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Revitalisierungsansätze innerstädtischer ... - Wu-wien

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Strukturwandel im Einzelhandel in Deutschland und dessen räumliche Folgen<br />

2.6 Der Einzelhandel in Berlin<br />

Die Einzelhandelsstruktur West- und Ost-Berlins zum Zeitpunkt der Vereinigung war sehr un-<br />

terschiedlich. In West-Berlin konnte sich aufgrund der Insellage und der damit einhergehenden<br />

Flächenknappheit und des großen Einzugsbereiches eine Einzelhandelsstruktur „konservieren“,<br />

die in etwa der der 70er Jahre entsprach. Kaufhäuser, Supermärkte und traditionelle Fachge-<br />

schäfte, die zu diesem Zeitpunkt in den meisten westdeutschen Innenstädten als Auslaufmodell<br />

galten und deren Anteile im Vergleich zu anderen Betriebsformen bereits abgenommen hatten,<br />

charakterisierten weiterhin das Stadtbild West-Berlins. Moderne Betriebsformen, wie sie sich im<br />

Rest der alten Bundesländer mehr und mehr etablierten, waren hingegen lediglich in geringer<br />

Zahl vertreten. Ein weiteres Merkmal war die gewachsene Zentrenhierarchie mit starken Sub-<br />

zentren (z.B. Steglitz, Alt-Spandau) (vgl. HENSCHEL; KRÜGER 2003, S. 46).<br />

Moderne Betriebsformen, wie SB-Warenhäuser, Verbraucher- und Fachmärkte fehlten in Ost-<br />

Berlin und dem nahen Brandenburger Umland völlig. Die Handelsstruktur Ost-Berlins entsprach<br />

im Wesentlichen der der DDR insgesamt (vgl. Kapitel 2.5). Lediglich der Handel in den Altbau-<br />

quartieren Ost-Berlins war aufgrund der großen Anzahl dieser Quartiere und der räumlichen<br />

Größe Berlins stärker ausgeprägt.<br />

Nach der Wende veränderte sich die Handelsstruktur, wie in den übrigen neuen Bundesländern,<br />

auch in Berlin – vor allem im Ostteil der Stadt. Meist großflächige Betriebsformen ließen sich<br />

nieder. Lag die Verkaufsfläche von EHZ in Ost-Berlin vor 1990 bei 73.400 m 2 und in Branden-<br />

burg bei 31.050 m 2 (davon engerer Verflechtungsraum 4.500 m 2 ), so wuchs sie bis 2001 auf<br />

572.100 m 2 bzw. 1.867.920 m 2 (davon engerer Verflechtungsraum 915.400 m 2 ) an. Weitere Flä-<br />

chen sind bereits in Bau beziehungsweise in der Planung 24 (vgl. LANDESUMWELTAMT<br />

BRANDENBURG 2002, Übersicht 1 und 2). Damit stieg die Gesamtverkaufsfläche des Einzel-<br />

handels in Ost-Berlin 25 auf 1.252.300 m 2 und in Brandenburg 26 auf 3.226.100 m 2 (vgl. LANDES-<br />

UMWELTAMT BRANDENBURG 2002, Tabelle 14). Auch in West-Berlin stieg nach der<br />

Wende die Zahl der EHZ um 350.800 m 2 auf 842.300 m 2 an. Der Anteil der EHZ an der Gesamt-<br />

24 Bezieht man diese mit ein, so liegt der Wert für Ost-Berlin dann bei 799.600 m 2 und für Brandenburg bei<br />

2.076.070 m 2 .<br />

25 Stand 1999.<br />

26 Stand 2000.<br />

<strong>Revitalisierungsansätze</strong> <strong>innerstädtischer</strong> Einzelhandelsstandorte<br />

Seite 46

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