Revitalisierungsansätze innerstädtischer ... - Wu-wien
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Fazit, Ausblick<br />
Generell zu diskutieren – und hier aus meiner Sicht offen zu lassen – ist der Grad der politischen<br />
Einflussnahme auf die Gewerbeentwicklung – in diesem Fall speziell die des Einzelhandels.<br />
Dies wird je nach politischer Präferenz unterschiedlich bewertet. Ist es überhaupt Aufgabe der<br />
Politik hier regulierend oder reglementierend einzugreifen und wenn ja, dann in welchem Maße?<br />
Oder sollte die Handelsentwicklung nicht vielmehr entsprechend freiwirkender, marktwirtschaft-<br />
licher Prozesse erfolgen, deren Entwicklung gegebenenfalls durch allgemeine Rahmenbe-<br />
dingungen begrenzt wird?<br />
Innenstadt – quo vadis? könnte die Frage lauten, die sich eine Vielzahl von Akteuren aus Politik,<br />
Planung, Wirtschaft und Bevölkerung stellt und die in dieser Arbeit thematisiert wird. Die<br />
dargestellten Veränderungen der deutschen Einzelhandelslandschaft haben zu einer Bedeutungs-<br />
abnahme des Stellenwerts der Innenstädte als Einkaufsstandorte geführt. Die anteiligen Besu-<br />
cherzahlen und der Einzelhandelsumsatz ging zurück. Aber noch immer liegt der Standort In-<br />
nenstadt bezogen auf Einzelhandelsverkaufsflächen und -umsatz im Vergleich zu anderen Ein-<br />
kaufsstandorten an erster Stelle. Die zukünftige Entwicklung wird mehrheitlich kritisch betrach-<br />
tet. Herr BUSCH-PETERSEN sieht die Geschäftsstraßen zurzeit nicht als konkurrenzfähig und<br />
begründet dies mit strukturellen (zu kleine Verkaufsflächen) und wirtschaftlichen (sinkende<br />
Kaufkraft) Faktoren sowie den Veränderungen des Verbraucherverhaltens. Der Fachhandel<br />
– überwiegend in den innerstädtischen Standorten vertreten – wird es nach Meinung von Frau<br />
PRILLWITZ in Zukunft schwer haben. Eine generelle Vorhersage kann ihrer Meinung hingegen<br />
nach nicht getroffen werden, da die zukünftige Entwicklung standortabhängig ist und von Fall<br />
zu Fall unterschiedlich verlaufen wird. Drei der befragten Experten gaben an, dass es darüber<br />
hinaus auch positive Anzeichen für die traditionelle Einkaufsstraße gebe. So beobachtet Herr<br />
BUSCH-PETERSEN an einigen Standorten einen „Retro-Trend“ bei den Verbrauchern. Auch<br />
Frau PRILLWITZ und Herr ZIEROW machen eine Rückorientierung der Konsumenten aus. Sie<br />
begründen dies mit der in den Shoppingcentern vorherrschenden Uniformität (PRILLWITZ) und<br />
dem <strong>Wu</strong>nsch nach Vielfalt („Wer will schon eine Monokultur“) auf Seiten der Kunden<br />
(ZIEROW).<br />
Unbestritten ist, dass die Innenstädte als Handelsstandorte in der europäischen Stadt – anders als<br />
in den USA – für die Stadt als Ganzes von zentraler Bedeutung sind. Die Aussage „die Stadt<br />
<strong>Revitalisierungsansätze</strong> <strong>innerstädtischer</strong> Einzelhandelsstandorte<br />
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