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PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak

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starben, der Lauf der Flüsse verebbte, die Wasserquellen versiegten, und überall waren die<br />

Lebewesen voller Qual, weil der fruchtbare Regen ausblieb. So waren die Götter und alle<br />

großen Rishis voller Furcht, denn die Welt war ohne König und wurde von Katastrophen<br />

heimgesucht. Die Götter und Heiligen im Himmel fragten sich nun voller Sorge, wer ihr König<br />

sein sollte. Doch niemand unter ihnen strebte danach, als König der Götter zu handeln.<br />

Kapitel 11 - Nahusha wird zum neuen König der Götter erwählt<br />

Shalya fuhr fort:<br />

Daraufhin sprachen alle Rishis und führenden Götter: „Möge der schöne Nahusha (ein<br />

irdischer Herrscher) als König der Götter gekrönt werden. Er ist mächtig und berühmt, und<br />

immer der Tugend hingegeben.“ Und sie alle gingen und sprachen zu ihm: „Oh Herr der<br />

Erde, sei du unser König.“ Doch auf ihr Wohlergehen bedacht, antwortete Nahusha jenen<br />

Göttern, Heiligen und Ahnen: „Ich bin zu schwach und kann euch nicht beschützen. Nur eine<br />

mächtige Person kann euer König sein. Es ist Indra, der stets mit dieser Kraft begabt worden<br />

ist.“<br />

Und alle Götter, die von den Heiligen angeführt wurden, sprachen erneut zu ihm:<br />

Du sollst mithilfe der Verdienste, die aufgrund all unserer Entsagung entstanden sind, über<br />

das Königreich des Himmels herrschen. Denn zweifellos hat jeder von uns irgendeine<br />

Furcht. Sei du, oh Herr der Monarchen, als der König des Himmels gekrönt. Und folgenden<br />

Segen verleihen wird dir: Was für ein Wesen auch immer in deiner Sicht erscheint, sei es ein<br />

Gott, ein Asura, ein Yaksha, ein Heiliger, ein Pitri, oder ein Gandharva, dessen Macht<br />

mögest du in dich aufnehmen und dadurch selbst an Stärke wachsen. Solange du die<br />

Tugend (das Dharma) immer voranstellst, wirst du der Herrscher der Welten sein. So<br />

beschütze auch die Brahmarshis (Brahma-Heilige) und die Götter im Himmel.<br />

Daraufhin, oh Herr der Monarchen, ward Nahusha als König im Himmel gekrönt. Und indem<br />

er vor allem anderen die Tugend und Gerechtigkeit beachtete, wurde er zum Herrscher aller<br />

Welten. Doch obwohl er immer tugendhaft war, verlor sich Nahusha in die Welt der Sinne,<br />

nachdem er diesen besonderen Segen und das Königreich des Himmels erhalten hatte. Als<br />

König der Götter umgab sich Nahusha mit himmlischen Nymphen und mit jungen Damen<br />

aus himmlischer Geburt. Er vergnügte sich mit ihnen auf vielfältige Weise in den Nandana<br />

Gärten, auf dem Berg Kailash, auf den Gipfeln des Himavat, auf Mandara, dem weißen<br />

Hügel Sahya, auf Mahendra und Malaya, sowie auf den Meeren und Flüssen. Er hörte die<br />

verschiedenen Göttergeschichten, die sowohl das Ohr als auch das Herz fesseln, sowie das<br />

himmlische Spiel von vielfältigen Musikinstrumenten und die süßesten Gesänge. Und<br />

Viswavasu und Narada, sowie Scharen von himmlischen Nymphen, unzählige Gandharvas<br />

und die sechs Jahreszeiten in lebenden Gestalten, kümmerten sich alle um den König der<br />

Götter. Überall wehte eine duftende Brise um ihn herum, erfrischend und kühl. Und während<br />

sich Nahusha so amüsierte, geschah es eines Tages, daß er die Göttin und Lieblingskönigin<br />

von Indra erblickte. Und als er sie wie ein Lüstling betrachtet hatte, da sprach er zu den<br />

Höflingen: „Warum verwöhnt mich diese Göttin, die Königin von Indra, nicht? Ich bin der Herr<br />

der Götter und auch der Herrscher der Welten. Möge Sachi sich beeilen und mich in meinem<br />

Haus besuchen.“<br />

Schwer betrübt von diesen Worten sprach die Göttin zu Vrihaspati:<br />

Beschütze mich, oh Brahmane, vor diesen Nahusha. Ich suche meine Zuflucht bei dir. Du<br />

sagtest immer zu mir, oh Brahmane, daß ich in meiner Person mit allen verheißungsvollen<br />

Zeichen begabt bin, um dem Gotteskönig lieb zu sein, daß ich rein bin, meinem Herrn<br />

hingegeben, und nie bestimmt, eine Witwe zu werden. <strong>Das</strong> alles hast du mir vorausgesagt.<br />

Laß deine Worte wahr sein. Oh Mächtiger, oh Herr, du sprachst niemals unsinniges<br />

Geschwätz. Deshalb, oh bester Brahmane, sollten deine Worte wahr sein.<br />

Daraufhin sprach Vrihaspati zur Königin von Indra, die aus Angst ganz aufgelöst war:<br />

Was von mir gesprochen wurde, wird geschehen, um wahr zu sein. Sei dir dessen sicher, oh<br />

Göttin. Du sollst Indra, den Herrn der Götter, bald hierher zurückkehren sehen. Du brauchst<br />

wirklich keine Angst vor Nahusha zu haben. Ich werde dich bald wieder mit Indra vereinen.<br />

Doch als Nahusha hörte, daß die Königin von Indra bei Vrihaspati, dem Sohn des Angiras,<br />

ihre Zuflucht genommen hatte, da wurde der König höchst ärgerlich.<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 20 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 5, Udyoga Parva

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