Revitalisierungsansätze innerstädtischer ... - Wu-wien
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Strukturwandel im Einzelhandel in Deutschland und dessen räumliche Folgen<br />
Preisabstand der Tankstellenshops zu den Supermärkten ca. 22 %. Die Beliebtheit der Tank-<br />
stellenshops zeigt sich daran, dass zwischen 1991 und 1998 an 17.500 Tankstellen (=90 %) Ver-<br />
kaufsräume mit einer Fläche zwischen 50 und 300 m 2 angegliedert wurden (vgl. WALZ,<br />
PRIMM 2001, S. 65).<br />
2.1.3.3 Erlebnisorientierte Konsumenten<br />
Die „Einkaufslust“ der Bevölkerung steigt. In einer Untersuchung von WISWEDE gaben 1999<br />
62 % der Befragten an, dass ihnen Einkaufen Spaß mache. Im Vergleich zu 1995 ist dieser Wert<br />
deutlich angestiegen (vgl. WISWEDE 1999, S. 4 ff, zitiert bei LINZ 2002, S. 50). Mit dem An-<br />
stieg der Freizeitorientierung der Bevölkerung, wird der Kaufaktivität selbst ein zunehmend hö-<br />
herer Stellenwert beigemessen, der beim Konsumenten Befriedigung auslöst. Im Gegensatz zum<br />
Versorgungskonsum werden „beim Erlebnisshopping dagegen […] Wünsche erst während des<br />
Einkaufsbesuchs produziert, das Verhalten ist eher zufällig und von Spontanität geprägt. Es<br />
handelt sich um ein zeitkonsumierendes Schlendern“ (GERHARD 1998, S. 31). Zur Befriedi-<br />
gung dieses Erlebnisses nimmt der Konsument weitere Wege in Kauf. FREHN weist neben<br />
dieser steigenden Entfernungstoleranz auch eine nachlassende Standortreue und die Bedeutungs-<br />
abnahme traditioneller Einkaufsorientierungen der Erlebniskäufer nach (vgl.FREHN 1998, zi-<br />
tiert bei HEINRITZ 2003, S.165).<br />
2.1.3.4 Preisorientierte Konsumenten - Schnäppchenjäger<br />
Die Preisorientierung der Konsumenten nimmt zu. In der Untersuchung von WISWEDE gaben<br />
55 % der Befragten an, beim Einkaufen vor allem auf den Preis zu achten. Auch dieser Wert<br />
stieg im Vergleich zu 1995 deutlich an (vgl. WISWEDE 1999, S. 4 f, zitiert bei LINZ 2002, S.<br />
50). Diese zunehmende Preisorientierung bei gleichzeitig steigender Einkaufslust verdeutlicht<br />
die in der Einleitung dieses Kapitels bereits angesprochene Polarisierung der Konsumenten („hy-<br />
brider Konsument“). Sie wickeln ihren versorgungsgebundenen Zweckeinkauf kostengünstig ab,<br />
kaufen gleichzeitig höherwertige Waren erlebnisorientiert ein und sehen den Einkaufsvorgang<br />
gleichzeitig als Freizeitbeschäftigung an. Um für die Befriedigung des Einkaufserlebnisses mehr<br />
<strong>Revitalisierungsansätze</strong> <strong>innerstädtischer</strong> Einzelhandelsstandorte<br />
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