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Revitalisierungsansätze innerstädtischer ... - Wu-wien

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Fazit, Ausblick<br />

und Angebotsstrukturen zurückgreifen, sind sie für den Konsumenten derzeit attraktiver. Grund<br />

hierfür sind neben harten Faktoren wie Witterungsunabhängigkeit, Erreichbarkeit und Park-<br />

möglichkeiten vor allem strategische Maßnahmen. Ein auf die Wünsche des Kunden abge-<br />

stimmter Handelsbranchenmix, ergänzt durch gastronomische Angebote, eine der Jahreszeit<br />

angepasste und entsprechende Innendekoration, gemeinsame Werbung und Werbeveranstaltung<br />

mit einheitlichen Öffnungszeiten sowie entertainment-orientierte, über das Jahr verteilte Events,<br />

ziehen den Konsumenten an. Voraussetzung für ein solches Agieren ist das Vorhandensein eines<br />

Center Managements, das durch vertragliche Regelungen seine Mieter zur Teilnahme verpflich-<br />

ten kann. Diese Einflussnahme zur Mitwirkung sowie die Steuerung eines ausgewogenen Bran-<br />

chenmixes kann in Einkaufsstraßen nur über Freiwilligkeit erreicht werden. Während das Vor-<br />

handensein von Filialisten in den Innenstädten hinsichtlich des Branchenmixes im Vergleich zu<br />

den Shoppingcentern an sich kein Problem darzustellen scheint, zeigt sich ein solches bei der<br />

Mitwirkung der Filialisten bei Maßnahmen von SAG. Sie sind in der Regel nur schwer zu einer<br />

Beteiligung zu bewegen, da großunternehmerische Handlungsstrategien einen regionalen Bezug<br />

selten vorsehen. Es ist fraglich, ob die Handelsunternehmen auf Dauer auf regionale Strategien<br />

und damit die Mitwirkung an Kooperationen wie die der SAG verzichten können, da sich<br />

– wenn auch nicht im gleichen Ausmaß wie für unternehmergeführte Geschäfte – die wirtschaft-<br />

liche Situation auch für Filialisten zurzeit schwierig darstellt, beziehungsweise zukünftig dar-<br />

stellen wird.<br />

Die angesprochene Entertainment- und Event-Orientierung der Shoppingcenter beschreibt eine<br />

gegenwärtig gültige Konsumentenpräferenz. Veranstaltungen wie „Die lange Nacht des Shop-<br />

pings“ an Kurfürstendamm und Tauentzien in Berlin sowie spezielle Veranstaltungen, die mit-<br />

unter an längere Öffnungszeiten gekoppelt sind, belegen dies. Darüber hinaus ist das Konsu-<br />

mentenverhalten vielfältiger und facettenreicher geworden. Bedingt durch neue Lebensstile und<br />

-formen, Veränderungen der Arbeitszeiten – vor allem deren Flexibilisierung – und der<br />

Arbeitsethik, höheren für den Konsum zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen und<br />

einer gestiegenen Mobilität, haben sich im Laufe der Jahrzehnte die Einkaufsgewohnheiten der<br />

Konsumenten verändert. Einkaufen ist heute nicht mehr „ein notwendiges Übel“ zur Befriedi-<br />

gung der Grundbedürfnisse, sondern Ausdruck einer Lebenseinstellung und Freizeitbeschäfti-<br />

gung. Dies gilt vor allem für den non-food Bereich. Nahrungsmittel hingegen werden preisbe-<br />

<strong>Revitalisierungsansätze</strong> <strong>innerstädtischer</strong> Einzelhandelsstandorte<br />

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