinabfahren,<br />

alle Heidenvölker, die Gott vergessen.<br />

19<br />

Denn der Arme wird nicht für immer vergessen;<br />

15 Ruhm V. 12; 66,17; Heil 13,6; 35,9; 96,2<br />

16 s. 7,16<br />

17 Gericht V. 5.9; 58,12; 68,2; verstrickt s. 7,16<br />

18 Totenr. V. 14; 55,16; 4Mo 16,30; vergessen 50,22<br />

19 nicht V. 13; 10,12; Hoffnung Spr 23,18<br />

sianischem Unterton gebraucht (vgl. auch Jesu bevorzugte Selbstbezeichnung<br />

im NT als »Sohn des Menschen«).<br />

8,6-9 <strong>Die</strong>ser Verse betonen durchgängig die Bedeutung des Menschen,<br />

der im Bild Gottes erschaffen wurde, um über die übrige Schöpfung<br />

zu herrschen (1Mo 1,26-28).<br />

9,1-21 <strong>Die</strong> <strong>Psalmen</strong> 9 und 10 gehören zusammen; alte gr. und lat.<br />

Bibelausgaben behandeln sie sogar als einen einzigen Psalm. Ps 9 und 10<br />

weisen jedoch unterschiedliche Formen auf: der erste ist ein persönliches<br />

Loblied, der zweite hingegen ein persönliches Klagelied.<br />

Im ersten Teil (V. 1-13) steht das Lob im Vordergrund, und im zweiten<br />

Teil (V. 14-21) dominiert Bittgebet. Viele feine Muster verweben die<br />

Gedanken der Verse und Zeilen dieses Psalms zu einer Einheit. Das Hinund<br />

Herwechseln zwischen den Perspektiven des Einzelnen und der<br />

Gemeinschaft ist ebenso charakteristisch wie die kreuzweise (d.h. die<br />

chiastische) Struktur. Im Grunde genommen steigt und fällt Davids Lied<br />

in Ps 9 im Verlauf von zwei unterschiedlichen »Wellen« von Bittgebet<br />

und Lobpreis.<br />

I. Erste Welle: göttliche Gerechtigkeit und Lobpreis (9,2-13)<br />

A. Persönlicher Lobpreis und göttliche Gerechtigkeit (9,2-5)<br />

B. Göttliche Gerechtigkeit und gemeinsamer Lobpreis (9,6-13)<br />

II. Zweite Welle: göttliche Gerechtigkeit und Bittgebet (9,14-21)<br />

A. Persönliches Bittgebet und göttliche Gerechtigkeit (9,14-17)<br />

B. Göttliche Gerechtigkeit und gemeinsames Bittgebet<br />

(9,18-21)<br />

9,1 <strong>Der</strong> neue Begriff in diesem Titel lautet wörtl. »auf den Tod eines<br />

Sohnes«. Über diesen rätselhaften Ausdruck wurden viele Vermutungen<br />

angestellt, aber am sichersten ist man, wenn man diese Worte als Bezeichnung<br />

für eine bestimmte Melodie versteht.<br />

9,2.3 Ich will … ich will … Ich will … ich will. Mit diesen 4 »ich<br />

will« beginnt Ps 9 mit Davids Hingabe an die überschwängliche Anbetung<br />

des Herrn.<br />

9,2 deine Wunder. Das verehrte insbesondere Gottes außergewöhnliches<br />

Eingreifen in die Geschichte zugunsten seines Volkes (vgl. die<br />

Ereignisse des Exodus).<br />

9,5 du hast mein Recht und meine Sache geführt. Das ist genau<br />

das Handeln, für das Gott bekannt ist (vgl. 5Mo 10,18; 1Kö 8,45.49).<br />

9,6-11 <strong>Die</strong> Verse 6 und 7 offenbaren das handeln des gerechten<br />

Richters mit den Gottlosen, V. 8.9 sein Handeln mit allen Menschen im<br />

Allgemeinen, und V. 10.11 sein gnädiges Handeln mit seinen von ihm<br />

abhängigen Jüngern.<br />

9,12 dem HERRN, der in Zion wohnt. Durch das ganze AT zieht sich<br />

sozusagen eine Sowohl-als-auch-Spannung, d.h. Gott thront im und<br />

über dem Himmel und außerdem wohnt er örtlich gesehen in seinem<br />

irdischen Heiligtum (vgl. 1Kö 8; Ps 11,4).<br />

9,13.19 Elenden … Arme … Elenden. <strong>Die</strong>se Bezeichnungen stehen<br />

oft für den einzelnen Psalmisten bzw. für die Gemeinschaft der Jünger,<br />

die er repräsentiert. <strong>Die</strong>se Begriffe beziehen sich alle auf solche, die bedrängt<br />

und verwundbar und deshalb völlig vom Herrn abhängig sind.<br />

9,16.17 Hier taucht das »Bumerang-Prinzip« exakter Heimzahlung<br />

wieder auf.

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