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Revitalisierungsansätze innerstädtischer ... - Wu-wien

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Strukturwandel im Einzelhandel in Deutschland und dessen räumliche Folgen<br />

bliebene Kollektionen aus dem Vorjahr, um Überproduktionen oder Ware mit Fehlern, die nicht<br />

für den Verkauf im klassischen Handel geeignet sind. Noch wird die Verbreitung von FOC<br />

durch die Politik blockiert, da befürchtet wird, dass sie einen negativen Einfluss auf die inner-<br />

städtische Handelsstruktur haben könnten.<br />

Ebenfalls schwer einzuschätzen ist das Entwicklungspotenzial des Electronic-Shoppings. Nach-<br />

dem der noch vor einigen Jahren vorhergesagte Boom dieser Einkaufsart bisher ausgeblieben ist,<br />

wächst diese Branche auch zurzeit noch langsam. Aber „insbesondere in den Segmenten Bücher,<br />

Medien, Bekleidung und Unterhaltungselektronik [wird] mit großen Zuwachsraten […] gerech-<br />

net“ (MAIER und JAROSCH 2001, S. 49).<br />

Neben den Veränderungen auf der Betriebsebene gab es auch solche auf der Ebene von Einzel-<br />

handelsagglomerationen – den EKZ. Nachfolger beziehungsweise Weiterentwicklungen dieser<br />

Einrichtung wurden in Form der UEC und FOC bereits oben angesprochen. Die „Urform“ der<br />

EKZ breitete sich in den 1960er Jahren aus den USA kommend in Deutschland aus und expan-<br />

dierte vor allem in den 1970ern stark. Zwischen 1970 und 1980 stieg die Zahl der EKZ über<br />

10.000 m 2 von 20 auf 65. Bis 1990 gab es in den alten Bundesländern rund 83 EKZ. Eine starke<br />

Expansion erfuhren die EKZ nach der Wende in den neuen Bundesländern. Zwischen 1991 und<br />

2000 stieg deren Zahl von 6 auf 81. Dies lag vor allem an dem hohen Defizit an Einzelhandels-<br />

verkaufsstellen in Ostdeutschland zu Beginn der Wiedervereinigung und dem damit einherge-<br />

henden Aufholprozess sowie an der noch nicht aufgebauten Raumplanungsverwaltung nach der<br />

Wende (vgl. hierzu auch Kapitel 2.5). Insgesamt gab es 2000 insgesamt 211 EKZ in Deutsch-<br />

land. Sie vereinten ca. 7 % der Einzelhandelsfläche auf sich (vgl. GERHARD 1998, S. 11).<br />

Während sich die EKZ zunächst außerhalb der Innenstädte ansiedelten, fand man sie ab den<br />

80ern in Westdeutschland und ab ca. Mitte der 90er Jahre in Ostdeutschland auch zunehmend in<br />

den Innenstadtbereichen der Städte 13 . Dabei geht die durchschnittliche Fläche der Zentren zu-<br />

rück. „Bis 1974 hatten 48 % der Einkaufszentren noch eine Geschäftsfläche von über 30.000 m 2 ,<br />

seit 1990 liegt der Anteil bei nur mehr 17 %. Insbesondere neue innerstädtische Einkaufszentren<br />

13 Während zwischen 1964 und 1995 noch 25,1 % der Shoppingcenter an Standorten der „Grünen Wiese“ eröffneten,<br />

ging die Zahl in den Folgejahren zurück: In den Jahren 1996 und 1997 waren es 15,8 %, in den Jahren 1998<br />

und 1999 10 %, in 2001 11,1 % und in 2002 eröffnete auf der „Grünen Wiese“ gar kein Shoppingcenter. Insgesamt<br />

liegt der Anteil der Shoppingcenter auf der „Grünen Wiese“ bei 19,8 %, der in Innenstädten bei 39,4 % und der in<br />

Stadtteilen bei 40,8 % (Quelle: EHI, zitiert bei HANDELSVERBAND BAG 2004, S. 20).<br />

<strong>Revitalisierungsansätze</strong> <strong>innerstädtischer</strong> Einzelhandelsstandorte<br />

Seite 28

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