Revitalisierungsansätze innerstädtischer ... - Wu-wien
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Fazit, Ausblick<br />
wusst, zunehmend im discountorientierten Lebensmitteleinzelhandel erworben, deren Anzahl<br />
stark gewachsen ist. Der „hybride Konsument“ ist Ausdruck diese Kaufverhaltens. Das Aus-<br />
nutzen von Sparpotenzialen beim Erwerb günstiger Güter des Grundnutzens ermöglicht den<br />
erlebnisorientierten Kauf höherwertiger Waren des Zusatznutzens.<br />
Erst in den vergangenen Jahren, als nachteilige Folgen der Strukturveränderungen im Einzel-<br />
handel für den innerstädtischen Einzelhandel aufkamen, trat die Problematik verstärkt in die öf-<br />
fentliche Diskussion. Vielfach verlangt wurde der Schutz des innerstädtischen Handels vor der<br />
Konkurrenz an den nicht-integrierten Lagen. Vor allem Politik und Planung versuchten und ver-<br />
suchen seitdem durch das Auflegen von Programmen und Maßnahmen, die Innenstädte zu stär-<br />
ken. Geschäftsstraßenmanagementmaßnahmen, Programme der Wirtschaftsförderung und bauli-<br />
che, das Geschäftsstraßenumfeld verbessernde Aktivitäten, sind Beispiele derlei Anstrengungen.<br />
Häufig müssen sich Politik und Planung vorwerfen lassen, durch ihre Planungspraxis die Innen-<br />
städte erst in diese Situation gebracht zu haben. Vor allem die Genehmigung von Einzelhandels-<br />
flächen außerhalb der Städte und damit die Schaffung von zum innerstädtischen Handel in Kon-<br />
kurrenz stehenden Standorten wird hier angeführt. Die Folgen des Fehlens planerischer Einfluss-<br />
nahme lässt sich in den neuen Bundesländern beobachten, wo nach der Wende in den ersten<br />
beiden Jahren ein raumplanerisches Leitbild fehlte und als Folge eine Vielzahl von Genehmi-<br />
gungen zum Bau von Einzelhandelsflächen auf der grünen Wiese erteilt wurden. Darunter hatten<br />
und haben noch immer, die ostdeutschen Innenstädte erheblich zu leiden. Darüber hinaus sind<br />
weitere Faktoren für die Situation in den neuen Bundesländern, wie die Vernachlässigung von<br />
Altbauquartieren durch die DDR Administration, Immobilienspekulation nach der Wende, unge-<br />
klärte Besitzverhältnisse und der Druck zur Schaffung von Einrichtungen der Versorgung für die<br />
Bevölkerung zu nennen. Die Situation hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit der Innenstädte in den<br />
neuen Bundesländern stellt sich insgesamt schwieriger dar, als in den alten Bundesländern. Ein<br />
höherer Filialisierungsgrad, ein stärkeres sekundäres Verkaufsflächennetz (55 % zu 22 % in den<br />
alten Ländern), eine nahezu identische Versorgungsdichte pro Einwohner (1,28 m² zu 1,33 m²)<br />
bei gleichzeitig geringerem Hausaltsbruttoeinkommen (3.538 € zu 2.564 € in 2001) und sin-<br />
kender Bevölkerungszahlen, verdeutlichen dies.<br />
<strong>Revitalisierungsansätze</strong> <strong>innerstädtischer</strong> Einzelhandelsstandorte<br />
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