Revitalisierungsansätze innerstädtischer ... - Wu-wien
Revitalisierungsansätze innerstädtischer ... - Wu-wien
Revitalisierungsansätze innerstädtischer ... - Wu-wien
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Strukturwandel im Einzelhandel in Deutschland und dessen räumliche Folgen<br />
tumsverhältnisse geklärt waren. Die baurechtlichen Beschränkungen waren zudem geringer als<br />
in den Innenstädten, was die Baukosten minimierte.<br />
2.5.3 Der Einzelhandel in der Großwohnsiedlung<br />
Viele der genannten Vorteile für die Niederlassung von Unternehmen am Stadtrand gelten auch<br />
für die Großwohnsiedlungen. Freiflächenkapazitäten sind vorhanden, die Eigentumsfrage ge-<br />
klärt, Denkmalschutz- oder andere bauliche Auflagen und Vorschriften gibt es nicht beziehungs-<br />
weise sind im Vergleich zur Innenstadt geringer und das Gebiet ist verkehrstechnisch meist gut<br />
er- und angeschlossen. Hinzu kommt, dass häufig keine Baugenehmigung benötigt wurde, da sie<br />
bereits zu Vorwendezeiten erteilt wurde, der Bau aber wegen fehlender finanzieller Mittel nicht<br />
realisiert werden konnte. Außerdem gibt es aufgrund der hohen Bewohnerdichten eine ausrei-<br />
chende Nachfrage.<br />
2.5.4 Einzelhandel in den neuen Bundesländern – Gegenwart<br />
und Zukunft<br />
Es kann festgehalten werden, dass die Entwicklung des Einzelhandels in den neuen Bundes-<br />
ländern nach der Wende erheblichen strukturellen Veränderungen unterlag. Davon profitierten<br />
vor allem die Einzelhandelslagen am Stadtrand und in den Großwohnsiedlungen. Verlierer sind<br />
Innenstädte, Altbauquartiere, die gewachsenen Stadtteilzentren in den Großstädten sowie der<br />
ländliche Raum, der drastisch unterversorgt ist (vgl. GERHARD 1998, S. 180 und PÜTZ 2000,<br />
S. 14 und 24). „Es kam zu einer erheblichen Ausdünnung des Verkaufsnetzes“ (HENSCHEL;<br />
KRÜGER 2003, S. 42). GERHARD spricht von einer „Amerikanisierung“ des Einzelhandels in<br />
Ostdeutschland. Sie begründet dies mit dem starken sekundären Verkaufsstellennetz, das in den<br />
neuen Bundesländern 1995 einen Anteil von 55 % der Verkaufsfläche, in den alten Ländern le-<br />
diglich 22 % ausmachte. „Dadurch hat ein zentripetaler Konsumverkehr vom Zentrum der Städ-<br />
te (deren Wohnanteil bei ca. 80 % liegt) in den Stadtrand eingesetzt, der im Gegensatz zum<br />
zentrumsorientierten Einkaufsverkehr in den alten Bundesländern steht“ (GERHARD 1998, S.<br />
180).<br />
<strong>Revitalisierungsansätze</strong> <strong>innerstädtischer</strong> Einzelhandelsstandorte<br />
Seite 44