Dokument_1.pdf (24284 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth
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3. METHODEN UND APPARATUREN 48<br />
3. METHODEN UND APPARATUREN<br />
3.1. Rheologie<br />
(96, 97, 98, 99)<br />
Die Rheologie ist die Wissenschaft der Deformation und des Fließverhaltens v.a. von<br />
Flüssigkeiten. Bei rheologischen Messungen wirkt eine Kraft meist tangential auf eine Fläche<br />
ein. Der Quotient aus Kraft und Fläche heißt Schubspannung τ. Es existieren zwei ideale<br />
Grenzfälle in der Rheologie, der HOOKE’sche Festkörper und die NEWTON’sche Flüssigkeit.<br />
Ersterer beschreibt ein Modell ideal elastischen Verhaltens. Bei rein elastischen Festkörpern<br />
ist die Deformation γ proportional zur einwirkenden Schubspannung. Die<br />
Proportionalitätskonstante G heißt Scher- oder Schubmodul.<br />
τ = G ⋅γ<br />
(Gl. 49)<br />
Der zweite Grenzfall ist ein Modell zur Beschreibung idealen Fließens. Für solche<br />
Flüssigkeiten herrscht eine Proportionalität zwischen der Schubspannung und der Scherrate<br />
•<br />
γ . Die Proportionalitätskonstante η wird Viskosität genannt und ist im Falle von<br />
NEWTON’schen Flüssigkeiten nur druck- und temperaturabhängig.<br />
τ = η · • γ (Gl. 50)<br />
Von Nicht-NEWTON’schen Flüssigkeiten spricht man unter anderem, wenn die Viskosität z.B.<br />
auch von der Scherrate abhängig ist, was in der Praxis von großer Bedeutung ist. Man spricht<br />
hier von Strukturviskosität.<br />
Neben Rheologiemessungen unter gleichförmiger Scherung sind auch oszillierende<br />
Untersuchungen üblich. Scherspannung und Deformation werden analog zum HOOKE’schen<br />
Gesetz für oszillierende Messungen über einen komplexen Schubmodul G* ausgedrückt.