PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak
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Ajamida, wurde von Shakuni, dem Sohn des Königs von Gandhara, einem Meister im<br />
Würfeln, zum Kampf herausgefordert, obwohl er völlig unerfahren im Würfelspiel war und all<br />
seine Freunde ihm davon abrieten. Es gab wohl an diesem Ort tausend andere<br />
Würfelspieler, die Yudhishthira in diesem Spiel ebenfalls besiegen konnten. Doch diese<br />
beachtete er nicht, sondern forderte den Sohn von Suvala unter allen Anwesenden zum<br />
Spiel heraus, und so verlor er. Und obwohl die Würfel ständig gegen ihn fielen, wollte er<br />
doch Shakuni allein als seinen Gegner haben. Sich mit Shakuni im Spiel vergleichend,<br />
duldete er diese vernichtende Niederlage. Dafür kann man Shakuni keine Schuld anlasten.<br />
Deshalb möge der Bote von demütigen Worten Gebrauch machen, solche Worte, die den<br />
Wunsch zum Ausdruck bringen, den Sohn von Vichitravirya (Dhritarashtra) zu versöhnen.<br />
Nur auf diese Weise kann der Bote auch den Sohn von Dhritarashtra zur Einsicht<br />
umstimmen. Er sollte keinen Krieg mit den Kurus suchen, sondern Duryodhana immer nur<br />
mit versöhnlichen Worten ansprechen. Unser hohes Ziel könnte scheitern, wenn es durch<br />
Krieg gesichert werden muß. Nur durch Versöhnung kann es sicher gewonnen werden. Und<br />
nur dieses Mittel garantiert, daß es auch beständig erhalten werden kann.<br />
Vaisampayana fuhr fort:<br />
Während dieser tapfere Sproß aus dem Stamm von Mathura seine Rede noch fortsetzte,<br />
erhob sich plötzlich der ritterliche Sohn der Sinis, und verurteilte empört die Worte des<br />
Redners.<br />
Kapitel 3 - Die Rede von Satyaki für den Kampf<br />
Satyaki sprach:<br />
So, wie das Herz eines Menschen ist, so äußert er sich! Auch du redest entsprechend der<br />
Natur deines Herzens. Es gibt tapfere Menschen, und es gibt Feiglinge. Alle Menschen<br />
können in diese zwei wohlgetrennten Klassen eingeteilt werden. Auf einem großen Baum<br />
kann es zwei Äste geben, von denen einer Früchte trägt, und der andere nicht. So können<br />
aus der gleichen Ahnenlinie Sprößlinge heranwachsen, von denen manche schwächlich und<br />
andere voller Kraft sind. Oh du mit dem Pflug im Banner, ich verurteile nicht grundsätzlich die<br />
Worte, die du gesprochen hast, aber ich verurteile diejenigen, oh Sohn von Mathura, die<br />
deinen Worten ruhig zuhören!<br />
Wie darf jemand in dieser Versammlung sprechen, der es schamlos wagt, selbst die<br />
geringste Schuld dem tugendhaften König Yudhishthira anzudichten? Der großmütige<br />
Yudhishthira wurde in diesem Würfelspiel von listigen Leuten herausgefordert, und<br />
unerfahren im Spielen und voller Vertrauen in sie, wurde er besiegt! Kann man von solchen<br />
Leuten behaupten, daß sie das Spiel gerechterweise gewonnen haben? Wären sie zu<br />
Yudhishthira gekommen, während er in seinem Haus das Würfeln mit seinen Brüdern<br />
gepflegt hätte, um ihn damit zu besiegen, dann wäre das Gewonnene vielleicht rechtmäßig<br />
gewesen. Aber sie forderten Yudhishthira heraus, der durch sein Gewissen verpflichtet war,<br />
den Regeln der Kshatriyas zu folgen, und gewannen durch ihre List. Was könnte in diesem<br />
Verhalten von ihnen gerecht sein?<br />
Und warum sollte dieser Yudhishthira sich hier bescheiden geben, der bis zum letzten die<br />
Bedingungen erfüllt hat, die ihm durch das Spiel auferlegt wurden? Er ist damit von seinem<br />
Versprechen zum Aufenthalt im Wald befreit und hat nun das Recht auf seinen väterlichen<br />
Thron! Selbst wenn Yudhishthira von anderen etwas wünschen würde, es ziemte sich<br />
dennoch nicht für ihn, darum zu flehen! Wie können jene als gerecht bezeichnet werden und<br />
nicht als Thronräuber, wenn sie behaupten, die Pandavas erkannt zu haben, obwohl diese<br />
ihre Zeit im Verborgenen verbracht haben und dabei sich selbst verhüllten? Sie wurden<br />
bereits mehrfach durch Bhishma und dem großmütigen Drona angefleht, aber sie wollen sich<br />
dennoch nicht bereit erklären, den Pandavas den Thron zurückzugeben, der ihnen durch das<br />
Recht der Geburt zusteht. Die Mittel, mit denen ich sie bitten würde, sind scharfe Pfeile. Ich<br />
werde kämpfen und sie mit starker Hand zwingen, sich vor den Füßen des berühmten Sohns<br />
der Kunti zu demütigen. Wenn sie sich jedoch nicht zu den Füßen des weisen Yudhishthira<br />
verbeugen, dann müssen sie mit ihren Verbündeten zum Reich von Yama eingehen.<br />
Wenn Yudhishthira zornig wird und zum Kampf entschlossen ist, dann können sie niemals<br />
seiner Macht widerstehen, wie die Berge nicht fähig sind, den Donnerkeil zu ertragen. Und<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 8 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 5, Udyoga Parva