PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak
PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak
PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
man der Stärkste ist! Denn, oh Bulle unter den Menschen, es gibt immer einen, der stärker<br />
ist als jenen, den man allgemein als stark beurteilt. Oh Kuru Sohn, die wahrhaft Starken<br />
sehen die physische Kraft als nebensächlich. Deshalb werden die Pandavas als stark<br />
betrachtet, weil sie alle mit der Kraft der Himmlischen begabt sind. Diesbezüglich wird als<br />
Beispiel die alte Geschichte von Matali erzählt, der auf der Suche nach einem Bräutigam für<br />
seine Tochter war:<br />
Der König der drei Welten (Indra) hatte einen Wagenlenker, der Matali genannt wurde und<br />
den er besonders liebte. Ihm wurde eine Tochter geboren, die man in der Welt wegen ihrer<br />
Schönheit feierte. Mit diesem himmlischen Zauber begabt, war diese Tochter von Matali<br />
unter dem Namen Gunakesi bekannt. Und wahrlich, sowohl an Lieblichkeit als auch an<br />
Vollkommenheit ihres Körpers übertraf sie weit alle anderen ihres Geschlechtes. Doch als<br />
Matali mit seiner Frau erkannte, daß die Zeit gekommen war, sie wegzugeben, da wurde er<br />
höchst besorgt, oh Monarch, und dachte darüber nach, was er jetzt tun sollte. Und er sprach<br />
zu sich: „Ach, die Geburt einer Tochter in einer vornehmen und edlen Familie, die einen<br />
guten Ruf und einen demütigen Charakter besitzt, wird immer von Kummer begleitet.<br />
Töchter, die in ehrbaren Familien geboren werden, gefährden stets die Ehre von drei<br />
Familien, nämlich ihrer mütterlichen und väterlichen Familie und der Familie, wohin sie<br />
heiratet. Mit meinem geistigen Auge habe ich die Welten der Götter und Menschen<br />
durchsucht, konnte aber in beiden keinen würdigen Bräutigam finden.“<br />
Kanwa fuhr fort:<br />
So kam es, daß unter den Göttern, Daityas, Gandharvas, Menschen und zahlreichen Rishis<br />
niemand von Matali als ein würdiger Ehemann für seine Tochter betrachtet wurde. Und<br />
nachdem er sich in der Nacht mit seiner Ehefrau Sudharma beraten hatte, setzte Matali sein<br />
Herz daran, in die Welt der Nagas zu reisen. Er dachte bei sich: „Sowohl unter Göttern als<br />
auch unter Menschen habe ich keinen passenden Mann für meine Gunakesi hinsichtlich<br />
seiner Schönheit gefunden. Sicherlich wird es unter den Nagas einen geben.“ Mit diesen<br />
Gedanken, nahm Matali Abschied von seiner Ehefrau, schnupperte am Haupt seiner Tochter<br />
und begab sich in die tieferen Bereiche der Welt.<br />
Kapitel 98 - Matali begegnet Narada auf dem Weg zu Varuna<br />
Kanwa fuhr fort:<br />
Als Matali seines Weges ging, begegnete ihm der große Rishi Narada, der in seiner Freude<br />
den Gott des Wassers Varuna besuchen wollte. Und als er Matali erblickte, da fragte ihn<br />
Narada: „Wohin gehst du, oh Wagenlenker? Bist du in eigener Sache unterwegs, oder<br />
unternimmst du diese Reise auf Geheiß von Indra?“ So von Narada angesprochen, der<br />
ebenfalls seinem Ziel entgegenging, berichtete Matali alles über seine Absicht. Und als der<br />
Rishi informiert war, da sprach er zu Matali: „Wir sollten zusammen gehen. Ich selbst bin<br />
unterwegs, um den Herrn des Wassers zu besuchen. So habe ich den Himmel verlassen,<br />
um in die unteren Bereiche zu reisen, über die ich dir alles erzählen werde. Und nachdem wir<br />
sie gut erkundet haben, oh Matali, sollten wir einen Bräutigam auswählen!“<br />
Und so betrat dieses berühmte Paar, Matali und Narada, die tieferen Bereiche und erblickten<br />
den Herrscher jener Welt, den Herrn des Wassers. Hier empfing Narada die Verehrung als<br />
himmlischer Rishi, und Matali das gleiche, was dem großen Indra gebührt. Dann<br />
unterrichteten sie beide Varuna über ihre Absicht und mit seiner Erlaubnis begannen sie, in<br />
jenem Bereich der Nagas zu wandern. Und Narada, der alle Bewohner der Unterwelt kannte,<br />
begann seinem Begleiter alle Besonderheiten jener Naga Welt zu beschreiben.<br />
Narada sprach:<br />
Du hast, oh Wagenlenker, Varuna erblickt, von seinen Söhnen und Enkeln umgeben.<br />
Betrachte gut dieses Reich vom Herrn des Wassers. Es ist überall entzückend und voller<br />
Reichtümer. Jener dort, ist der mit großer Weisheit begabte Sohn von Varuna, der Herr des<br />
Ozeans, welcher für sein Verhalten, seine Gesinnung und seine Göttlichkeit weithin berühmt<br />
ist. Mit seinen Lotusaugen ist dieser Pushkara wahrlich der vielgeliebte Sohn von Varuna,<br />
der mit großer Schönheit begabt und bezaubernd anzuschauen ist. Von Somas Tochter<br />
wurde er zum Ehemann erwählt. Diese Tochter von Soma gleicht in ihrer Schönheit einer<br />
zweiten Shri (Lakshmi) und ist unter den Namen Jyotsnakali bekannt. Tatsächlich sagt man,<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 155 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 5, Udyoga Parva