PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak
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Welcher Bogenschütze, der in der Kshatriya Kaste geboren wurde und zum Kampf gefordert<br />
wird, würde sich hier abwenden, selbst wenn er überzeugt wäre, dabei zu sterben? Wir<br />
wurden durch sündige Mittel besiegt und in die Wälder verbannt. Schon das allein, oh Held<br />
der Vrishnis, sehe ich als Grund, daß Duryodhana den Tod aus meinen Händen verdient.<br />
Was du, oh Krishna, für deine Freunde tun möchtest, ist wohl nicht sonderbar, obwohl es<br />
unerklärlich erscheint, daß unsere Absicht durch Milde genauso wie durch ihr Gegenteil<br />
erreicht werden kann. Wenn du ihren direkten Untergang für besser hältst, dann laß ihn ohne<br />
weitere Überlegung bald geschehen. Sicherlich weißt du, wie Draupadi in der Mitte der<br />
Versammlung durch Duryodhana mit der sündigen Seele beleidigt wurde, und auch wie wir<br />
es mit Geduld ertrugen. Oh Madhava, daß sich Duryodhana irgendwann gerecht zu uns<br />
Pandavas verhalten wird, kann ich nicht glauben. Wohlgemeinte Ratschläge sind an ihm<br />
verloren, wie der Samen auf unfruchtbarem Boden. Deshalb vollbringe unverzüglich, was du,<br />
oh Vrishni Held, für uns Pandavas als richtig und nützlich empfindest, oder was als nächstes<br />
getan werden muß.<br />
Kapitel 79 - Die Antwort von Krishna an Arjuna<br />
Der Göttliche sprach:<br />
Es soll so sein, oh Starkarmiger, wie du es sagst, oh Pandava. Ich werde mich bemühen,<br />
das hervorzubringen, was sowohl für die Pandavas als auch für die Kurus vorteilhaft sein<br />
wird. Zwischen den zwei Arten der Handlungen von Krieg und Frieden, ist vielleicht die<br />
letztere, oh Arjuna, noch in meiner Macht. Schau, der Boden wird vom Regen befeuchtet und<br />
das wachsende Unkraut wird durch menschliche Anstrengung beseitigt. Ohne Regen,<br />
jedoch, oh Sohn der Kunti, wächst niemals das Getreide. Mag sein, daß bei fehlendem<br />
Regen einige von künstlicher Bewässerung durch menschliche Anstrengung als Mittel zum<br />
Erfolg sprechen. Aber auch hier kann das künstlich eingelassene Wasser infolge von<br />
schicksalhaftem Wassermangel ausgetrocknet werden. All das betrachtend, haben die alten<br />
Weisen gesagt, daß menschliche Vorhaben aufgrund der Zusammenarbeit von<br />
schicksalhaften und menschlichen Kräften in Gang gesetzt werden. So will ich alles tun, was<br />
durch menschliche Anstrengung zum Besten getan werden kann. Aber niemals werde ich<br />
imstande sein, das zu verhindern, was schicksalhaft ist.<br />
Der übelgesinnte Duryodhana handelt ohne Rücksicht auf die Tugend und die Welt. Und er<br />
fühlt bis heute keinerlei Reue bei seinen Taten. Zusätzlich werden seine sündigen<br />
Neigungen von seinen Beratern Shakuni und Karna, sowie von seinem Bruder Dushasana<br />
genährt. Duryodhana wird niemals Frieden schließen und das Königreich übergeben, oh<br />
Partha, ohne aus unseren Händen einen umfassenden Untergang mit seinen Angehörigen<br />
zu erfahren. Auch möchte der gerechte König Yudhishthira das Königreich nicht<br />
verschenken und sich unterwerfen. Niemals wird der übelgesinnte Duryodhana auf unseren<br />
Anspruch hin das Reich übergeben. Ich denke deshalb, daß es kaum nötig ist, ihm die<br />
Nachricht von Yudhishthira zu übermitteln. Denn der sündige Duryodhana aus dem Kuru<br />
Geschlecht wird nie, oh Bharata, die Dinge gewähren, die durch Yudhishthira angesprochen<br />
wurden. Doch indem er seine Zustimmung verwehrt, wird er den Tod aus den Händen aller<br />
verdienen. Wahrlich, er verdient sogar den Tod aus meinen Händen, oh Bharata, sowie von<br />
jedem anderen, seit er euch in eurer Kindheit verfolgte, und seitdem dieser übelgesinnte und<br />
sündige Narr dich deines Königreichs beraubte und den Anblick des Wohlstandes von König<br />
Yudhishthira nicht ertragen konnte.<br />
Schon öfters, oh Arjuna, bemühte er sich, mich von dir zurückzuziehen, aber ich beachtete<br />
diese Versuche des Übelgesinnten nicht. Du weißt, oh Starkarmiger, was die erhofften<br />
Absichten von Duryodhana sind, und du weißt auch, daß ich die Wohlfahrt des gerechten<br />
König Yudhishthira suche. Wenn du aber das Herz von Duryodhana kennst, und auch meine<br />
innersten Wünsche, warum nährst du dann, oh Arjuna, solche Anhaftung (bzw. Hoffnung)<br />
bezüglich meiner Person, wie ein völlig Unwissender? Dir ist doch die bedeutende Tat<br />
bekannt, welche dir im Himmel bestimmt wurde. Wie könnte dann, oh Partha, Frieden mit<br />
dem Feind geschlossen werden?<br />
Und dennoch, oh Pandavas, werde ich alles tun, was durch Reden und Handeln noch getan<br />
werden kann. Doch ich glaube nicht, oh Partha, daß dieser Frieden mit dem Feind noch<br />
möglich ist. War es nicht Bhishma, der bereits vor ungefähr einem Jahr, auf ihrem Rückzug<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 128 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 5, Udyoga Parva