View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kapitel 1: Einleitung<br />
______________________________________________________________________<br />
Es wurden Versuche unternommen, den Prozess durch eine Co-Immobilisierung auf<br />
eine einzige Biotransformation zu reduzieren: Aiguo und Peiji co-immobilisierten<br />
Zellen von Gluconobacter oxydans und Corynebacterium sp. in einem Calciumalginat-<br />
Gel und nutzten sie für eine Produktion von 2-KLG in einem Schritt. Mit Gluconat als<br />
Startmaterial erreichten sie dabei im Schüttelkolben jedoch lediglich Ausbeuten von<br />
38% [Aiguo et al. 1998].<br />
1.2.3.2 Einstufige Synthese mit genetisch veränderten<br />
Mikroorganismen<br />
1985 wurde erstmals ein genetisch veränderter Bakterienstamm vorgestellt, der Glucose<br />
direkt zu 2-KLG umsetzte [Anderson et al. 1985]. Das Gen für das Enzym 2,5-Diketo-<br />
D-Gluconatreduktase (2,5-DKGR) aus Corynebacterium war dafür in Erwinia herbicola<br />
exprimiert worden. Erwinia herbicola setzt natürlicherweise Glucose zu 2,5-DKG um;<br />
der rekombinante Organismus konnte dieses Zwischenprodukt anschließend mit Hilfe<br />
der 2,5-DKGR zu 2-KLG reduzieren. Die Gesamtausbeute lag bei 22,4%. Grund für die<br />
geringe Ausbeute war nach Angaben der Autoren die unterschiedlichen Wirkorte der<br />
Enzyme: Membrangebundene Enzyme oxidieren Glucose im Periplasma der Zelle, die<br />
2,5-DKGR liegt hingegen im Zytoplasma vor. 2,5-DKG muss somit vom Periplasma ins<br />
Zytosol transportiert werden, um zu 2-KLG reduziert zu werden.<br />
Grindley et al. gelang es 1988, durch Transformation von Erwinia citreus auf dieselbe<br />
Weise die Ausbeute auf 49,4 % zu steigern [Grindley et al. 1988]. Erwinia citreus<br />
wächst im Gegensatz zu Erwinia herbicola weder in 2,5-DKG- noch 2-KLG-haltigen<br />
Medien. Somit werden weder Produkt noch Zwischenprodukt anderweitig verbraucht.<br />
Auch ein optimiertes Fermentationsprotokoll und die Auswahl der richtigen Promoter<br />
hatten die Ausbeute verbessert. Jedoch wirke weiterhin die Aufnahme von 2,5-DKG in<br />
die Zelle limitierend, so die Autoren. Auch die Bereitstellung von Cofaktor sei ein<br />
Problem: Das Enzym 2,5-DKGR benötigt NADPH als Cofaktor, welches stets in<br />
ausreichender Menge im Zytosol vorhanden sein muss.<br />
Bei einem 2,5-DKG-reduzierenden Mikroorganismus der Gattung Pantoea citrea<br />
überexprimierten Valle et al. das Transporterprotein, welches 2,5-DKG in die Zelle<br />
11