View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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Kapitel 4: Reduktion von 2,5-Diketo-D-Gluconat zu 2-Keto-L-Gulonat<br />
______________________________________________________________________<br />
ihr Gen auf dem klonierten Plasmid in umgekehrter Leserichtung vorliegt (vgl.<br />
Abbildung 4.6). Zudem ist die spezifische Aktivität der FDH für gewöhnlich kleiner, so<br />
dass man selbst bei gleicher Expression weniger biomassenspezifische Aktivität findet.<br />
Ob die Aktivität der FDH in den E. coli-Zellen für eine Ganzzell-Biotransformation<br />
ausreicht, wurde im Satzreaktor überprüft. Frisch geerntete und induzierte E. coli BL21<br />
DE3 wurden mit Na-Formiat- und 2,5-DKG-Lösung versetzt und für drei Stunden bei<br />
25°C gerührt. Bei einigen Ansätzen wurden die Zellen zuvor mit einprozentiger CTAB-<br />
Lösung permeabilisiert. Auch wurde in einigen Fällen Cofaktor zugegeben (NAD + oder<br />
NADH).<br />
7<br />
Konzentration 2-KLG / mM<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
permeabilisierte Zellen, Zugabe 1 mM NADH<br />
unpermeabilisierte Zellen, keine Cofaktorzugabe<br />
permeabiliserte Zellen, keine Cofaktorzugabe<br />
permeabilisierte Zellen, Zugabe 0,4 mM NAD<br />
0<br />
0 50 100 150 200<br />
Zeit / min<br />
Abbildung 4.8: Biotransformation im Satzreaktor mit E. coli BL21 DE3 pDrive_dkgr_fdh. Bedingungen:<br />
7,4 mM 2,5-DKG, 50 mM Na-Formiat, 50 mM KP i -Puffer pH6,4, 25°C, 10 g/L E. coli, V=30 mL.<br />
Permeabilisierung: 1 % CTAB-Lösung, 25°C, 1h.<br />
Wie Abbildung 4.8 zeigt, produzieren unpermeabilisierte Zellen kein 2-KLG –<br />
vermutlich, weil E. coli-Zellen keinen Transporter für das Substrat 2,5-DKG besitzen<br />
und intakte Zellen diese Substanz daher nicht aufnehmen können. Dieses Phänomen<br />
wurde bereits zuvor beschrieben: Yum et al. fanden, dass einige E. coli-Stämme das<br />
Enzym 2,5-DKGR zwar exprimieren, das Substrat jedoch nicht als Kohlenstoffquelle<br />
nutzen können – die Autoren vermuteten, dass die Zellen Schwierigkeiten haben, die<br />
Verbindung in die Zelle aufzunehmen [Yum et al. 1999].<br />
Permeabilisierte Zellen können 2-KLG produzieren – jedoch nur, wenn zusätzlich<br />
ausreichend Cofaktor zur Lösung hinzugegeben wird. Der Grund: Bei der<br />
Permeabilisierung wird die Membranintegrität gestört und die Konzentration der<br />
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