PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak
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der Tugend aufgeben und den Krieg wünschen, dann werden sie im Kampf auf diese<br />
verehrungswürdigen Kurus stoßen, und sich an diese, meine Worte wieder erinnern.<br />
Und Bhishma sprach:<br />
Was ist der Nutzen deiner Rede, oh Sohn der Radha? Du solltest dich daran erinnern, wie<br />
der Sohn der Pritha mit einer Hand im Kampf sechs Wagenkrieger überwältigte. Wenn wir<br />
nicht handeln, wie dieser Brahmane gesprochen hat, dann seid euch sicher, daß wir alle im<br />
Kampf durch ihn getötet werden!<br />
Vaisampayana fuhr fort:<br />
Daraufhin versuchte Dhritarashtra mit bittenden Worten Bhishma wieder zu beruhigen, und<br />
rügte den Sohn der Radha, indem er sprach:<br />
Was Bhishma, der Sohn von Shantanu, gesprochen hat, ist heilsam für uns, wie auch für die<br />
Pandavas und die ganze Welt. Ich werde nach reiflicher Überlegung Sanjaya zu den Söhnen<br />
des Pandu senden. So brauchst du nicht warten, oh Brahmane. Gehe noch heute zum<br />
Pandu Sohn zurück.<br />
Dann ehrte der Kaurava König den Priester von Drupada und entließ ihn zu den Pandavas.<br />
Später rief er Sanjaya zur Versammlungshalle, und sprach folgende Worte zu ihm.<br />
Kapitel 22 - Dhritarashtra spricht zu seinem Boten Sanjaya<br />
Dhritarashtra sprach:<br />
Man sagt, oh Sanjaya, daß die Pandavas in Upaplavya leben. Gehe du zu ihnen und<br />
erkundige dich nach ihrem Befinden. Dann grüße Yudhishthira mit folgenden Worten: „Es ist<br />
ein gutes Schicksal, daß du aus den Wäldern zurück bist und diese Stadt erreicht hast.“ Und<br />
zu ihnen allen mögest du, oh Sanjaya, sprechen: „Geht es euch gut nach dieser qualvollen<br />
Zeit der Abgeschiedenheit? Solch ein Elend habt ihr nicht verdient.“ Schnell werden sie uns<br />
wieder wohlgesonnen sein. Denn obwohl sie betrügerisch behandelt wurden, sind sie doch<br />
gerecht und tugendhaft geblieben. Noch nie, oh Sanjaya, habe ich von der Seite der<br />
Pandavas irgendeine Ungerechtigkeit erfahren. Durch ihre eigene Tapferkeit haben sie ihren<br />
ganzen Wohlstand gewonnen, und selbst jetzt sind sie noch voller Pflichtgefühl mir<br />
gegenüber. Obwohl ich ihr Verhalten wiederholt prüfte, konnte ich an ihnen keinen Fehler<br />
finden. Ja, nicht einmal eine Nachlässigkeit, wofür wir sie verantwortlich machen könnten.<br />
Sie handeln immer aufmerksam im Sinne von Tugend und Wohlstand. Sie verlieren sich nie<br />
in die Begierden der Sinne, oder verzweifeln an Kälte, Hunger oder Durst. Sie werden nie<br />
von Stolz, Faulheit, Zorn, Euphorie oder Unachtsamkeit beherrscht.<br />
Die Söhne der Pritha, die sowohl die Tugend als auch den Wohlstand achten, sind stets zu<br />
allen freundlich. Im rechten Moment teilen sie ihren Reichtum mit ihren Freunden. Und ihre<br />
Freundschaft verliert im Laufe der Zeit niemals an Kraft, weil sie Ehre und Reichtum an jeden<br />
gemäß seiner Bedürftigkeit verteilen. Sie wurden von keiner Seele aus dem Stamm von<br />
Ajamida jemals gehaßt, ausgenommen der übelgesinnte, launische und dummköpfige<br />
Duryodhana, und ausgenommen auch dieser noch niedriger gesinnte Karna. Diese zwei<br />
vermehren ständig die Energie jener Hochbeseelten, die der Freunde und des Glücks<br />
beraubt wurden. Voller Eigenwilligkeit und mit jeglicher Nachsicht aufgewachsen, glaubt<br />
Duryodhana wirklich daran, daß ihm das alles zum Wohlergehen gereichen wird. Es ist so<br />
kindisch von Duryodhana, wenn er denkt, daß er den Pandavas ihren gerechten Anteil<br />
rauben könnte, solange sie lebendig sind. Es wäre wirklich klug, den erwarteten Anteil noch<br />
vor einem Krieg an Yudhishthira abzugeben, der mit Arjuna und Krishna, Bhima und Satyaki,<br />
sowie mit den zwei Söhnen der Madri und den Kriegern der Srinjayas verbunden ist.<br />
Arjuna, der Träger des Gandiva, könnte auf seinem Kampfwagen allein diese ganze Welt<br />
verwüsten. Und die gleiche Macht hat der siegreiche und hochbeseelte Krishna, der Herr der<br />
drei Welten, der unbesiegbar ist. Welcher Sterbliche könnte gegen ihn bestehen, der das<br />
eine verehrungswürdige Wesen in allen Welten ist, wenn er seine Myriaden von Pfeilen wie<br />
donnernde Wolken entlädt und damit alle Himmelsrichtungen ausfüllt, wie mit Scharen von<br />
schnell springenden Heuschrecken?<br />
Allein auf seinem Wagen hat Arjuna mit dem Gandiva in der Hand die nördlichen Bereiche<br />
bis nach Uttarakuru überwunden und damit ihren ganzen Reichtum erlangt. Er machte sogar<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 32 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 5, Udyoga Parva