Revitalisierungsansätze innerstädtischer ... - Wu-wien
Revitalisierungsansätze innerstädtischer ... - Wu-wien
Revitalisierungsansätze innerstädtischer ... - Wu-wien
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Strukturwandel im Einzelhandel in Deutschland und dessen räumliche Folgen<br />
finanzielle Ressourcen bereitstellen zu können, müssen weniger wichtige Güter des Grund-<br />
nutzens möglichst billig eingekauft werden. Dies zeigt sich unter anderem in der zahlenmäßigen<br />
Zunahme und der Hinwendung der Konsumenten zu den Lebensmitteldiscountern. Diese Preis-<br />
orientierung ist am stärksten beim Schnäppchenjäger nachzuweisen, der 35 % der gesamten<br />
deutschen Konsumbevölkerung ausmacht (vgl. Tab. 2). Er verfügt wie der Smart Shopper über<br />
ein geringes Einkommen und unterscheidet sich von ihm vor allem durch seine geringere Quali-<br />
tätsorientierung. Service spielt für den preisorientierten Konsumenten eine nachgeordnete Rolle.<br />
Er ist durch Marktbeobachtung (Preisvergleich im Internet, Werbematerial) gut informiert und<br />
benötigt beim Einkauf keine Beratungsleistungen.<br />
2.2 Veränderungen der Angebotsseite<br />
Die Veränderungen der Angebotsseite werden durch die Handelsunternehmen selbst vorange-<br />
trieben. Dabei kann es sich um Reaktionen des Handels auf externe Veränderungen handeln,<br />
beispielsweise der Nachfrage oder technische Entwicklungen, Reaktionen auf veränderte Pla-<br />
nungsvorschriften, aber auch vom Handel selbst (endogen) herbeigeführter Neuerungen. Im Mit-<br />
telpunkt dieser Veränderungen der Angebotsseite stehen unternehmerische Konzentrationspro-<br />
zesse, die Internationalisierung des Handels sowie die Entwicklung neuer Betriebsformen. Sie<br />
werden nachfolgend beschrieben.<br />
2.2.1 Unternehmerische Konzentrationsprozesse<br />
Die Unternehmenskonzentration im Einzelhandel ist weit fortgeschritten. Fast wöchentlich ent-<br />
nimmt man den Wirtschaftsteilen der Zeitungen Meldungen über Übernahmen, Aufkäufe und<br />
Fusionen. Hinzu kommen Kooperationen in Form von Joint Ventures, der Trend zur<br />
Filialisierung und der Zusammenschluss in Einzelhandelsverbundgruppen (z.B. Edeka und<br />
Rewe). „Im westdeutschen Einzelhandel erreichen die Kooperationen, Filialketten und Fran-<br />
chise-Unternehmen inzwischen einen Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz von knapp<br />
90 % 4 . Die traditionellen Fachgeschäfte verlieren nach und nach ihre ökonomische Basis“<br />
4 Einzelhandel im engeren Sinne<br />
<strong>Revitalisierungsansätze</strong> <strong>innerstädtischer</strong> Einzelhandelsstandorte<br />
Seite 17