View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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Kapitel 3: Produktion von 2,5-Diketo-D-Gluconat mit Gluconobacter oxydans<br />
______________________________________________________________________<br />
nämlich sobald auch nur geringe Mengen 2-KG vorlagen (nicht gezeigt). Alle drei<br />
Enzyme sind somit parallel aktiv. Da es sich um drei Folgereaktionen handelt, setzt die<br />
jeweilige Teilreaktion ein, sobald das Edukt für diese Teilreaktion gebildet wurde.<br />
3.3.4.2 Modellierung der dreistufigen Reaktionsfolge als<br />
Reaktionen 1. Ordnung<br />
Bei aufeinander folgenden mehrstufigen Reaktionen ist es wichtig, den langsamsten,<br />
also geschwindigkeitsbestimmenden Schritt zu identifizieren, den so genannten „bottleneck“.<br />
Die Reaktionskonstanten K geben darüber Auskunft: je kleiner K desto<br />
langsamer der Reaktionsschritt. Um die Reaktionskonstanten zu berechnen, wurde die<br />
Oxidation von Glucose zu 2,5-DKG als Reaktionsfolge von drei Einzelschritten<br />
betrachtet. Es wurde als Vereinfachung angenommen, bei allen drei Einzelschritten<br />
handelte es sich um Reaktionen 1. Ordnung. Das Gleichungssystem setzte sich aus vier<br />
Differentialgleichungen zusammen (Formel 3.2):<br />
A B C D<br />
Glucose Gluconat 2-KG 2,5-DKG<br />
dc(<br />
A)<br />
K1<br />
c(<br />
A)<br />
dt<br />
dc(<br />
B)<br />
K1<br />
c(<br />
A)<br />
K 2 c(<br />
B)<br />
dt<br />
dc(<br />
C)<br />
K 2 c(<br />
B)<br />
K3<br />
c(<br />
C)<br />
dt<br />
dc(<br />
D)<br />
K3<br />
c(<br />
C)<br />
dt<br />
Formel 3.2: Gleichungssystem zur Modellierung der dreistufigen Reaktionsfolge von G. oxydans.<br />
c(A, B, C, D) = Konzentration von A, B, C, D. K1,2,3: Reaktionskonstante für den ersten, zweiten,<br />
dritten Reaktionsschritt.<br />
Die mit Hilfe der Software MatLab ermittelten Werte für die Reaktionskonstanten K1,<br />
K2 und K3 zeigt Tabelle 3.6, zum einen für die Zellcharge aus der Parallelfermentation<br />
(Abschnitt 3.2.2), zum anderen für die Zellen aus der 20-L-Fermentation (Abschnitt<br />
3.2.3). Die dort angegeben Standardabweichungen wurden über Monte-Carlo-<br />
Simulationen berechnet; dabei wurden ein absoluter Fehler von 2 % und ein relativer<br />
Fehler von 5 % angenommen.<br />
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