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PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak

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undankbar, hat er alle Tugend aufgegeben und ist in die Sünde verliebt. Er ist dumm, ohne<br />

tieferes Verständnis, ein Sklave seiner Sinne, stets den Impulsen der Lust und Habgier<br />

gehorsam und in jeder Tat unentschlossen, die getan werden sollte. Und neben diesen hat<br />

er noch viele andere Laster.<br />

Selbst wenn du ihm aufzeigst, was zu seinem Nutzen ist, wird er dennoch, von Stolz und<br />

Wut bewegt, alles ignorieren. Er hat großen Glauben an die Kraft von Bhishma, Drona,<br />

Kripa, Karna, den Sohn von Drona und Jayadratha. Deshalb wird er nie nach Frieden<br />

streben, oh Janardana. Die Söhne von Dhritarashtra sind zusammen mit Karna überzeugt,<br />

daß die Pandavas nicht einmal den Anblick von Bhishma, Drona und den anderen Helden<br />

ertragen können, vom Kampf gegen sie gar nicht erst zu sprechen. Der närrische<br />

Duryodhana mit der beschränkten Sicht hat eine riesige Armee versammelt und betrachtet<br />

damit, oh Madhu Vernichter, seine Ziele als bereits erreicht. Der ahnungslose Sohn von<br />

Dhritarashtra ist zu der Schlußfolgerung gelangt, daß Karna nur mit einer Hand fähig wäre,<br />

seine Feinde zu besiegen. Er wird deshalb niemals Frieden schließen.<br />

Du, oh Kesava, wünschst Frieden und brüderliche Gefühle zwischen den zwei Parteien<br />

hervorzubringen. Aber wisse, daß alle Söhne von Dhritarashtra den Beschluß gefaßt haben,<br />

daß sie den Pandavas niemals das geben wollen, worauf sie wahrlich ein Recht haben.<br />

Gegen diese Verbohrtheit werden sich deine Worte sicher als nutzlos erweisen. Oh Madhu<br />

Vernichter, wo die Worte, seien sie gut oder schlecht, ohne Wirkung bleiben, würde kein<br />

kluger Mensch seinen Atem verschwenden, wie ein Sänger vor Gehörlosen. Wie ein<br />

Brahmane vor einer Versammlung der Chandalas, werden dein Worte, oh Madhava, unter<br />

jenen Unwissenden und Übelgesinnten nicht respektiert werden, die keine Verehrung dafür<br />

haben, was Verehrung verdient. Dumm wie er ist, wird er deinen Ratschlägen niemals<br />

folgen, so lange er noch Kraft hat. Was auch immer du für Worte an ihn richtest, sie werden<br />

völlig sinnlos sein.<br />

Es scheint mir unangebracht, oh Krishna, daß du in die Mitte dieser Versammlung von<br />

Übelgesinnten treten willst. Ich erkenne keinen Sinn darin, oh Krishna, daß du zu ihnen<br />

gehst und an diese dummen Übeltäter, diese ungerechten Kreaturen, die so zahlreich sind,<br />

deine Worte richtest. Infolge ihrer Respektlosigkeit vor dem Alter, infolge ihrer Verblendung<br />

durch Reichtum und Stolz und infolge ihrer Überheblichkeit wegen ihrer Kraft und ihrem Zorn<br />

werden sie niemals den guten Rat von dir akzeptieren. Duryodhana hat eine mächtige<br />

Armee versammelt und hegt Mißtrauen gegen dich, oh Madhava. Er wird deshalb deinen<br />

Ratschlägen nie folgen. Die Söhne von Dhritarashtra, oh Janardana, sind von der<br />

Überzeugung besessen, daß zur Zeit sogar Indra an der Spitze aller Himmlischen, unfähig<br />

wäre, sie im Kampf zu besiegen. Wie eindringlich deine Worte auch immer sein mögen, sie<br />

werden sich als wirkungslos bei ihnen erweisen, die von so einer Überzeugung besessen<br />

sind und stets den Impulsen der Begierde und des Zornes folgen.<br />

In der Mitte seiner Elefantenreihen und seiner Armee aus Wagen und heroischen<br />

Fußsoldaten betrachtete der ahnungslose und übelgesinnte Duryodhana ohne jegliche<br />

Furcht die ganze Erde als bereits von ihm unterjocht. Tatsächlich begehrt der Sohn von<br />

Dhritarashtra dieses umfassende Reich der Erde ohne irgendwelche Rivalen. Deshalb ist der<br />

Frieden mit ihm unerreichbar. Was er in seinem Besitz glaubt, das betrachtet er als<br />

unantastbares Eigentum. Ach, der Untergang der Erde scheint sicher zu sein, weil<br />

Duryodhana, der vom Schicksal getrieben die Könige der Erde mit allen Kshatriya Kriegern<br />

versammelt hat, gegen die Pandavas kämpfen will. Viele dieser Könige, oh Krishna, sind in<br />

Feindseligkeit mit dir, weil du ihnen früher ihre Besitztümer genommen hast. Aus Zorn über<br />

dich haben sich jene heroischen Monarchen mit Karna und den Söhnen von Dhritarashtra<br />

zusammen geschlossen. Ohne Rücksicht auf ihr Leben haben sich diese Krieger mit<br />

Duryodhana vereint und werden bereits beim Gedanken an den Kampf gegen die Pandavas<br />

mit Entzücken erfüllt.<br />

Oh Held der <strong>Das</strong>arhas, ich finde es nicht gut, daß du dich in ihre Mitte begibst. Warum, oh<br />

Feindevernichter, willst du dich unter diese zahlreichen Feinde begeben, die sich mit<br />

übelgesinnten Seelen vereint haben? Oh Starkarmiger, ich weiß, du bist in Wirklichkeit<br />

unbesiegbar, selbst durch die großen Götter, und ich kenne, oh Feindevernichter, auch<br />

deinen Kampfgeist und deine Intelligenz. Oh Madhava, meine Liebe zu dir ist die gleiche, wie<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 146 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 5, Udyoga Parva

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