PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak
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er von anderen Frauen begehrt wird, und jener, der etwas verehrt, nur weil es andere<br />
verehren. Es gibt auch Zwei, die wie scharfe Dornen den Körper quälen: Die Begierden<br />
eines Armen und der Zorn eines Kraftlosen. Es gibt auch Zwei, die wegen ihres paradoxen<br />
Verhaltens erfolglos bleiben: Ein Hausvater ohne Anstrengung und ein Bettler mit großen<br />
Plänen. Oh König, es gibt auch Zwei, die jenseits der drei Welten sind: Wer die Macht hat,<br />
alles zu vergeben, und wer zum Wohle aller nichts Eigenes mehr zurückbehält. Es gibt auch<br />
Zweierlei, was als Mißbrauch von ehrlichverdienten Dingen betrachtet wird: Geschenke an<br />
Unwürdige zu geben und von Würdigen Geschenke abzulehnen. Es gibt auch Zwei, die<br />
sollten mit einem Stein um den Hals ins Wasser geworfen werden: Ein wohlhabender<br />
Mensch, der geizig ist, und ein armer Mensch, der überheblich ist. Es gibt auch Zwei, oh<br />
Tiger unter den Menschen, die könnten selbst die Sonne besiegen: Ein besitzloser Yogi und<br />
ein furchtloser Kshatriya.<br />
Oh Stier der Bharatas, die Gelehrten der Veden sagen, daß die Motivation der Menschen<br />
dreifach ist: gut, mittelmäßig und schlecht. Oh König, so erscheinen auch die Menschen als<br />
gut, mittelmäßig und schlecht. Sie sollten deshalb entsprechend ihrer Art mit einer<br />
passenden Arbeit versorgt werden. Oh König, es gibt auch Drei, die keinen Reichtum<br />
besitzen können: Ehefrauen, Sklaven und Kinder. Was auch immer von ihnen verdient wird,<br />
erhält der, dem sie angehören. Es gibt auch drei Verbrechen, die große Angst verursachen:<br />
Diebstahl, Ehebruch und das Zurückweisen eines Freundes. Es gibt auch drei Tore zur<br />
Hölle, mit denen man sich selbst zerstört: Begierde, Haß und Eifersucht. Diese drei sollte<br />
jeder meiden. Es gibt auch Drei, die man unter keinen Umständen im Stich lassen sollte:<br />
Einen Schüler, einen Zufluchtsuchenden und einen Gast des Hauses. Oh Bharata, es gibt<br />
auch Drei, die den gleichen Verdienst haben, wie einen Feind von seiner Qual zu befreien:<br />
Einen Segen geben, ein Königreich verschenken und einen Sohn erhalten.<br />
Gelehrte Menschen sagen, daß es Vier gibt, mit denen sich ein König, auch wenn er stark<br />
ist, nicht beraten sollte: Kleingeistige, Unentschlossene, Stumpfsinnige und Schmeichler. Oh<br />
Herr, als ein wohlhabender Hausvater sollte man Vier bei sich wohnen lassen: Gealterte<br />
Verwandte, gefallene Hochgeborene, verarmte Freunde und kinderlose Schwestern. Oh<br />
mächtiger König, durch den König der Himmlischen gefragt, erklärte Vrihaspati vier<br />
Umstände, die noch am gleichen Tag ihre Früchte bringen können: Der Entschluß der<br />
Götter, der Wille eines Weisen, die Demut eines Gelehrten und der Untergang eines<br />
Sündigen. Es gibt auch Vier, die Angst auflösen können, aber bei Mißbrauch Angst<br />
erzeugen: <strong>Das</strong> Agnihotra, das Schweigegelübde, das Studium und das Opfer.<br />
Oh Stier der Bharatas, es gibt fünf Feuer, die bezüglich einer Person verehrt werden: Der<br />
Vater, die Mutter, der Feuergott Agni, die Seele und der geistige Lehrer. Es gibt auch Fünf,<br />
denen man dienen sollte, um das Wohl in dieser Welt zu sichern: Die Götter, die Ahnen, die<br />
Menschen, die Bettelmönche und die Gäste. Es gibt auch Fünf, welche dir überall hin folgen:<br />
Freunde, Feinde, Unbekannte, Abhängige und Gläubiger. Und es gibt fünf Sinne für die<br />
Menschen. Wenn nur einer von ihnen ein Leck hat, dann strömt durch dieses Loch seine<br />
ganze Vernunft aus, wie Wasser aus einem zerlöcherten Ledersack.<br />
Es gibt sechs Schulden, die man vermeiden sollte, um den Wohlstand zu sichern:<br />
Schläfrigkeit, Trägheit, Angst, Wut, Faulheit und Unachtsamkeit. Es gibt noch Sechs weitere,<br />
die man vermeiden sollte, wie ein undichtes Boot auf dem Ozean: Ein ahnungsloser Lehrer,<br />
ein unwissender Priester, ein schwacher König, eine geifernde Ehefrau, ein seßhafter Hirte<br />
und ein vagabundierender Barbier. Und es gibt sechs Qualitäten, die man bewahren sollte:<br />
Wahrheit, Wohltätigkeit, Fleiß, Wohlwollen, Vergebung und Geduld. Es gibt auch Sechs, die<br />
vergehen besonders schnell, wenn man sie vernachlässigt: Kühe, Dienste, Landwirtschaft,<br />
die Ehefrau, das Gelernte und der Reichtum eines Shudra. Es gibt auch Sechs, die sich<br />
dankbar bleiben sollten: Der Schüler seinem Lehrer, Verheiratete ihren Müttern, zufriedene<br />
Männer ihren Frauen, der Erfolgreiche dem Helfer, der Überquerer des Flusses dem Boot<br />
und die Geheilten den Ärzten. Es gibt auch Sechs, oh König, die zum Wohlergehen der<br />
Menschen beitragen: Gesundheit, Unverschuldung, Häuslichkeit, gute Gesellschaft, stabile<br />
Versorgung mit dem Lebensnotwendigem und ein angstfreies Leben. Es gibt auch Sechs,<br />
die sind immer jämmerlich: Die Neidischen, die Böswilligen, die Unzufriedenen, die<br />
Jähzornigen, die stets Mißtrauischen und die Schmarotzer. Es gibt auch Sechs, oh König,<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 52 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 5, Udyoga Parva