PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak
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Eines Morgens, als ich meine Wasserriten und Gebete beendet hatte, sprach ein Brahmane<br />
zu mir diese freundlichen Worte:<br />
„Oh Partha, eine sehr schwierige Aufgabe wartet auf dich. Oh Savyasachin, du wirst mit<br />
deinen Feinden kämpfen müssen. Entweder wird Indra mit dem Donnerkeil in der Hand auf<br />
seinem vorzüglichen Ross vor dir reiten und deine Feinde im Kampf besiegen, oder Krishna,<br />
der Sohn von Vasudeva wird dich auf seinem Wagen beschützen, dessen Rosse durch<br />
Sugriva angeführt werden.“<br />
In diesem Vertrauen habe ich für diesen Kampf noch vor Indra, dem Träger des<br />
Donnerblitzes, Vasudeva als meinen Verbündeten gewählt. So wurde mir Krishna für den<br />
Untergang jener Übelgesinnten gegeben. Ich sehe in all dem die Hand der Götter walten.<br />
Wessen Erfolg durch Krishna gewünscht wird, auch wenn er dafür die Waffen nicht erhebt,<br />
wird sicher alle Feinde besiegen, sogar wenn es die Himmlischen mit Indra an der Spitze<br />
wären. Für diesen Menschen gibt es keinen Grund mehr zur Angst. Wer diesen Ersten der<br />
Helden besiegen will, den Sohn von Vasudeva, Krishna, mit der unvergleichlichen Energie,<br />
der wünscht sich, mit seinen zwei Armen allein den großen Ozean in seiner unermeßlichen<br />
Weite und Tiefe zu durchqueren. Wer durch Schläge mit seiner Hand den hohen Kailash<br />
Berg spalten will, der wird dem Berg keinen großen Schaden bringen, nur seine Hand mit<br />
den Nägeln abnutzen. Wer Vasudeva im Kampf überwinden will, der müßte ein<br />
ewigloderndes Feuer mit seinen Händen auslöschen, den Lauf von Sonne und Mond<br />
stoppen und den Göttern das Amrit rauben.<br />
Es war Vasudeva, der allein im Kampf alle königlichen Krieger der Bhojas besiegte, der auf<br />
einem einzelnen Wagen die berühmte Rukmini entführte, um mit ihr als Ehefrau Pradyumna<br />
mit der hohen Seele zu zeugen. Es war dieser Liebling der Götter, der die Gandharas in<br />
kürzester Zeit schlug und kraftvoll alle Söhne von Nagnajit überwand, sowie den höchst<br />
energetischen König Sudarsana befreite. Es war Krishna, der den König Pandya mit einem<br />
Schlag auf die Brust tötete und die Kalingas im Kampf besiegte. Von ihm verbrannt, blieb die<br />
Stadt von Varanasi viele Jahre lang ohne König. Auch der unbesiegbare Ekalavya, der König<br />
der Nishadas, forderte ihn zum Kampf. Doch besiegt durch Krishna liegt er nun tot wie der<br />
Asura Jambha, gewaltsam auf einen Felsen geschlagen. Es war Krishna, der zusammen mit<br />
Balarama den übelgesinnten Sohn von Ugrasena (Kansa) tötete, als er am Hofe in der Mitte<br />
der Vrishnis und Andhakas saß, und danach das Königreich an Ugrasena übergab. Es war<br />
Krishna, der mit König Shalva, dem Herrn von Saubha, im Himmel kämpfte, welcher<br />
aufgrund seiner Macht der Illusion furchtlos war. Und er war es, der am Tor von Saubha mit<br />
seinen Händen die fürchterliche Shataghni Waffe auffing, welche von Shalva geschleudert<br />
wurde. Welcher Sterbliche wäre imstande, seine Kraft zu ertragen?<br />
Die Asuras hatten einst eine Festungsstadt mit Namen Pragjyotisha, die furchterregend,<br />
unzugänglich und unbesiegbar war. An diesem Ort versteckte der mächtige Naraka, der<br />
Sohn der Erde, die juwelengeschmückten Ohrringe von Aditi, welche er gewaltsam geraubt<br />
hatte. Die großen Götter, die den Tod nicht fürchten, konnten alle zusammen mit Sakra an<br />
ihrer Spitze diese Stadt nicht erobern. Doch als sie die Heldenkraft von Kesava erkannten,<br />
seine unschlagbare Waffe und das Ziel seiner Geburt, da beauftragten ihn die Götter mit<br />
dem Untergang jener Asuras. Und Vasudeva, der mit allen erfolgsversprechenden göttlichen<br />
Zeichen begabt war, stimmte zu, diese äußerst schwierige Aufgabe zu übernehmen. Vor den<br />
Toren der Stadt von Nirmochana besiegte dieser Held sechstausend Asuras und<br />
zertrümmerte unzählige scharfschneidige Pfeile. Er schlug Mura und ganze Heerscharen von<br />
Rakshasas und betrat schließlich diese Stadt. Dort kam es zur Begegnung zwischen dem<br />
höchst mächtigen Naraka und der unermeßlichen Kraft Vishnus. Besiegt durch Krishna fiel<br />
Naraka leblos zu Boden, wie ein vom Sturm entwurzelter Karnikara Baum. Und nachdem<br />
Naraka, der Sohn der Erde, und auch Mura geschlagen war und jene juwelenverzierten<br />
Ohrringe wiedererlangt, kehrte der weise Krishna mit der unvergleichlichen Heldenkraft<br />
zurück, geschmückt mit Schönheit und unsterblichem Ruhm. Als Zeugen seiner<br />
furchterregenden Leistungen in diesem Kampf, segneten die Götter ihn damals mit den<br />
Worten: „Möge im Kampf niemals Erschöpfung über dich kommen. Möge weder das<br />
Firmament noch das Wasser deinen Weg behindern. Mögen keinerlei Waffen in deinen<br />
Körper eindringen können.“ Und Krishna betrachtete diesen Segen als reichlichen Lohn.<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 91 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 5, Udyoga Parva