View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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Kapitel 4: Reduktion von 2,5-Diketo-D-Gluconat zu 2-Keto-L-Gulonat<br />
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Kapitel 4: Reduktion von 2,5-Diketo-D-Gluconat zu<br />
2-Keto-L-Gulonat<br />
4.1. Einleitung: Das Enzym 2,5-Diketo-D-Gluconatreduktase<br />
In den 1970er Jahren entdeckten Sonoyama et al. einen Corynebacterium-Stamm, der<br />
2,5-DKG zu 2-KLG umsetzte. Mit den aus dem Erdboden isolierten Zellen erreichten<br />
sie jedoch nur Ausbeuten von 20,1% [Sonoyama et al. 1976]. Mit einer optimierten<br />
Mutante steigerten sie die Ausbeute später auf 90,5% [Sonoyama et al. 1987a].<br />
Verantwortlich für die Reduktion ist das Enzym 2,5-Diketo-D-Gluconatreduktase<br />
(2,5-DKGR, EC 1.1.1.274) im Cytosol des Bakteriums. Die Reduktase bevorzugt<br />
NADPH als Cofaktor und gehört zur Familie der Aldo-Keto-Reduktasen.<br />
HO<br />
HO<br />
H<br />
C<br />
O<br />
O<br />
H<br />
OH<br />
O<br />
CH 2 OH<br />
NADPH<br />
+ H + NADP +<br />
HO<br />
HO<br />
H<br />
HO<br />
C<br />
O<br />
O<br />
H<br />
OH<br />
H<br />
CH 2 OH<br />
2,5-DKG<br />
2-KLG<br />
Abbildung 4.1: Reduktion von 2,5-DKG zu 2-KLG mit dem Enzym 2,5-Diketo-D-Gluconatreduktase<br />
Seine Funktion in Corynebacterium ist unbekannt: Da das Bakterium nach heutigem<br />
Wissen kein 2,5-DKG produziert, ist das physiologische Substrat des Enzyms wahrscheinlich<br />
ein anderer Stoffwechselmetabolit [Miller et al. 1987].<br />
Sonoyama und Miller gelang unabhängig voneinander im Jahr 1987 erstmals die<br />
Isolierung und Aufreinigung des Enzyms [Miller et al. 1987, Sonoyama et al. 1987b].<br />
Beide schätzten das Molekulargewicht des Enzyms auf 34.000 Dalton.<br />
Sonoyama beschrieb zwei unterschiedliche Formen des Enzyms: Die Variante mit<br />
34.000 Dalton Molekulargewicht wird heutzutage Reduktase A genannt. Die B-Form<br />
besitzt ein geringeres Molekulargewicht (29.000 Dalton), eine 33mal höhere Aktivität<br />
sowie eine 7,5fache höhere Affinität für 2,5-DKG als die A-Variante [Sonoyama et al.<br />
1987b]. Die A-Form ist hingegen stabiler.<br />
Die Struktur der Reduktase A im Komplex mit NADPH lösten 1998 Khurana und seine<br />
Mitarbeiter: Sie besteht aus acht -Helices, acht -Faltblättern und zwei zusätzlichen<br />
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