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PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak

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und durchbohrten meine Lebensorgane, so daß ich zu zittern begann. Ich nahm meine<br />

ganze Kraft zusammen, wandte mich dem Kampf zu und durchstieß Rama voller Wut mit<br />

hundert Pfeilen. Und gequält mit diesen hundert flammenden Pfeilen, die dem Feuer, der<br />

Sonne oder giftigen Schlangen glichen, schien Rama seine Sinne zu verlieren.<br />

Oh Bharata, bei diesem Anblick hielt ich aus innerster Überzeugung und voller Mitleid inne<br />

und sprach: „Oh Schande auf den Kampf! Schande auf die Kshatriya Methoden!“ Und<br />

überwältigt vom Kummer, oh König, sprach ich erneut: „Ach, groß ist die Sünde, die von mir<br />

bei der Erfüllung der Kshatriya Pflichten begangen wird, weil ich mit diesen Pfeilen meinen<br />

Lehrer gequält habe, der ein Brahmane mit tugendhafter Seele ist.“ Danach hörte ich auf, oh<br />

Bharata, den Sohn des Jamadagni noch weiter zu bekämpfen. Zu dieser Zeit begab sich der<br />

tausendstrahlige Leuchtkörper, der mit seinem Licht die Erde erwärmt, zum Ende des Tages<br />

in seine westliche Wohnstatt zurück. Und so nahm auch der Kampf zwischen uns vorerst<br />

sein Ende.<br />

Kapitel 183 - Der zweite Tag des Kampfes<br />

Bhishma sprach:<br />

In dieser Kampfpause zog mein Wagenlenker, der darin sehr erfahren war, aus seinem<br />

eigenen Körper, aus den Körpern meiner Rosse und aus meinem die Pfeile, die dort<br />

eingeschlagen waren. Und am nächsten Morgen, als sich die Sonne erhob, begann der<br />

Kampf erneut, nachdem meine Rosse gebadet waren, sich auf dem Boden rollen durften,<br />

ihren Durst gestillt hatten und dadurch wieder gestärkt waren. Auch der mächtige Rama<br />

bestückte sorgfältig seinen Wagen, nachdem er mich erblickt hatte, wie ich schnell zum<br />

Kampf eilte, in meine Rüstung gekleidet und auf meinem Wagen stehend. Und als ich Rama<br />

sah, wie er mir kampfbereit entgegentrat, da legte ich meinen Bogen beiseite, und stieg flink<br />

von meinem Wagen herab.<br />

Oh Bharata, erst nachdem ich Rama verehrt hatte, stieg ich wieder auf und stand ebenfalls<br />

kampfbereit und furchtlos vor dem Sohn von Jamadagni. Sogleich überwältigte ich ihn mit<br />

einer dicken Dusche von Pfeilen, und er bedeckte mich im Gegenzug ebenfalls mit einer<br />

solchen. Und voller Zorn, schoß der Sohn von Jamadagni erneut mehrere heftige Pfeile mit<br />

großer Kraft und flammenden Mündern, die wie Schlangen aussahen. Diese erwiderte ich,<br />

oh König, mit Hunderten und Tausenden scharfen Pfeilen, und spaltete immer wieder die<br />

Pfeile von Rama mitten in der Luft, bevor sie mich erreichen konnten. Dann begann der<br />

mächtige Sohn von Jamadagni himmlische Waffen gegen mich zu schleudern, welche ich<br />

bestrebt war, mit meinen Waffen zurückzutreiben. Oh Starkarmiger, laut war der Lärm, der<br />

sich damit im Himmelsgewölbe rundherum erhob. Damals schleuderte ich gegen Rama die<br />

Waffe Vayavya, oh Bharata, welche er durch die Waffe Guhyaka neutralisierte. Dann<br />

aktivierte ich mit den richtigen Mantras die Waffe Agneya, aber Lord Rama neutralisierte sie<br />

durch seine Varuna Waffe. Auf diese Weise neutralisierte ich die himmlischen Waffen von<br />

Rama, und der Feindevernichter Rama mit der großen Energie, der in den himmlischen<br />

Waffen ebenso erfahren war, neutralisierte die von mir entfachten.<br />

Doch plötzlich, oh Monarch, erschien dieser Beste der Brahmanen, der mächtige Sohn von<br />

Jamadagni, mit Zorn erfüllt an meiner rechten Seite, und durchbohrte meine Brust.<br />

Daraufhin, oh Bester der Bharatas, wurde ich auf meinem vorzüglichen Wagen ohnmächtig.<br />

Und als mein Wagenlenker mich ohne Bewußtsein gewahrte, fuhr er mich schnell vom<br />

Kampffeld. So sahen mich all die Anhänger von Rama, einschließlich Akritavrana und die<br />

Prinzessin von Kasi, fliehend, gequält und durchbohrt von Ramas Waffen, schlaff und ohne<br />

Bewußtsein, und begannen voller Freude laut zu jubeln, oh Bharata. Doch als ich wieder zu<br />

Bewußtsein kam, sprach ich sogleich zum Wagenlenker: „Fahre zurück zu Rama! Meine<br />

Schmerzen haben mich verlassen, und ich bin wieder zum Kampf bereit.“<br />

So angewiesen, brachte mich mein Wagenlenker zu Rama zurück, dank meiner herrlichen<br />

Rosse, die zu tanzen schienen, als sie in Windeseile über die Ebene galoppierten. Und<br />

gegen Rama stürmend, oh Nachkomme der Kurus, zornig und bestrebt, sein weltliches<br />

Selbst zu besiegen, überwältigte ich ihn mit einer Pfeildusche. Aber Rama antworte mit drei<br />

Pfeilen für jeden einzelnen von mir, und zerschnitt meine geradlinig fliegenden Pfeile noch in<br />

der Luft in Stücke, bevor sie ihn erreichen konnten. Beim Anblick, wie meine gutgezielten<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 259 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 5, Udyoga Parva

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