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PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak

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Krishna, kam ich in diese Welt. Moralisch gesehen, bin ich deshalb der Sohn von Pandu.<br />

Doch Kunti verließ mich, ohne an mein Wohl zu denken. Der Suta Adhiratha fand mich und<br />

brachte mich in sein Haus, wo aus liebevoller Zuneigung die Brüste seiner Frau Radha noch<br />

am gleichen Tag mit Milch gefüllt wurden. Und sie, oh Madhava, ernährte und reinigte mich<br />

von Urin und Kot. Wie könnte einer wie ich, der seine Pflichten kennt und stets auf die<br />

Schriften vertraut, sie ihres Pindas (Opferkuchen für Verstorbene) berauben? Und auch<br />

Adhiratha aus der Suta Klasse betrachtet mich als seinen Sohn, und ich werde ihn aus<br />

Zuneigung immer als meinen Vater verehren. Oh Madhava, Adhiratha hat aus väterlicher<br />

Liebe alle Riten für mich im Kindesalter veranlaßt, die laut Tradition in den Schriften geboten<br />

sind. Er hat auch dafür gesorgt, daß mir die Brahmanen den Namen Vasusena gaben. Und<br />

als ich zum Mann wurde, heiratete ich meine Ehefrauen gemäß seiner Wahl. Durch sie, oh<br />

Janardana, wurden all meine Söhne und Enkel geboren. Mein Herz, oh Krishna, und alle<br />

Bande der Zuneigung und Liebe sind an sie geheftet. Weder aus Freude noch aus Angst, oh<br />

Govinda, werde ich es wagen, diese Verbindung zu zerstören, nicht einmal für die ganze<br />

Erde oder Berge von Gold.<br />

Und aufgrund meiner Freundschaft mit Duryodhana aus dem Geschlecht von Dhritarashtra<br />

habe ich, oh Krishna, für dreizehn Jahre eine Herrschaft genossen, die für mich frei von<br />

Dornen war. Ich habe viele Opfer dargebracht, aber immer zusammen mit Leuten aus der<br />

Suta Kaste. Alle meine Familien- und Eheriten sind in der Suta Kaste durchgeführt worden.<br />

Mit mir an seiner Seite, oh Krishna, hat Duryodhana diese bewaffnete Begegnung vorbereitet<br />

und diese Feindschaft mit den Söhnen des Pandu provoziert. So kam es auch, oh Krishna,<br />

daß ich im drohendem Kampf als der große Gegner von Arjuna gewählt worden bin, um<br />

gegen ihn im Zweikampf anzutreten. Weder für mein Leben, noch für die Bande des Blutes<br />

oder aus Angst oder Versuchung werde ich, oh Janardana, untreu zu diesem intelligenten<br />

Sohn von Dhritarashtra sein. Wenn ich einem Zweikampf mit Arjuna ausweiche, dann wird<br />

das, oh Hrishikesha, sowohl für mich als auch für Arjuna höchst unrühmlich sein.<br />

Zweifellos, oh Madhu Vernichter, hast du mir all das berichtet, um mir Gutes zu tun. Die<br />

Pandavas, die dir immer gehorsam sind, werden sicher alles tun, was du sagst. Du solltest<br />

jedoch dieses Gespräch von uns gegenwärtig noch verheimlichen, oh Krishna. Ich denke,<br />

das wäre uns allen zum Vorteil, oh Licht der Yadavas. Denn wenn König Yudhishthira mit der<br />

tugendhaften Seele und den gut kontrollierten Sinnen mich als erstgeborenen Sohn der Kunti<br />

kennenlernt, dann wird er das Königreich niemals akzeptieren. Und wenn dieses mächtige<br />

und wachsende Reich mir zufällt, dann werde ich es ganz sicher, oh Feindebedränger, an<br />

Duryodhana übergeben. Oh Krishna, laß Yudhishthira mit der tugendhaften Seele auf ewig<br />

zum König werden. Denn wer Hrishikesha als Führer hat, sowie Dhananjaya und den<br />

mächtigen Wagenkrieger Bhima als Kämpfer, wie auch Nakula und Sahadeva und die Söhne<br />

der Draupadi, ist wahrlich würdig, oh Madhava, die ganze Erde zu beherrschen. Groß, oh<br />

Krishna, ist die Versammlung jener Kshatriyas an der Seite von Yudhishthira:<br />

Dhrishtadyumna, der Prinz der Panchalas, der mächtiger Wagenkrieger Satyaki, Uttamaujas,<br />

Yudhamanyu, der wahrhafte Prinz der Somakas, der Herrscher der Chedis, Chekitana, der<br />

unbesiegbare Sikhandin, die Kekaya Brüder, alle von der Farbe des Indragopaka Insektes,<br />

der Onkel von Bhimasena, Kuntibhoja mit der hohen Seele und den regenbogenfarbenen<br />

Rossen, der mächtige Wagenkrieger Syenajit, Sanka, der Sohn von Virata, und du selbst, oh<br />

Janardana, ihr seid wie ein riesiger Ozean. Dieses strahlende Königreich, das von allen<br />

Königen der Erde gefeiert wird, ist bereits (durch Yudhishthira) gewonnen.<br />

Oh Vrishni Held, der Sohn von Dhritarashtra beabsichtigt ein großes Opfer mit Waffen zu<br />

feiern. Du, oh Janardana, wirst der Upadrashtri (der große Wächter) dieses Opfers sein.<br />

Auch das Amt des Adhyaryu (Zeuge bzw. Träger) wird in diesem Opfer dir, oh Krishna,<br />

gehören. Und Arjuna mit seiner Rüstung und dem Affen im Banner wird der Hotri<br />

(Ausführende) sein, sein Bogen Gandiva der Schöpflöffel und die Heldenkraft der Krieger die<br />

geklärte Butter (die geopfert werden soll). Die Waffen Aindra, Pasupata, Brahma und<br />

Sthunakarna, die durch Arjuna gebraucht werden, oh Madhava, bilden die Mantras des<br />

Opfers. Der Sohn von Subhadra, Abhimanyu, der seinem Vater gleicht oder ihm sogar an<br />

Heldenkraft übertreffen könnte, wird die große vedische Hymne sein, welche man hören<br />

wird. Und der Zerstörer von ganzen Elefantenreihen, der das wildeste Gebrüll im Kampf<br />

ertönen lassen wird, dieser Tiger unter den Männern, der äußerst mächtige Bhima, wird als<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 203 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 5, Udyoga Parva

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