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PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak

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weißen Girlanden und weißen Roben geschmückt. Diese Tiger unter den Männern saßen<br />

auf ausgezeichneten Sänften, die von den Menschen auf ihren Schultern getragen wurden.<br />

Und ich sah, wie man über jeden von ihnen einen Schirm hielt. Auch unter den Soldaten des<br />

Sohnes von Dhritarashtra sah ich drei, oh Janardana, die mit weißen Kopfbedeckungen<br />

geschmückt waren. Wisse, oh Kesava, daß diese Drei Aswatthaman, Kripa und Kritavarman<br />

aus dem Sattwata Stamm waren. Alle anderen Könige, oh Madhava, sah ich mit blutroten<br />

Kopfbedeckungen. Ich sah auch, oh Starkarmiger, daß jene mächtigen Wagenkrieger<br />

Bhishma und Drona auf einen Wagen stiegen, der von Kamelen, von mir und dem Sohn von<br />

Dhritarashtra in die Himmelsrichtung gezogen wurde, die von Agastya beherrscht wird<br />

(Süden). <strong>Das</strong> zeigt, oh Janardana, daß wir bald ins Reich von Yama eingehen müssen. Ich<br />

habe keinen Zweifel daran, daß ich selbst und die anderen Könige, vielleicht sogar alle<br />

versammelten Kshatriyas im Gandiva Feuer verbrennen müssen.<br />

Und Krishna antwortete:<br />

Wahrlich, der Untergang der Erde steht bevor, wenn meine Worte, oh Karna, keinen Platz in<br />

deinem Herzen finden. Oh Herr, wenn sich der Untergang aller Geschöpfe nähert, dann<br />

erscheint das Unheilsame als Heilsames und will das Herz nicht verlassen.<br />

Darauf sprach Karna:<br />

Oh Krishna, wenn wir aus diesem großen Kampf, der so zerstörend für die heroischen<br />

Kshatriyas sein wird, mit dem Leben entkommen, dann, oh Starkarmiger, mögen wir uns hier<br />

erneut treffen. Andernfalls, oh Krishna, werden wir uns sicherlich im Himmel begegnen. Ich<br />

denke aber, oh Sündloser, daß Letzteres geschehen wird.<br />

Sanjaya fuhr fort:<br />

Nachdem Karna diese Worte gesprochen hatte, drückte er Madhava fest an seine Brust. Und<br />

verabschiedet von Kesava, verließ er den Wagen, um seinen eigenen zu besteigen, der mit<br />

Gold geschmückt war. So kehrte der Sohn von Radha äußerst deprimiert mit seinem Gefolge<br />

zu uns zurück.<br />

Kapitel 144 - Der Besuch von Vidura bei Kunti und ihr großer Entschluß<br />

Vaisampayana fuhr fort:<br />

Nach dem vergeblichen Versuch von Krishna (endlich Frieden zu schaffen) und seiner<br />

Abreise zu den Pandavas, ging Vidura zu Pritha und sprach bedächtig und voller Sorgen:<br />

„Oh Mutter von lebenden Kindern, du weißt, daß ich immer zum Frieden geneigt bin. Doch<br />

obwohl ich mich heiser rede, akzeptiert Duryodhana meine Worte nicht. König Yudhishthira<br />

hat die Chedis, Panchalas, Kekayas, Bhima, Arjuna, Krishna, Yuyudhana und die Zwillinge<br />

als Verbündete, befindet sich jetzt in Upaplavya, und schaut aus Zuneigung zu seinen<br />

Verwandten immer nur zur Gerechtigkeit auf, wie ein schwacher Mensch, obwohl er höchst<br />

mächtig ist. Und König Dhritarashtra schafft trotz seines Alters keinen Frieden, und<br />

berauscht vom Stolz über seine Söhne, beschreitet er einen sündigen Pfad. Aufgrund der<br />

Boshaftigkeit von Jayadratha, Karna, Dushasana und dem Sohn von Suvala (Shakuni) wird<br />

innere Uneinigkeit ausbrechen. Wer sich ungerecht gegen Rechtschaffene benimmt,<br />

wahrlich, deren Sünden werden bald ihre Wirkungen entfalten. Wer würde nicht mit Sorgen<br />

erfüllt werden, wenn er sieht, auf welche Weise die Kurus die Gerechtigkeit bewahren?<br />

Wenn selbst Kesava zurückkehrt, ohne den Frieden sichern zu können, dann werden sich<br />

die Pandavas gewiß zum Kampf wenden. Daraufhin wird die Sünde der Kurus zum<br />

Untergang vieler Helden führen. Dies bedenkend, finde ich keinen Schlaf mehr, weder bei<br />

Tag noch bei Nacht.“<br />

Als Kunti diese Worte von Vidura hörte, der stets die Erfüllung aller Ziele ihrer Söhne<br />

wünschte, begann sie schwer zu seufzen, und dachte vom Kummer gequält bei sich:<br />

„Schande auf den Reichtum, aufgrund dessen diese große Schlacht unter Verwandten droht.<br />

Wahrlich, in diesem Krieg werden sich Freunde gegenseitig vernichten. Was könnte ein<br />

größeres Elend sein, als wenn die Pandavas, Chedis, Panchalas und Yadavas gemeinsam<br />

gegen die Bharatas kämpfen werden? Wahrlich, ich sehe nur Unheilsames in einem Krieg.<br />

Doch, wenn wir nicht kämpfen, dann müßten wir in Armut und Erniedrigung leben. Und<br />

einem solchen Leben wäre der Tod vorzuziehen. Aber anderseits ist es kein Sieg, wenn man<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 207 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 5, Udyoga Parva

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