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PDF 1.6MB - Das Mahabharata - Pushpak

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Verwandtschaft zu erfreuen. Es scheint jedoch, daß alle unsere Anstrengungen, oh<br />

Nachfahre der <strong>Das</strong>arhas, unfruchtbar sind. Und doch sehen wir keinen Grund, warum du, oh<br />

Erster der Menschen, unsere Verehrung nicht akzeptierst, die wir aus Liebe und<br />

Freundschaft angeboten haben. Mit dir, oh Govinda, haben wir keine Feindschaft und keinen<br />

Krieg. Denk darüber nach, und du wirst sehen, daß deine Worte ungebührend waren.<br />

Vaisampayana fuhr fort:<br />

So angesprochen vom König, richtete Janardana seine Augen auf den Sohn von<br />

Dhritarashtra mit all seinen Beratern und antwortete: „Weder aus Begierde, noch aus Zorn<br />

oder Böswilligkeit, noch für Gewinn oder wegen irgendwelcher Argumente, und auch nicht<br />

durch Versuchung würde ich die Tugend verlassen. Man nimmt das Essen eines anderen<br />

nur, wenn man dazu genötigt ist. Zur Zeit jedoch, oh König, hast du noch nichts getan, um<br />

meine Liebe zu erwecken, noch bin ich anderweitig dazu genötigt. Ohne Grund, oh König,<br />

haßt du seit ihrer Geburt deine lieben und sanften Brüder, die Pandavas, die voller Tugend<br />

sind. Dieser unvernünftige Haß gegen die Söhne der Pritha wird dir schlecht bekommen.<br />

Denn die Söhne des Pandu sind alle der Tugend gewidmet. Wer könnte ihnen die kleinste<br />

Verletzung zufügen? Wer sie haßt, der haßt mich. Wer sie liebt, der liebt mich. Wisse, daß<br />

die tugendhaften Pandavas gemeinsam mit mir eine einzige Seele sind. Wer den Impulsen<br />

der Begierde und des Zornes folgt, aus dunkler Unwissenheit andere haßt und sich bemüht,<br />

die Tugendhaften zu verletzen, der wird als der Abscheulichste von allen Menschen<br />

betrachtet. Dieser zornige Schuft ohne Selbstkontrolle, der aus Unwissenheit und Habgier<br />

seine mit besten Qualitäten begabten Mitmenschen haßt, wird seinen Wohlstand niemals<br />

lange genießen. Wer aber durch wohlwollende Taten die guten Menschen gewinnt, selbst<br />

wenn er im Inneren eine gewisse Abneigung erträgt, der wird Wohlstand und Ruhm auf<br />

immer und ewig genießen. Deshalb verdient es diese angebotene Speise nicht, von mir<br />

gegessen zu werden, da sie durch Boshaftigkeit verunreinigt ist. Ich denke, nur die Speise,<br />

die durch Vidura allein angeboten wird, sollte von mir angenommen werden.“<br />

Nachdem diese Wort zu Duryodhana gesprochen wurden, der noch niemals in der Lage<br />

gewesen war, irgendetwas gegen seine eigenen Wünsche zu ertragen, verließ Kesava mit<br />

den mächtigen Armen diesen flammenden Palast des Sohnes von Dhritarashtra. Und der<br />

hochbeseelte Vasudeva lenkte seine Schritte von diesem Herrenhaus zur Wohnstätte des<br />

berühmten Vidura. Und während der Starkarmige im Haus von Vidura verweilte, kamen auch<br />

Drona, Kripa, Bhishma, Valhika und viele andere Kauravas zu ihm. Und jene Kauravas<br />

sprachen zu Madhava, dem heroischen Sieger über Madhu: „Oh Vrishni Held, wir übergeben<br />

alle unsere Häuser mit ihrem ganzen Reichtum zu deiner Verfügung.“ Und der Madhu<br />

Vernichter antwortete ihnen: „Möget ihr nun gehen. Ich bin durch euer Angebot sehr geehrt.“<br />

Und nachdem alle Kurus gegangen waren, bewirtete Vidura mit großer Sorge diesen<br />

unbesiegten Helden der <strong>Das</strong>arhas mit allem Wünschenswerten. Und er reichte dem<br />

berühmten Kesava reine und wohlschmeckende Speise in Hülle und Fülle. Damit befriedigte<br />

Madhava zuerst die in den Veden gelehrten Brahmanen, indem er ihnen den ersten Teil des<br />

Essens gab, sowie viele andere Reichtümer. Dann verspeiste er mit seinen Begleitern, wie<br />

Vasava in der Mitte der Maruts, was vom reinen und wohlschmeckenden Essen übrigblieb,<br />

welches durch Vidura gereicht wurde.<br />

Kapitel 92 - Vidura spricht zu Krishna<br />

Vaisampayana fuhr fort:<br />

Nachdem Kesava gespeist und erfrischt worden war, sprach Vidura zu ihm während der<br />

Nacht:<br />

Oh Kesava, dein Erscheinen hier ist unvorsichtig gewesen, weil der Sohn von Dhritarashtra<br />

die Regeln von Tugend und Verdienst überschreitet. Oh Janardana, er ist übelgesinnt und<br />

zornig, beleidigt andere, obwohl er selbst nach Anerkennung begehrt, und mißachtet die<br />

Gebote der Altehrwürdigen. Oh Madhava, er übertritt die heiligen Schriften, ist unwissend,<br />

engstirnig, hat eine übelgesinnte Seele, die bereits vom Schicksal eingeholt wurde, und ist<br />

sogar geneigt, denen Übles zu tun, die sein Wohl suchen. Seine Seele ist von der Begierde<br />

und der Lust besessen. Als Unwissender betrachtet er sich als besonders klug. So ist er der<br />

Feind seiner wahren Freunde. Stets mißtrauisch, ohne jegliche Selbstkontrolle und<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 145 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 5, Udyoga Parva

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