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View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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4.6. Enzymkinetiken<br />

______________________________________________________________________<br />

In allen theoretischen Reaktorberechnungen wurde im Folgenden ein prozentualer<br />

Faktor einbezogen, der berücksichtigt, wie viel Aktivität das Enzym in der jeweiligen<br />

Lösung durch die Anwesenheit von Gluconat oder 2-KG verliert.<br />

4.6.1.4 Zusammenfassung: Kinetik der 2,5-DKGR<br />

Die Reduktion von 2,5-DKG mit NADH als Cofaktor ist relativ schlecht untersucht. In<br />

vielen Arbeiten wird berichtet, dass keine Reaktion beobachtet wurde und das Enzym<br />

NADH daher generell nicht akzeptiert [Sonoyama et al. 1987b]. Oft heißt es zwar, dass<br />

NADPH um den Faktor 170 vor NADH bevorzugt wird, doch detaillierte kinetische<br />

Daten sind nicht angegeben [Miller et al. 1987]. Im Rahmen dieser Arbeit konnte<br />

gezeigt werden, dass die Reduktase auch mit NADH aktiv ist, die beobachteten<br />

Aktivitäten stehen denen mit NADPH als Cofaktor in nichts nach. Der K M -Wert für<br />

NADH ist jedoch 500mal so hoch; es muss in Konzentrationen von mindestens<br />

1 mmol/L vorliegen, damit eine Reaktion beobachtet wird.<br />

Eine Substratüberschussinhibierung des Enzyms durch hohe Mengen 2,5-DKG wurde<br />

bisher noch nicht beschrieben, ist aber offensichtlich. Einen Überblick über alle<br />

kinetischen Konstanten gibt Tabelle 4.7.<br />

Tabelle 4.7: Kinetische Konstanten für 2,5-DKGR im Vergleich zu Literaturwerten<br />

Diese Arbeit<br />

NADPH<br />

als Cofaktor<br />

[Miller et al.<br />

1987]<br />

Diese Arbeit<br />

NADH<br />

als Cofaktor<br />

Literatur<br />

v max / U · mg -1 17,5 16,8 37,3 n.a.<br />

K M NAD(P)H / mM 2,6 · 10 -3 10 · 10 -3 1,3 n.a.<br />

K M 2,5-DKG / mM 10,8 26 67,6 n.a.<br />

K i NAD(P) / mM 8,1 · 10 -3 26 · 10 -3 2,5 n.a.<br />

K i 2,5-DKG / mM 21,0 n.d. 39,5 n.a.<br />

Ein industrieller Prozess, in dem Cofaktorkonzentrationen von einigen mmol/L<br />

eingesetzt werden müssen, um ein Bulkprodukt wie Vitamin C herzustellen, ist<br />

natürlich extrem unrentabel, selbst wenn eine Cofaktorregenerierung stattfindet. Erst<br />

wenn es anderen Gruppen gelungen ist, eine 2,5-Diketogluconatreduktase zu finden<br />

oder durch Protein Engineering zu erzeugen, deren K M -Wert für NADH sehr viel<br />

kleiner ist, wird ein Prozess mit isolierter 2,5-DKGR und NADH zur Produktion von<br />

2-KLG interessant.<br />

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