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TITEL<br />

Hause ausgezogen sei und seitdem keinerlei<br />

Kontakt mehr zu ihrer Familie habe, erzählt<br />

sie schockiert. »Nicht mehr miteinander zu<br />

sprechen, obwohl man zur selben Familie<br />

gehört, das wäre bei uns in Georgien nicht<br />

möglich.« Was noch anders ist? »Hier in<br />

Deutschland ist die Frau in der Familie die<br />

wichtigste Person, in Georgien entscheide!<br />

oft der Mann.« Ob sie das richtig findet? »Ich<br />

möchte nicht so leben und für alles sorgen.<br />

Ich finde, der Mann muß sich mehr durchsetzen.<br />

Er ist stärker und soll die Probleme<br />

lösen.« Doch nicht samtliche Veränderungen<br />

im Umgang der Geschlechter lehnt Tea ab:<br />

»Was ich hier gut finde, ist, daß auch die<br />

Männer in der Küche stehen. Das werde ich<br />

später genauso machen.«<br />

Elena und Iwona sehen sich regelmäßig im Au-pair-Club<br />

Doch nicht nur aus ihren deutschen<br />

Gastfamilien beziehen die jungen Frauen<br />

neue Impulse, ebenso profitieren sie vom<br />

Kontakt untereinander: »Im Au-pair-Club<br />

und in der Sprachenschule treffen wir Menschen<br />

aller Nationalitäten und kommen gut<br />

miteinander aus,« findet nicht nur Elena aus<br />

Sibirien. »Wie schön wäre die Welt, wenn<br />

das überall möglich wäre!«<br />

Familie Krummhauer: Marlena kümmert sich um den gehörlosen Martin<br />

»Au-pair«, übersetzt »Wohnung gegen<br />

Arbeit im Haushalt«, gibt es in Westeuropa<br />

seit Ende des zweiten Weltkriegs.<br />

Doch das zugrundeliegende System ist<br />

weit älter: Schon im 19. Jahrhundert<br />

strömten überall in Europa junge Frauen<br />

vom Land in die Städte, um sich dort <strong>als</strong><br />

Dienst- oder Kindermädchen zu verdingen.<br />

Als sich während der Wirtschaftskrise<br />

der Zwanziger Jahre immer weniger<br />

Famitien in Deutschland Dienstpersonal<br />

leisten konnten und in den Städten Massenarbeitslosigkeit<br />

herrschte, wurden<br />

viele Frauen ins Ausland, insbesondere<br />

in die Schweiz, Frankreich und England<br />

vermittelt. Während sie früher jedoch in<br />

der Regel über mehrere Jahre und<br />

manchmal sogar ein Leben lang bei<br />

ihren »Herrschaften« blieben, gelten<br />

für Au-pairs strenge Begrenzungen: Sie<br />

müssen bei ihrer Einreise zwischen 18<br />

und 24 sein, über Grundkenntnisse der<br />

jeweiligen Landessprache verfügen und<br />

dürfen maximal ein Jahr <strong>als</strong> Au-pair<br />

arbeiten.<br />

-H

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