Dokument_1.pdf (24284 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth
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3. METHODEN UND APPARATUREN 54<br />
3.6. Polarisationsmikroskopie (108,109,110,111)<br />
Bei hoch verdünnten Proben werden anisotrope optische Eigenschaften erkannt, wenn man<br />
die Proben im Reagenzglas zwischen zwei gekreuzten Polarisatoren betrachtet. Die Proben<br />
erscheinen dann bunt, wenn die Phasenverschiebung zwischen den beiden senkrecht<br />
zueinander liegenden Lichtbündel im Bereich des sichtbaren Lichtes ist. Die Farbe stammt<br />
von der unterschiedlichen Phasenverschiebung von rotem und blauem Licht.<br />
π<br />
∆ϕ =<br />
2 ∆n<br />
(Gl. 60)<br />
λ<br />
Konzentriertere Proben erscheinen hell und weiß, weil die Phasenverschiebung ein Vielfaches<br />
von 2π erreicht, wodurch die Kohärenz, d.h. die Phasenlage zwischen den Strahlen verloren<br />
geht.<br />
Höher konzentrierte Proben eigenen sich wegen der dort höheren Doppelbrechung zur<br />
mikroskopischen Untersuchung zwischen gekreuzten Polarisatoren, der<br />
Polarisationsmikroskopie. Die örtliche Auflösung des Polarisationsmikroskops entspricht dem<br />
eines gewöhnlichen Mikroskops. Die Auflösung in der Beobachtungsrichtung ist durch die<br />
Tiefenschärfe der Abbildung bestimmt und hängt von der Aperturblende ab. Auch<br />
doppelbrechende Objekte, die sich außerhalb der Tiefenschärfe befinden, führen nur zu einem<br />
geringen depolarisierten Anteil des am Ort des Bildpunktes aufgefangenen Lichtes. Beim<br />
depolarisierten Licht ist die Phasenlage der beiden senkrecht zueinander stehenden Strahlen<br />
verloren gegangen. Im Bereich der Brennebene laufen die Strahlen im Mittel senkrecht durch<br />
die Probe. Die am Bildpunkt empfangene Helligkeit ist durch die Lage der optischen Achse<br />
im Objektpunkt zum Lichtstrahl gegeben. Es gelten die im Theorie-Kapitel erläuterten<br />
Zusammenhänge.<br />
Für weitere Untersuchungen kann das Vorzeichen der Doppelbrechung mit Hilfe eines<br />
λ-Blattes (Gangunterschied von 550 nm) sichtbar gemacht werden. Flächen mit positiver<br />
Doppelbrechung erscheinen blau, gelbe Flächen haben eine negative Doppelbrechung. Daraus<br />
lassen sich Rückschlüsse auf die vorliegenden Aggregate ziehen, da jede flüssigkristalline<br />
Struktur eine charakteristische Ausrichtung besitzt und daher spezielle Texturen ausbildet.