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Revitalisierungsansätze innerstädtischer ... - Wu-wien

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Strukturwandel im Einzelhandel in Deutschland und dessen räumliche Folgen<br />

dieser Kooperationsstruktur realisierbar ist. Bei den Franchise-Unternehmen und den Filialbe-<br />

trieben kommen neben den schon für die Verbundgruppen angesprochenen Vorteilen die zentral<br />

gesteuerte Aufnahme und Standortpolitik sowie zunehmend zentral gesteuerte Warenwirt-<br />

schaftssysteme hinzu. Insgesamt kann festgehalten werden, dass sich Verbundsysteme, Fran-<br />

chise-Unternehmen und Filialbetriebe in ihrer Struktur einander annähern. Neben der Expansion<br />

von Unternehmen führt der Rückgang von Einbetriebsunternehmen aufgrund des Konkurrenz-<br />

druckes der „Großen“ und dadurch verursachter Geschäftsaufgaben zu einer Verschärfung des<br />

Konzentrationsprozesses. Während vor wenigen Jahrzehnten die Innenstädte fast ausschließlich<br />

aus eigentümergeführten Einbetriebsunternehmen bestanden, weisen viele heute einen hohen<br />

Anteil von Filialisten auf. So lag beispielsweise der Filialisierungsgrad der Essener Innenstadt<br />

Anfang der 1990er bei 76,2 % - ein Spitzenwert in Deutschland. „In vielen anderen deutschen<br />

Großstädten sind zwischen 40 und 50 % der Geschäfte Filialen großer Einzelhandelsketten“<br />

(HATZFELD 1994, S. 187, zitiert bei: GERHARD 1998, S. 183).<br />

2.2.2 Internationalisierung des Einzelhandels<br />

Während sich die Internationalisierung in produzierenden Industriesektoren schon seit einigen<br />

Jahrzehnten vollzieht, kam es im Einzelhandel erst „in den 1990er Jahren – teilweise ausgelöst<br />

durch den Europäischen Binnenmarkt – zu einem merklichen Internationalisierungsschub<br />

[…]“ (WORTMANN 2003, S. 17). So stieg die Anzahl der Beschäftigten des deutschen Einzel-<br />

handels im Ausland von 1990 bis 2001 von 156.000 auf 309.000 5 . Davon sind 44 % in der EU<br />

(15 Mitglieder), 33 % in den USA, 17 % in Osteuropa und 5 % im restlichen Ausland beschäf-<br />

tigt. Dabei stieg vor allem die Anzahl der in Osteuropa Beschäftigten zwischen 1992 bis 2001<br />

um das 7,7fache. Hingegen sank die Anzahl der im deutschen Einzelhandel Beschäftigten in den<br />

USA geringfügig (vgl. WORTMANN 2003, S. 18).<br />

Die Internationalisierung des Einzelhandels kann sich auf vielfältige Weise vollziehen. Unter-<br />

nehmen können intern expandieren und Filialen im Ausland eröffnen. Sie können auch Lizenzen<br />

an Dritte ausgeben (Franchising). Eine weitere Möglichkeit besteht in der Übernahme von Un-<br />

ternehmen und ihren Verkaufsstellen. Des Weiteren sind Kooperationen häufig ein Tor, um in<br />

5 Beteiligungen ab 20 %, seit 2000 ab 10 %<br />

<strong>Revitalisierungsansätze</strong> <strong>innerstädtischer</strong> Einzelhandelsstandorte<br />

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