View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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4.2. Einsatz rekombinanter E. coli-Zellen zur Reduktion von 2,5-DKG<br />
______________________________________________________________________<br />
Cofaktoren im Zellinneren erniedrigt sich stark. Eine Zugabe von 0,4 mM NAD + reicht<br />
jedoch nicht aus, da das Enzym offensichtlich einen zu hohen K M -Wert für NADH hat.<br />
Genaue Werte hierfür finden sich in der Literatur jedoch nicht. Natürlich spielt bei der<br />
Zugabe von NAD auch die Effizienz der Cofaktorregenerierung eine Rolle. Bei einer<br />
Zugabe von 1 mM NADH können permeabilisierte Zellen 2,5-DKG jedoch vollständig<br />
zu 2-KLG reduzieren (Abbildung 4.9).<br />
7<br />
6<br />
Konzentration / mM<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
2-KLG<br />
2,5-DKG<br />
0<br />
0 50 100 150<br />
Zeit / min<br />
Abbildung 4.9: Biotransformation im Satzreaktor durch permeabilisierte E. coli BL21 DE3 pDrive_dkgr_fdh.<br />
Bedingungen: 1 mM NADH, 7,4 mM 2,5-DKG, 50 mM Na-Formiat, 50 mM KP i -Puffer pH6,4, 25°C, 10 g/L<br />
E. coli BL21 DE3 pDrive_dkgr_fdh, V=30 mL. Permeabilisierung: 1 % CTAB-Lösung, 25°C, 1h.<br />
Obwohl nur 1 mM NADH zur Reaktionslösung gegeben wurde, entstehen etwa 6 mM<br />
2-KLG. Das beweist, dass die FDH-Aktivität ausreicht und die Cofaktorregenerierung<br />
funktioniert. Im Satzreaktor kann auf diese Weise 2,5-DKG zu 2-KLG reduziert<br />
werden. Somit hat sich gezeigt, dass eine Biotransformation mit rekombinanten E. coli-<br />
Zellen möglich ist. Für einen kontinuierlichen Prozess ist die Reaktion jedoch schlecht<br />
geeignet: Es müsste kontinuierlich Cofaktor zum Reaktormedium hinzugegeben werden<br />
– und das in hohen Konzentrationen von 1 mM, da das Enzym bei geringeren<br />
Konzentrationen nicht aktiv ist. NADH und NAD + sind jedoch sehr teuer und das<br />
Verfahren wäre wirtschaftlich äußerst unrentabel.<br />
Für einen industriellen Prozess wären die Zellen nur dann interessant, wenn sie<br />
zusätzlich einen Transporter für 2,5-DKG exprimieren würden. Denn dann müssten sie<br />
nicht permeabilisiert werden und es müsste kein Cofaktor zugegeben werden. Diese<br />
Methode war beispielsweise bei einer analogen Umsetzung von D-Fructose zu<br />
D-Mannitol mit Cofaktorregenerierung in rekombinanten E. coli-Zellen erfolgreich: Die<br />
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