BGR 190 Benutzung von Atemschutzgeräten - DeCon GmbH
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Für besondere Fluchtbedingungen, beispielsweise im Bergbau oder in der<br />
Stahlindustrie, finden sogenannte Filterselbstretter nach DIN EN 404 Anwendung. Sie<br />
schützen gegen die meisten bei Bränden und Explosionen auftretenden Gase,<br />
insbesondere gegen Kohlenstoffmonoxid (CO), aber nicht bei Sauerstoffmangel. Für<br />
Ausbildungszwecke stehen Übungsgeräte zur Verfügung.<br />
3.2.11.2 Isoliergeräte für Selbstrettung und Flucht<br />
Isoliergeräte für Selbstrettung und Flucht sind kleine, kompakte <strong>von</strong> der<br />
Umgebungsatmosphäre unabhängig wirkende Atemschutzgeräte.<br />
Nach dem Vorrat an Atemluft oder Sauerstoff unterscheidet man:<br />
– Behältergeräte mit Druckluft (Druckluftselbstretter),<br />
– Regenerationsgeräte mit Drucksauerstoff (Druck-Sauerstoffselbstretter),<br />
– Regenerationsgeräte mit Chemikalsauerstoff (KO 2 ), (KO 2 -Selbstretter)<br />
und<br />
– Regenerationsgeräte mit Chemikalsauerstoff (NaClO 3 ), (Chloratselbstretter).<br />
Als Atemanschluss werden im Allgemeinen Mundstückgarnituren mit Schutzbrille<br />
oder Vollmasken, aber auch Atemschutzhauben verwendet. Von Isoliergeräten für<br />
Selbstrettung wird erwartet, dass sie störungsfrei in einem Temperaturbereich <strong>von</strong> -15<br />
°C bis +60 °C arbeiten.<br />
3.2.12 Prüfung vor der <strong>Benutzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Atemschutzgeräten</strong><br />
Entscheidend für die Schutzwirkung des Atemschutzgerätes ist der Dichtsitz des<br />
Atemanschlusses, der in der Praxis durch Anpassen des Atemanschlusses erreicht<br />
wird.<br />
Personen mit Bärten oder Koteletten im Bereich der Dichtlinien <strong>von</strong> Voll- und<br />
Halbmasken und filtrierenden Atemanschlüssen sind für das Tragen dieser<br />
Atemanschlüsse ungeeignet. Dies trifft auch auf Personen zu, die z.B. auf Grund ihrer<br />
Kopfform oder tiefer Narben keinen ausreichenden Maskendichtsitz erreichen.<br />
Brillen mit Bügeln sind für die <strong>Benutzung</strong> unter einer Vollmaske ungeeignet. Für diese<br />
Fälle sind spezielle Maskenbrillen zu verwenden.<br />
In der Praxis ist die Dichtheit des Atemanschlusses mit einer der nachfolgend<br />
aufgeführten Methoden zu prüfen:<br />
Prüfung mit Unterdruck; nach dem Anlegen des Atemanschlusses ist dieser am<br />
Geräteanschlussstück, z.B. am Filteranschluss, mit der/den Handfläche/n zu<br />
verschließen. Bei filtrierenden Halbmasken ist die Halbmaske mit beiden Händen zu<br />
umschließen. Durch tiefes Einatmen und Anhalten der Luft entsteht in der Maske ein<br />
Unterdruck, der erhalten bleiben muss. Bei Einströmen <strong>von</strong> Luft über den Dichtrand<br />
ist die Maske neu anzupassen.<br />
Prüfung mit Überdruck; nach dem Anlegen des Atemanschlusses ist dieser am<br />
Geräteanschlussstück und gegebenenfalls am Ausatemventil zu verschließen. Ist ein<br />
Verschließen des Ausatemventils nicht möglich, kann diese Methode nicht<br />
angewendet werden. Durch leichtes Ausatmen der Luft entsteht in der Maske ein<br />
spürbarer Überdruck. Bei Ausströmen <strong>von</strong> Luft über den Dichtrand ist die Maske neu<br />
anzupassen.<br />
Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005<br />
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