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Dokument_1.pdf (24284 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth

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7. SCHRITTE DER ENTSTEHUNG VON PARABOLISCHEN FOKALKEGELMUSTERN 95<br />

7.4.4. Nebeldynamik im scheinbar stationären Bereich<br />

Wie schon beschrieben breitet sich die Nebelfahne von einem verschlossenen Ende des<br />

Microslides entlang der Längsachse immer weiter aus. Dabei kommt es gleichzeitig zu einem<br />

Breitenwachstum des Musters, welches durch die relativ dünne Kapillare aber schnell<br />

begrenzt wird. Die Längenzunahme des Nebels wird gestoppt, wenn ein weiterer Nebel von<br />

der Gegenseite her heranwächst und beide sich berühren. Bei ähnlich gutem Gefäßverschluss<br />

geschah dies meist genau in der Mitte des Microslides. Danach ist nur noch eine<br />

Breitenzunahme zu verzeichnen bis zu dem Punkt, an dem der gesamte Probenraum mit<br />

parabolischen Fokalkegeln abgedeckt ist. Dann ist scheinbar keine Dynamik mehr in den<br />

Proben zu verzeichnen. Beobachtet man die Textur über einen Zeitraum vom mehreren<br />

Wochen immer weiter, so sind aber dennoch Musterveränderungen zu beobachten, die sich<br />

durch Alterungseffekte entwickeln können (vgl. Kapitel 10), falls die Probe nicht durch eine<br />

zu hohe Verdunstung vorher austrocknet. Weiterhin beginnt die Nebelstruktur sich<br />

dahingehend zu verändern, dass der Grad der Ordnung des Musters abnimmt.<br />

Solange die Nebelfahnen noch genug Platz für ihr Wachstum haben, kann die Dynamik über<br />

Tage hin verfolgt werden. Dabei fällt auf, dass sich im Inneren der Kapillaren sehr langsam<br />

am Rand zum Verschließwachs eine oder zwei Luftblasen bilden. Der optische Kontrast der<br />

parabolischen Fokalkegel steigt stark an, wenn das Gesamtvolumen dieser Blasen größer<br />

wird. Die Blasen sind sogar Ausgangspunkte für die Entwicklung neuer und oft gut<br />

geordneter Bereiche mit parabolischen Fokalkegeln. Im Raum zwischen dem Kapillarende<br />

und der benachbarten Luftblase werden die Fokalkegel dabei immer kontrastreicher, und ihre<br />

gegenseitige Ordnung verschwindet. Es bleiben dort gewöhnliche Fokalkegeltexturen.<br />

Das Auftreten der Luftblasen lässt erkennen, dass die Bildung der parabolischen Fokalkegel<br />

durch Abdiffusion der Volumenphase bei Zurückhaltung des Tensids gefördert wird. Um<br />

diese Hypothese zu prüfen, wurden die bereits mit Wachs verschlossenen Microslides mit<br />

einem wasserdichten Lack versiegelt. Die Ausbildung der parabolischen Fokalkegel wurde<br />

hierdurch zwar nicht verhindert, die Geschwindigkeit der dynamischen Prozesse nahm aber<br />

nach einiger Zeit stark ab.<br />

Ein besonderes Phänomen zeigt sich, wenn man die Proben entlang der Höhenachse<br />

untersucht. Bei Fokussierung der Tiefenschärfe erkennt man, dass die Fokalkegelfelder bzw.

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